Gleich der erste Artikel – oder Bildreportage, wie es im Heft steht – von Hans-Joachim Neupert nahm mich gefangen, fühlte ich mich doch in meine eigene Kindheit zurückversetzt. Um Quartette geht es, jene Kartenspiele, die uns als Kinder begeisterten und an die ich schon lange, lange nicht mehr gedacht habe. Unzählige Motive gab es, wie hier nachzulesen ist: Winnetou und Tarzan, Grzimeks Tierbilder und Märchenfiguren, Städte und bekannte Persönlichkeiten. Ich erinnere mich daran, dass ich und meine Brüder Autos, Rennwagen, Schiffe und Flugzeuge bevorzugten, den technischen Kram also. Das Raumpatrouille- und das Perry Rhodan-Quartett sind zu meinem Leidwesen allerdings völlig an mir vorbeigegangen. Dafür erinnere ich mich an das Bonanza-Quartett, ja, das habe ich besessen. Heute leider nicht mehr, schade. Das wäre wie die beiden davor genannten ein schönes Sammlerstück. Dafür war es ein schöner Artikel, mein Favorit in dieser Ausgabe.
Echte Raritäten gibt es zu bestaunen
in Eckhardt Walters reich bebildertem Beitrag „Schätze aus dem 19.
Jahrhundert“, die er selbst bei einem Spezialisten bewundern
durfte. Die Titelbilder und Illustrationen von Märchenbüchern,
Westernromanen wie Lederstrumpf, Piratengeschichten und Ritterstories
aus jener Zeit sind eine Augenweide. Glücklich, wer solche Schätze
in seiner privaten Bibliothek stehen hat. Eine echte Leiche hingegen
möchte wohl niemand im Haus haben – Hans Erich Dingel blickt weit
über den Tellerrand hinaus und ruft den Mordfall Rosemarie Nitribitt
in Erinnerung.
Marco Löffelhölz berichtet über
Hörspiele, und Peter Kronhagel rezensiert den mir unbekannten Comic
„Tex & Mex“ von Peter Wiechmann. Dessen humorige Extrablätter
klagen zudem die Comic Prohibition an und klären Grandma Daltons
Verschwinden. Comicsammler Eckhardt Walter liefert einen
Erfahrungsbericht über seinen Umzug. Den kann ich als Büchersammler
bestens nachvollziehen. Es gibt den zweiten Teil von Daniel Kaufungs
Artikel über Johann Kiefersauers Mecki, einen Blick auf Waldbilder
des spätromantischen (und in der vorigen Ausgabe ausführlich
gewürdigten) Naturmalers Hermann Vogel. Zur Erheiterung reizt ein
Fundstück von Hans-Joachim Neupert, das er auf der Rückseite der
Neujahrsausgabe der Hörzu aus dem Jahr 1957 entdeckte, nämlich wie
man sich damals die Welt anno 2000 vorstellte.
Hans Simon beschäftigt sich mit dem
Historiencomic Quetzalcoatl. Klingt heftig, spannend und gut und
wirft bezeichnende Schlaglichter auf den Konquistador Cortéz, den
Neil Young einst im gleichnamigen Lied folgerichtig als „Cortéz
the Killer“ bezeichnete. Bildberichte von Clubtreffen runden
Sammlerherz 18 ab. Dazu gibt es selbstverständlich die Fortsetzungen
des Comics um „Hauptmann Greko“ sowie von Hans Simons Roman
„Arthur“.
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