Mit Raumschiff Promet geht es im März weiter. Als Appetitanreger hier schon mal das Titelbild für das Taschenbuch.
Mein Leben spielt sich ab zwischen Dom und Rhein. Zwischen Schreibtisch, Fußballplatz, Konzerthalle und Kneipe. Auf der Straße. Virtuell und in der Wirklichkeit. Und sogar in den Köpfen mancher Leute. Ein bißchen von alledem findet hier seinen Niederschlag.
Donnerstag, 31. Oktober 2013
Das Miljöh heißt jetzt Nox
Vor einem halben Jahr erzählte ich, daß die legendäre Kneipe Miljöh im Studentenviertel Kwartier Latäng ihre Pforten schloß. In den Achtziger Jahren habe ich dort viel Zeit verbracht, auch in den Neunzigern. Ich habe Platten aufgelegt, Bier gezapft, unzählige Kölsch getrunken und an den Wochenenden manch rauschende Party überlebt. Bis zuletzt trugen mich meine Füße immer mal wieder dorthin, zuletzt im Frühjahr, als ich dem Wirt Erich half, den Laden auszuräumen.
Nun ist das Lokal wieder geöffnet, unter neuer Leitung und unter neuem Namen. Es trägt den Namen Nox und präsentiert sich von innen wie von außen völlig verändert. Yooz, zuvor Teilhaber im Barock am Ring, hat vor der Eröffnung eine Menge Arbeit in sein neues Kind investiert, und das sieht man auf den ersten Blick. Das Nox ist heller, als es das Miljöh war, moderner und geräumiger. Da, wo einst die Küche war, gibt es eine zusätzliche gemütliche Sitzecke. Die neue Theke allerdings ist mir eine Spur zu hoch - oder bin ich nur zu klein?
Gekickert werden kann auch zukünftig. Der Apparat blieb glücklicherweise erhalten und findet, wie man hört, regen Zuspruch. Auch die Darter kommen weiterhin auf ihre Kosten. Als alter Flipper-King freue ich mich besonders darüber, daß ein Daddelautomat ins Nox Einzug gefunden hat, so wie in den Frühzeiten des Miljöh. Lethal Weapon, Teil 3. Gleich getestet und für gut befunden. Mehrere Freispiele aufgrund des Punktekontos zeigten mir, daß ich es noch nicht ganz verlernt habe. Oder führte mir der liebe Gott die Hand, um mir einen angenehmen Abend zu bescheren?
Doch ein ganz wichtiger Punkt bei Kneipen ist für mich stets die Musik, die gespielt wird. Über zwei Großbildschirme - natürlich auch für Fußballübertragungen gedacht - flimmern Musikvideos, was mir ja schon im Barock so zusagte. Die Auswahl ist dabei ganz nach meinem Geschmack. Sie reicht von Johnny Cash und Neil Young über die Stranglers und Clash bis zum Retro Rock der Hellacopters und dem Irish Folk Punk der Dropkick Murphys. Dazwischen verirrt sich aber durchaus auch mal der Minimalistensound der Violent Femmes oder ein Bossa Nova. Bei anderen Sachen wie Seeed oder Marvin Gaye höre ich einfach weg. Man muß nicht alles mögen.
Jedenfalls ist das Nox ein schöner Laden geworden, und ich habe die schwere Auswahl zwischen leckerem Mühlen Kölsch und nicht minder gutem Schneider Weißbier. Ich bin mit Sicherheit nicht zum letzten Mal dort gewesen, versprochen.
Nun ist das Lokal wieder geöffnet, unter neuer Leitung und unter neuem Namen. Es trägt den Namen Nox und präsentiert sich von innen wie von außen völlig verändert. Yooz, zuvor Teilhaber im Barock am Ring, hat vor der Eröffnung eine Menge Arbeit in sein neues Kind investiert, und das sieht man auf den ersten Blick. Das Nox ist heller, als es das Miljöh war, moderner und geräumiger. Da, wo einst die Küche war, gibt es eine zusätzliche gemütliche Sitzecke. Die neue Theke allerdings ist mir eine Spur zu hoch - oder bin ich nur zu klein?
Gekickert werden kann auch zukünftig. Der Apparat blieb glücklicherweise erhalten und findet, wie man hört, regen Zuspruch. Auch die Darter kommen weiterhin auf ihre Kosten. Als alter Flipper-King freue ich mich besonders darüber, daß ein Daddelautomat ins Nox Einzug gefunden hat, so wie in den Frühzeiten des Miljöh. Lethal Weapon, Teil 3. Gleich getestet und für gut befunden. Mehrere Freispiele aufgrund des Punktekontos zeigten mir, daß ich es noch nicht ganz verlernt habe. Oder führte mir der liebe Gott die Hand, um mir einen angenehmen Abend zu bescheren?
Doch ein ganz wichtiger Punkt bei Kneipen ist für mich stets die Musik, die gespielt wird. Über zwei Großbildschirme - natürlich auch für Fußballübertragungen gedacht - flimmern Musikvideos, was mir ja schon im Barock so zusagte. Die Auswahl ist dabei ganz nach meinem Geschmack. Sie reicht von Johnny Cash und Neil Young über die Stranglers und Clash bis zum Retro Rock der Hellacopters und dem Irish Folk Punk der Dropkick Murphys. Dazwischen verirrt sich aber durchaus auch mal der Minimalistensound der Violent Femmes oder ein Bossa Nova. Bei anderen Sachen wie Seeed oder Marvin Gaye höre ich einfach weg. Man muß nicht alles mögen.
Jedenfalls ist das Nox ein schöner Laden geworden, und ich habe die schwere Auswahl zwischen leckerem Mühlen Kölsch und nicht minder gutem Schneider Weißbier. Ich bin mit Sicherheit nicht zum letzten Mal dort gewesen, versprochen.
Mittwoch, 30. Oktober 2013
Der letzte Kalamit
Dieser Tage ist der 44. Band von REN DHARK - Weg ins Weltall erschienen. Eine wichtige Rolle in dem Roman spielt, wie schon der Titel verrät, Der letzte Kalamit. Dies ist aber nur eine von verschiedenen Handlungsebenen. Mein Romanpart spielt beispielsweise auf der Welt "Murmel" und stellt den Namensgeber der Serie in den Mittelpunkt der Handlung.
Heute sind die Belegexemplare eingetroffen. Es ist wieder einmal eine schöne Buchausgabe geworden. Neben mir haben Jan Gardemann und Uwe Helmut Grave daran mitgewirkt. Das Expose stammte wie immer von Hajo F. Breuer und das Titelbild wie gewohnt von Ralph Voltz. Es zeigt einen Ren Dhark-Leser in Handschellen und mit einem blauen Auge.
Heute sind die Belegexemplare eingetroffen. Es ist wieder einmal eine schöne Buchausgabe geworden. Neben mir haben Jan Gardemann und Uwe Helmut Grave daran mitgewirkt. Das Expose stammte wie immer von Hajo F. Breuer und das Titelbild wie gewohnt von Ralph Voltz. Es zeigt einen Ren Dhark-Leser in Handschellen und mit einem blauen Auge.
Dienstag, 29. Oktober 2013
Who's Who in Germany
Ich fand heute einen absenderlosen Brief im Kasten vor. Grauer Umschlag, fast wie von einer Behörde. Nach dem Öffnen hielt ich ein Schreiben aus Berlin in der Hand. Absender ist die Redaktion Deutschland von einer Firma namens ibp-Publikationen. An den markanten roten Briefkopf mit der weißen Schrift erinnerte ich mich schließlich.
Denn schon vor ein paar Jahren erhielt ich ein Schreiben von besagter Firma. Es ging damals darum, mich mit einer kurzen Biographie und meinen Veröffentlichungen in das Nachschlagewerk "Who's Who in Germany" aufzunehmen. Da dies seinerzeit kostenlos geschah, machte ich mir die Arbeit einer kompletten Auflistung.
Nun, bei der Durchsicht des Schreibens, stellte ich fest, daß meine Veröffentlichungen bis einschließlich 2010 aufgeführt waren, bis dahin immerhin 42 Publikationen, nämlich eine Storysammlung und 41 Romane in Buch-, Taschenbuch- oder Paperbackform. In heutigem Brief wurde mir angeboten, die Eintragungen zu ergänzen und aktualisieren. Warum nicht, dachte ich mir. Seit 2010 habe ich schließlich zahlreiche weitere Romane geschrieben und veröffentlicht. Man läßt sich ja leicht bei der Eitelkeit packen.
Dann allerdings las ich das Kleingedruckte in dem Angebot, das mir auf den ersten Blick entgangen war. Die Aktualisierung ist keineswegs mehr kostenlos. Der Preis für die Eintragung in das Nachschlagewerk beträgt jetzt schlappe 249,- Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Hoppla, dachte ich. So eitel bin ich doch nicht, daß ich dafür bezahle, und dann auch noch eine solche Summe. So fand das zerknüllte Schreiben seine Endstation im Mülleimer.
Denn schon vor ein paar Jahren erhielt ich ein Schreiben von besagter Firma. Es ging damals darum, mich mit einer kurzen Biographie und meinen Veröffentlichungen in das Nachschlagewerk "Who's Who in Germany" aufzunehmen. Da dies seinerzeit kostenlos geschah, machte ich mir die Arbeit einer kompletten Auflistung.
Nun, bei der Durchsicht des Schreibens, stellte ich fest, daß meine Veröffentlichungen bis einschließlich 2010 aufgeführt waren, bis dahin immerhin 42 Publikationen, nämlich eine Storysammlung und 41 Romane in Buch-, Taschenbuch- oder Paperbackform. In heutigem Brief wurde mir angeboten, die Eintragungen zu ergänzen und aktualisieren. Warum nicht, dachte ich mir. Seit 2010 habe ich schließlich zahlreiche weitere Romane geschrieben und veröffentlicht. Man läßt sich ja leicht bei der Eitelkeit packen.
Dann allerdings las ich das Kleingedruckte in dem Angebot, das mir auf den ersten Blick entgangen war. Die Aktualisierung ist keineswegs mehr kostenlos. Der Preis für die Eintragung in das Nachschlagewerk beträgt jetzt schlappe 249,- Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Hoppla, dachte ich. So eitel bin ich doch nicht, daß ich dafür bezahle, und dann auch noch eine solche Summe. So fand das zerknüllte Schreiben seine Endstation im Mülleimer.
Montag, 28. Oktober 2013
Die Intercomic 74 steht vor der Tür
Ich möchte nicht versäumen, darauf hinzuweisen, daß am kommenden Samstag die Intercomic wieder ihre Tore öffnet. Die 74. Auflage der halbjährlich stattfindenden Internationalen Comic- und Romanmesse ist auch diesmal in der Stadthalle in Köln-Mülheim zuhause. Wie immer wird neben zahlreichen Neuheiten das größte Comic-Antiquariat im deutschsprachigen Raum präsentiert. Zahlreiche Händler und Fachleute geben sich ebenso ein Stelldichein wie namhafte Künstler und Autoren.
Da ich die Intercomic immer gern besuche, werde ich natürlich wieder vor Ort sein und dem bunten Treiben beiwohnen. Wer mich treffen möchte, hat die größten Chancen dazu am Gemeinschaftsstand des Blitz-Verlags und des Verlages Peter Hopf. Er befindet sich traditionell gleich rechts des Eingangs. Aber auch an den Ständen des Mohlberg-Verlags, der Romantruhe und des Hansrudi Wäscher-Fanclubs kann man mich erwischen. Und wenn nicht da, dann in einem der gut gefüllten Gänge zwischen Tischen mit Büchern und Comics. Über neue Bekanntschaften freue ich mich ebenso wie über das Wiedersehen mit alten Bekannten.
Da ich die Intercomic immer gern besuche, werde ich natürlich wieder vor Ort sein und dem bunten Treiben beiwohnen. Wer mich treffen möchte, hat die größten Chancen dazu am Gemeinschaftsstand des Blitz-Verlags und des Verlages Peter Hopf. Er befindet sich traditionell gleich rechts des Eingangs. Aber auch an den Ständen des Mohlberg-Verlags, der Romantruhe und des Hansrudi Wäscher-Fanclubs kann man mich erwischen. Und wenn nicht da, dann in einem der gut gefüllten Gänge zwischen Tischen mit Büchern und Comics. Über neue Bekanntschaften freue ich mich ebenso wie über das Wiedersehen mit alten Bekannten.
Sonntag, 27. Oktober 2013
Unter den Blättern von Yggdrasil
Mit der Halbjahresausgabe 2013/2014 legt der Künstler Lutz Buchholz bereits die 4. Nummer seines FANTASTIC ARTZINEs vor. Das fünfzigseitige Zine kommt wie immer im Format A5 daher, mit stabiler Rückenbindung und einem Softcover mit glanzkaschiertem Vierfarbumschlag.
Schon das Titelbild zeigt, was das Thema Unter den Blättern von Yggdrasil ankündigt. Der Schwerpunkt der enthaltenen Graphiken dreht sich um die nordische Mythologie, der gesamte Inhalt kommt folgerichtig mit ausgeprägtem Fantasy-Flair daher.
Die vertretenen Künstler warten mit unterschiedlichen Zeichenstilen auf, oder mit Werken, die auf digitalem Weg entstanden sind. Gerade diese Abwechslung macht das kleine feine Heft interessant. Einige Zeichner kenne ich persönlich, andere sind mir mitsamt ihren Werken bis dato unbekannt.
Lothar Bauer ist vertreten, von dem ich schon einige Arbeiten bei Facebook bewundert habe, Martin Marheinecke und Curtis Nike, GreybearMH und Katja Braasch, sowie der seit rund 30 Jahren im SF-Fandom umtriebige Norbert Reichinger. Dazu selbstverständlich der Herausgeber selbst und auch Jürgen Höreth - von beiden habe ich schon in den Achtziger Jahren Zeichnungen in meinem damaligen Fanzine DENEBOLA veröffentlicht.
Lothar Bauer und Stefan Marheinecke stellen sich vor, indem sie ein wenig über sich und ihre Arbeiten plaudern. Aufgelockert wird der graphische Teil durch von Stefan Ortmeyer beigesteuerte kleine Gedichte, die zum Thema passen. Vor- und Nachwort stammen diesmal aus den Federn von Curtis Nike und Markus Kastenholz, der sich auch auf anderem Gebiet schon einen Namen als Autor gemacht hat.
Man merkt dem FANTASTIC ARTZINE die Liebe und das Herzblut an, das Lutz Buchholz hineinsteckt. Hier engagiert sich jemand mit kleiner Auflage, ohne auch nur einen Cent dabei zu verdienen, und allein das verdient Unterstützung. Ich hoffe, daß Lutz noch viele Ausgaben folgen läßt. Das Zine hat übrigens eine eigene Internetpräsenz. Zu finden ist es unter www.fantasticartzine.de.
Schon das Titelbild zeigt, was das Thema Unter den Blättern von Yggdrasil ankündigt. Der Schwerpunkt der enthaltenen Graphiken dreht sich um die nordische Mythologie, der gesamte Inhalt kommt folgerichtig mit ausgeprägtem Fantasy-Flair daher.
Die vertretenen Künstler warten mit unterschiedlichen Zeichenstilen auf, oder mit Werken, die auf digitalem Weg entstanden sind. Gerade diese Abwechslung macht das kleine feine Heft interessant. Einige Zeichner kenne ich persönlich, andere sind mir mitsamt ihren Werken bis dato unbekannt.
Lothar Bauer ist vertreten, von dem ich schon einige Arbeiten bei Facebook bewundert habe, Martin Marheinecke und Curtis Nike, GreybearMH und Katja Braasch, sowie der seit rund 30 Jahren im SF-Fandom umtriebige Norbert Reichinger. Dazu selbstverständlich der Herausgeber selbst und auch Jürgen Höreth - von beiden habe ich schon in den Achtziger Jahren Zeichnungen in meinem damaligen Fanzine DENEBOLA veröffentlicht.
Lothar Bauer und Stefan Marheinecke stellen sich vor, indem sie ein wenig über sich und ihre Arbeiten plaudern. Aufgelockert wird der graphische Teil durch von Stefan Ortmeyer beigesteuerte kleine Gedichte, die zum Thema passen. Vor- und Nachwort stammen diesmal aus den Federn von Curtis Nike und Markus Kastenholz, der sich auch auf anderem Gebiet schon einen Namen als Autor gemacht hat.
Man merkt dem FANTASTIC ARTZINE die Liebe und das Herzblut an, das Lutz Buchholz hineinsteckt. Hier engagiert sich jemand mit kleiner Auflage, ohne auch nur einen Cent dabei zu verdienen, und allein das verdient Unterstützung. Ich hoffe, daß Lutz noch viele Ausgaben folgen läßt. Das Zine hat übrigens eine eigene Internetpräsenz. Zu finden ist es unter www.fantasticartzine.de.
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Samstag, 26. Oktober 2013
Mein erstes Mal mit Achim Mehnert
Komische Überschrift? Ein bißchen schon, ich gebe es zu. Allerdings sollte sie nicht frei im Raum stehen, sondern im Kontext gelesen werden, um zu begreifen, um was es geht. Nämlich um Nation Z - Die Epoche der lebenden Toten.
Mir ist die Bewertung einer Studienrätin aus dem Osnabrücker Raum zugegangen, die den Roman gelesen hat. Und die Überschrift dieses Posts lautet haltet so wie der erste Satz der Besprechung. Ich danke der Dame für die Erlaubnis, den Text in meinem Blog veröffentlichen zu dürfen.
Mir ist die Bewertung einer Studienrätin aus dem Osnabrücker Raum zugegangen, die den Roman gelesen hat. Und die Überschrift dieses Posts lautet haltet so wie der erste Satz der Besprechung. Ich danke der Dame für die Erlaubnis, den Text in meinem Blog veröffentlichen zu dürfen.
"Mein erstes Mal mit Achim Mehnert. Und dann musste es ausgerechnet ein Zombie-Roman sein, wo ich doch diesen hirn- und seelenlos herumwankenden Gestalten noch nie etwas abgewinnen konnte und sie höchstens in Groschenromanen vermutete. Bis jetzt. Was ich nicht für möglich gehalten hätte, traf ein: Ich legte das Buch nicht mehr aus der Hand und ähnelte in den folgenden Stunden einer Untoten wahrscheinlich mehr, als es mir lieb war.
Unaufhaltsam wird im Alltag der Kölner City der Horror zur Realität. Schwanken zunächst nur einige scheinbar Betrunkene mehr als sonst durch die Straßen, weiß man spätestens, wenn sich Supermarktkunden mit einem Aufschrei in die Fleischtheke stürzen und die nette alte Oma von nebenan knurrend einen Oberschenkel (samt zugehörigem Passanten) als zweites Frühstück verspeist, dass irgendetwas ganz und gar nicht stimmt. Liebhaber blutiger Szenen kommen zunehmend auf ihre Kosten. Versprochen.
Das Grüppchen auserwählter Protagonisten, die der Leser in den wechselnden Erzählsträngen kennenlernt, hat so seine liebe Not, dem beißwütigen Mob zu entkommen, und hier wurde es für mich richtig interessant, denn der Roman bleibt eben nicht in Bergen von Körperteilen und –flüssigkeiten stecken. Wie ein eigenbrötlerischer Science-Fiction-Fan sich zum entschlossenen Abenteurer wandelt und ein in einen Banküberfall geratener Spediteur auf dem Weg zum Helden doch noch falsch abbiegt, wird realistisch, manchmal diebisch boshaft und mit Blick auf alltägliche Details erzählt, fast wäre mir das Wort „erfrischend“ über die Tastatur gekommen (angesichts des Szenarios eher unpassend).
Ein bisschen meckern muss ich aber doch: Die Frauenfiguren sind leider größtenteils blass und eher stereotyp. Sie sind hilfsbedürftig oder zicken oder verkennen die Realität völlig (oder alles zusammen). Auf jeden Fall entwickeln sie sich im Gegensatz zu den Männern kaum. Und als endlich mal eine zupackende Frau (wenn auch nur als Nebenfigur) auftaucht, kommt sie grausig unsympathisch als politisch korrekte, aber völlig inkompetente Ökoemanze daher. Ihre Bezeichnung der Zombies als „kranke Mitbürger“ ist herrlich beobachtet und sagt eigentlich alles.
Nach etwa zwei Dritteln des Romans, wenn man eigentlich nicht mehr mit konzeptorischen Überraschungen rechnet, wird die Sicht auf die sich rasant vermehrenden untoten Zielscheiben plötzlich gebrochen. Bis jetzt war klar: Kopfschuss und ab dafür. Nun gerät der Leser aber unversehens in die Gedanken des mutierten Sozialpädagogen (wie perfide!) Daniel. Sind die Seelenlosen doch nicht so komplett triebgesteuert wie gedacht?
Parallel dazu stolpert Bundeswehrleutnant Mahler von einer „dienstlichen Notwendigkeit“ in die nächste, bis man sich fragt, wo diese Entwicklung endet und wie viel Menschlichkeit am Ende übrig bleiben wird."
Donnerstag, 24. Oktober 2013
Astor bespricht die Zombies
Wer Astor ist? Ich weiß es nicht. Oder besser, ich habe keine Ahnung, wer sich hinter diesem Pseudonym verbirgt. Er oder sie hat jedenfalls bei Amazon unter der Überschrift "Frisch von der Leber weg" die erste Rezension zu Nation Z geschrieben - und sich damit, scherzhaft gesprochen, meines ewigen Wohlwollens versichert.
Die Romanbesprechung ist positiv, durchweg positiv, was mir natürlich gefällt. 5 Sterne, Höchstbewertung. Bitte nicht auf die Idee kommen, es handele sich um eine reine Gefälligkeitsbesprechung. Soll es ja geben, wie ich mir erst kürzlich habe erzählen lassen. Wie gesagt, ich kenne den Verfasser nicht. Oder möglicherweise doch, ohne es zu ahnen? Jedenfalls bin ich mehr als angetan. Aber lest selbst:
Die Romanbesprechung ist positiv, durchweg positiv, was mir natürlich gefällt. 5 Sterne, Höchstbewertung. Bitte nicht auf die Idee kommen, es handele sich um eine reine Gefälligkeitsbesprechung. Soll es ja geben, wie ich mir erst kürzlich habe erzählen lassen. Wie gesagt, ich kenne den Verfasser nicht. Oder möglicherweise doch, ohne es zu ahnen? Jedenfalls bin ich mehr als angetan. Aber lest selbst:
"Das Nation-Z-Buch lässt sich so vergnüglich lesen, dass man den Eindruck gewinnt, der Autor hat sich eines Morgens, einem nächtlichen Geistesblitz folgend, an seinen Computer gesetzt und den gesamten Roman innerhalb von ein paar Tagen mit viel Esprit einfach so heruntergeschrieben, frisch von der Leber weg.
Der Name Achim Mehnert war mir bereits ein Begriff, aber eher vom Weggucken, denn soweit ich informiert bin – und im Text gibt es ja sogar einige Hinweise darauf –, schreibt er erfolgreich Sciencefiction, was so überhaupt nicht mein Fall ist.
Ob dies sein erster Ausflug ins Horrorgenre war, ist mir nicht bekannt, jedenfalls jagt ein gelungener Einfall den nächsten. „Der Untote wirkte zwar etwas kränklich, war aber trotzdem brandgefährlich – also wie das typische von Unruh befallene Mitglied der ehemaligen Rentnerpartei Graue Panther.“ Wie kommt man nur auf solche Hinterfotzigkeiten?
Natürlich möchte ich auch Mehnerts Co-Autor nicht unerwähnt lassen, zuständig fürs Szenario, was auch immer man darunter verstehen mag. Ich vermute mal, dass er das Grundkonzept ausgetüftelt, die stimmigen Zeiteinteilungen errechnet und die originellen Zwischenüberschriften ersonnen hat. Doch ein Plan ist immer nur so gut wie derjenige, der ihn letztlich ausführt.
Schade, dass Achim Mehnert laut Vorankündigung erst wieder in einem halben Jahr Zeit für den zweiten Band findet; glücklicherweise ist der Fortsetzungscharakter ziemlich niedrig, weshalb man den Roman beinahe schon als „in sich abgeschlossen“ bezeichnen könnte."
Mittwoch, 23. Oktober 2013
Ren Dhark jetzt als Ebooks erhältlich
Ich habe bereits an anderer Stelle darüber berichtet, in meinem Blog aber noch nicht darauf hingewiesen. Welche sträfliche Nachlässigkeit! Dabei ist es eine höchst erfreuliche Nachricht - für mich als am Epos beteiligten Autor auf jeden Fall, und das gilt sicher auch für meine Kollegen. Für viele Leser von Ren Dhark offensichtlich ebenso. Denn immer wieder fragten Fans im Forum nach einer Veröffentlichung in Ebook-Form.
Die Beliebtheit des aus den Sechziger Jahren stammenden Raumhelden scheint ungebrochen zu sein. Das gilt sowohl für die ursprünglichen Geschichten, die von Serienschöpfer Kurt Brand und seinen Mitstreitern ersonnen wurden, als auch für die Fortschreibung durch das derzeit aktuelle Autorenteam, das unter Federführung von Hajo F. Breuer mit Spaß und Begeisterung bei der Sache ist. Schließlich kann man guten Gewissen behaupten, daß wir alle nach wie vor selbst Fans sind.
Seit kurzem ist es soweit. Der Anfang wird - bzw. ist schon - gemacht, und zwar parallel mit den ersten Büchern des Classic-Zyklus sowie den beiden ersten Staffeln von Sternendschungel Galaxis. Inzwischen sind von den Klassikern 5 Bücher erschienen, dazu 15 digitale Ausgaben der Sternendschungel-Paperbacks. Die Planungen sehen vor, daß von ersteren künftig 3 bis 4 Ausgaben im Monat publiziert werden, von letzteren etwa 6 Romane.
Nach Abschluß der Classics, die dann 16 digitale Bände umfassen werden, ist eine Weiterführung mit dem Drakhon-Zyklus und anschließend mit dem Bitwar-Zyklus vorgesehen. Zugleich ist auch die Veröffentlichung der abgeschlossenen Sonderbände angedacht. Ob es dazu kommt, hängt natürlich unter anderem von Interesse und Zuspruch der Leser ab. Ich hoffe, beides bleibt ungebrochen. Daß Kurt Brand sich über den anhaltenden Erfolg seines geistigen Kindes freuen würde, steht außer Frage. Ich tue es ebenso, denn Ren Dhark ist nicht Arbeit, sondern mir eine Herzensangelegenheit.
Die Beliebtheit des aus den Sechziger Jahren stammenden Raumhelden scheint ungebrochen zu sein. Das gilt sowohl für die ursprünglichen Geschichten, die von Serienschöpfer Kurt Brand und seinen Mitstreitern ersonnen wurden, als auch für die Fortschreibung durch das derzeit aktuelle Autorenteam, das unter Federführung von Hajo F. Breuer mit Spaß und Begeisterung bei der Sache ist. Schließlich kann man guten Gewissen behaupten, daß wir alle nach wie vor selbst Fans sind.
Seit kurzem ist es soweit. Der Anfang wird - bzw. ist schon - gemacht, und zwar parallel mit den ersten Büchern des Classic-Zyklus sowie den beiden ersten Staffeln von Sternendschungel Galaxis. Inzwischen sind von den Klassikern 5 Bücher erschienen, dazu 15 digitale Ausgaben der Sternendschungel-Paperbacks. Die Planungen sehen vor, daß von ersteren künftig 3 bis 4 Ausgaben im Monat publiziert werden, von letzteren etwa 6 Romane.
Nach Abschluß der Classics, die dann 16 digitale Bände umfassen werden, ist eine Weiterführung mit dem Drakhon-Zyklus und anschließend mit dem Bitwar-Zyklus vorgesehen. Zugleich ist auch die Veröffentlichung der abgeschlossenen Sonderbände angedacht. Ob es dazu kommt, hängt natürlich unter anderem von Interesse und Zuspruch der Leser ab. Ich hoffe, beides bleibt ungebrochen. Daß Kurt Brand sich über den anhaltenden Erfolg seines geistigen Kindes freuen würde, steht außer Frage. Ich tue es ebenso, denn Ren Dhark ist nicht Arbeit, sondern mir eine Herzensangelegenheit.
Montag, 21. Oktober 2013
In Köln toben die Zombies
Hurra, hurra, die Post ist da. Wieder einmal ist ein Stapel Belegexemplare bei mir eingetroffen. Nation Z - Die Epoche der lebenden Toten ist ein über 400 Seiten starkes Taschenbuch, das dieser Tage erschienen ist.
Der Titel verrät, worum es im Inhalt geht. Die Zombies sind los, und das sind sie ganz besonders in Köln, denn dort spielt die Handlung. Die Katastrophe beginnt nicht in ferner Zukunft, sondern in knapp einem Jahr. Der 5. September 2014 ist der erste Tag der Seuche, die rasend schnell um sich greift. Wo und wie sie endet - und ob überhaupt -, das steht in den Sternen.
Die Idee zu der Geschichte entwickelt hat Eric Zonfeld, der auch das Szenario ausarbeitete. Geschrieben habe ich den Roman, und für das Lektorat war mein geschätzter Ren Dhark-Kollege Uwe Helmut Grave zuständig. Nation Z ist nicht nur druckfrisch erhältlich, sondern auch als Ebook.
Sonntag, 20. Oktober 2013
Der Buchmessecon 2013
Der parallel zur Frankfurter Buchmesse stattfindende Bucon ging in diesem Jahr bereits zum 28. Mal über die Bühne. Das Bürgerhaus Sprendlingen als Veranstaltungsort bietet Räumlichkeiten, die sich für ein solches Ereignis mit mehreren hundert Besuchern prima eignen. Neben dem großen Saal verfügt er über mehrere kleinere Räume, in denen eine Vielzahl von Programmpunkten geboten wurde. Die Veranstalter, die Jahr für Jahr unentgeltlich viel Zeit und Energie in Planung und Durchführung des Cons stecken, präsentierten einen abwechslungsreichen Querschnitt durch die deutsche Phantastik. Im Saal selbst reihten sich wie im Foyer die Händler.
Der Bucon ist für einen Con recht groß und bleibt dennoch überschaubar. Die Atmosphäre ist angenehm entspannt. Ich traf zahlreiche langjährige Bekannte, von denen ich manche bereits über 30 Jahre kenne. Manche sind Autoren, andere Händler, dazu Herausgeber, Leser und Fans. Besonders freute ich mich über die Begegnungen mit dem Autor und Übersetzer Frank Böhmert, mit dem Hansdampf in allen Gassen Michael Haitel, mit dem ich mir ein Weizenbier genehmigte, und mit good old Hermann Ritter. Alte Weggefährten, das trifft es wohl am besten, mit denen ich Anfang der Achtziger Jahre in irgendwelchen Clubs aktiv war oder an irgendwelchen Fanzines zusammenarbeitete.
Schön war auch die Anwesenheit meines Kollegen Ben B. Black, mit dem ich mich inmitten des bunten Treibens zu einem Briefing zusammenhockte, um ein paar letzte Einzelheiten abzustimmen. Denn am späten Samstagnachmittag hielten wir einen Programmpunkt zu Ren Dhark ab. Wir plauderten über die Frühzeit der Serie, über die Entwicklung in die heutige Zeit mit einem neuen Autorenteam und gaben ein paar Einblicke in den geplanten Fortlauf des Dhark-Epos. Dazu gehörte auch Blackys Lesung aus einem bis dato unveröffentlichten Manuskript. Das Publikum war interessiert und aufmerksam. Es nutzte die Gelegenheit, uns mit Fragen zu löchern, und trug so zu einer kurzweiligen Stunde bei, die mir viel Spaß gemacht hat. Am Ende bedankten Ben und ich uns mit Dhark-Büchern, die uns der Verleger freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte.
Später wurde im Saal der Deutsche Phantastik-Preis 2013 in zehn Kategorien wie beispielsweise "Bester Roman" und "Beste Kurzgeschichte" verliehen. Erstmal nach 1999 gab es wieder einen Ehrenpreis. Erhalten haben ihn Ralf Boldt und Wolfgang Jeschke, der große, alte Mann der deutschen Science Fiction, für die Herausgabe der inhaltlich hochklassigen Anthologie "Die Stille nach dem Ton". Zweifellos eine würdige Preisvergabe. Ebenso zweifellos werde ich den Buchmessecon auch im kommenden Jahr wieder besuchen.
Der Bucon ist für einen Con recht groß und bleibt dennoch überschaubar. Die Atmosphäre ist angenehm entspannt. Ich traf zahlreiche langjährige Bekannte, von denen ich manche bereits über 30 Jahre kenne. Manche sind Autoren, andere Händler, dazu Herausgeber, Leser und Fans. Besonders freute ich mich über die Begegnungen mit dem Autor und Übersetzer Frank Böhmert, mit dem Hansdampf in allen Gassen Michael Haitel, mit dem ich mir ein Weizenbier genehmigte, und mit good old Hermann Ritter. Alte Weggefährten, das trifft es wohl am besten, mit denen ich Anfang der Achtziger Jahre in irgendwelchen Clubs aktiv war oder an irgendwelchen Fanzines zusammenarbeitete.
Schön war auch die Anwesenheit meines Kollegen Ben B. Black, mit dem ich mich inmitten des bunten Treibens zu einem Briefing zusammenhockte, um ein paar letzte Einzelheiten abzustimmen. Denn am späten Samstagnachmittag hielten wir einen Programmpunkt zu Ren Dhark ab. Wir plauderten über die Frühzeit der Serie, über die Entwicklung in die heutige Zeit mit einem neuen Autorenteam und gaben ein paar Einblicke in den geplanten Fortlauf des Dhark-Epos. Dazu gehörte auch Blackys Lesung aus einem bis dato unveröffentlichten Manuskript. Das Publikum war interessiert und aufmerksam. Es nutzte die Gelegenheit, uns mit Fragen zu löchern, und trug so zu einer kurzweiligen Stunde bei, die mir viel Spaß gemacht hat. Am Ende bedankten Ben und ich uns mit Dhark-Büchern, die uns der Verleger freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte.
Später wurde im Saal der Deutsche Phantastik-Preis 2013 in zehn Kategorien wie beispielsweise "Bester Roman" und "Beste Kurzgeschichte" verliehen. Erstmal nach 1999 gab es wieder einen Ehrenpreis. Erhalten haben ihn Ralf Boldt und Wolfgang Jeschke, der große, alte Mann der deutschen Science Fiction, für die Herausgabe der inhaltlich hochklassigen Anthologie "Die Stille nach dem Ton". Zweifellos eine würdige Preisvergabe. Ebenso zweifellos werde ich den Buchmessecon auch im kommenden Jahr wieder besuchen.
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Freitag, 4. Oktober 2013
Achim allein im Wald
Am Feiertagsvorabend stand eine spannende Auswärtsfahrt in den Ruhrpott auf dem Programm. Fortuna Köln spielte bei Rot Weiß Essen. Zwei ehemalige Bundesligisten trafen also in der vierten Liga aufeinander, in der Regionalliga West. Die S-Bahn nach Essen war fest in Kölner Hand, worüber sich einer besonders freute. Der mit einem blauen Müllsack ausgerüstete Flaschen- und Dosensammler machte reichlich Beute. Eine mitten unter den Südstädter Schlachtenbummlern sitzende ältere Dame, auf dem Weg nach Oberhausen und ohne jegliche Berührungsängste, hatte reichlich Spaß an den Kölner Fangesängen. Zum Abschied gab sie uns mit auf den Weg, trotz der guten Unterhaltung RWE die Daumen zu drücken, da sie in Essen geboren sei.
Im neuen Essener Stadion war ich zum ersten Mal. Ich muß sagen, meine Hochachtung. Ein wirklich schönes Schmuckkästchen aus vier separat stehenden Tribünen, in das ich bei nächster Gelegenheit gerne wieder fahren werde. War ich bei meinem letzten Besuch im alten Stadion an der Hafenstraße noch schockiert vom gewaltbereiten Auftreten, dem Platzsturm und dem Versuch einiger RWE-Anhänger, den Gästeblock zu entern, (ich betone bewußt "einiger", denn es war wie so häufig eine Minderheit, die ein schlechtes Bild auf einen Verein oder den Fußball wirft), so kam es diesmal zu keinen Ausschreitungen. Stattdessen herrschte die stimmungsgewaltige Atmosphäre vor, für die Essen bekannt ist. Daumen hoch dafür.
Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. Fortuna ging früh durch Tobias Steffen in Führung, und das schon zu diesem Zeitpunkt verdient. Noch vor der Pause wurde das Ergebnis durch den Kölner Neuzugang Kristoffer Andersen und durch Ozan Yilmaz in die Höhe geschraubt. Nach dem Seitenwechsel legten die Gäste das 4:0 nach, das den Endstand bedeutete, mit dem die Essener aber noch gut bedient waren. Wie schon am vergangenen Wochenende gegen die 2. Mannschaft des 1. FC Köln hatte ich eine schwere Begegnung erwartet. Doch hier wie da (5:0) war die Fortuna die in allen Belangen überlegene Mannschaft und der Sieg hochverdient. Daß vor und während des Spiels zünftig gebechert wurde, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.
Am nächsten Tag, dem Feiertag, tat ich dann das, was ich nach solchen Abenden häufig mache. Raus in die frische Luft, um einen klaren Kopf zu bekommen. Für einen ausgedehnten Spaziergang suchte ich mir den weitläufigen Königsforst aus. Nach einer Currywurst-Stärkung an der legendären Schmitzebud gleich gegenüber der KVB-Endhaltestelle spazierte ich los. Natürlich wie immer ohne Karte und sonstige Orientierungshilfen. Im Grüngürtel klappt das bestens, im Königsforst funktioniert es hingegen nicht, wie ich nach einer Weile feststellte. Irgendwie hält man sich ja immer noch für den Last Boy Scout. Wer im Großstadtdschungel zurechtkommt, der hat in der Wildnis erst recht keine Probleme. Denkste! Ich hatte mich hoffnungslos verirrt, weil ich keine Richtung beibehalten hatte, sondern mehrmals willkürlich an einsam vor mir liegenden Weggabelungen abgebogen war.
Zwar traf ich auf ein paar andere Spaziergänger, doch die waren nicht weniger aufgeschmissen als ich. Andere orientierten sich weniger an Pfaden, Wegen und möglichen Straßen als an den Wuchsstätten von Pilzen. In der Tat, Pilzsammler mit Körbchen und Tüten huschten durchs Unterholz wie weiland Smeagol auf der Suche nach seinem blöden Ring. Es scheint gerade Erntesaison zu sein - für Pilze, nicht für Ringe. Trotz des sich immer weiter in die Länge ziehenden Fußmarsches war ich mehr amüsiert als verärgert. Ich fühlte mich glatt um ein gutes Vierteljahrhundert zurückversetzt, in meine Bundeswehrzeit und zu einem der damals so verhaßten Zwanzigkilometermärsche, trug aber zum Glück kein Sturmgepäck auf dem Rücken.
Als ich aus dem Wald endlich in die Zivilisation zurückfand, hatte ich, wie ich feststellte, Köln weit hinter mit gelassen. Ich befand in dem zu Rösrath gehörenden, 6000 Seelen zählenden Straßendorf Forsbach. Zum Glück fand ich auf Anhieb ein Café, denn mich dürstete und die Zunge hing mir aus dem Hals. Inzwischen war später Nachmittag, doch zu meiner Freude bekam ich noch ein Stück Madarinentorte und eine große Cola. Hemmungen hatte ich nicht, denn die Kalorien hatte ich bereits zuvor abtrainiert. Zwei Einheimische am Nachbartisch, mit denen ich mich unterhielt, waren voll des Unglaubens, daß ich tatsächlich zu Fuß zu ihnen gelangt war. So kann man als Städter der Dorfbevölkerung doch noch etwas vormachen. Der Heimweg gestaltete sich mit Bus und S-Bahn dann allerdings wesentlich weniger anstrengend.
Im neuen Essener Stadion war ich zum ersten Mal. Ich muß sagen, meine Hochachtung. Ein wirklich schönes Schmuckkästchen aus vier separat stehenden Tribünen, in das ich bei nächster Gelegenheit gerne wieder fahren werde. War ich bei meinem letzten Besuch im alten Stadion an der Hafenstraße noch schockiert vom gewaltbereiten Auftreten, dem Platzsturm und dem Versuch einiger RWE-Anhänger, den Gästeblock zu entern, (ich betone bewußt "einiger", denn es war wie so häufig eine Minderheit, die ein schlechtes Bild auf einen Verein oder den Fußball wirft), so kam es diesmal zu keinen Ausschreitungen. Stattdessen herrschte die stimmungsgewaltige Atmosphäre vor, für die Essen bekannt ist. Daumen hoch dafür.
Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. Fortuna ging früh durch Tobias Steffen in Führung, und das schon zu diesem Zeitpunkt verdient. Noch vor der Pause wurde das Ergebnis durch den Kölner Neuzugang Kristoffer Andersen und durch Ozan Yilmaz in die Höhe geschraubt. Nach dem Seitenwechsel legten die Gäste das 4:0 nach, das den Endstand bedeutete, mit dem die Essener aber noch gut bedient waren. Wie schon am vergangenen Wochenende gegen die 2. Mannschaft des 1. FC Köln hatte ich eine schwere Begegnung erwartet. Doch hier wie da (5:0) war die Fortuna die in allen Belangen überlegene Mannschaft und der Sieg hochverdient. Daß vor und während des Spiels zünftig gebechert wurde, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.
Am nächsten Tag, dem Feiertag, tat ich dann das, was ich nach solchen Abenden häufig mache. Raus in die frische Luft, um einen klaren Kopf zu bekommen. Für einen ausgedehnten Spaziergang suchte ich mir den weitläufigen Königsforst aus. Nach einer Currywurst-Stärkung an der legendären Schmitzebud gleich gegenüber der KVB-Endhaltestelle spazierte ich los. Natürlich wie immer ohne Karte und sonstige Orientierungshilfen. Im Grüngürtel klappt das bestens, im Königsforst funktioniert es hingegen nicht, wie ich nach einer Weile feststellte. Irgendwie hält man sich ja immer noch für den Last Boy Scout. Wer im Großstadtdschungel zurechtkommt, der hat in der Wildnis erst recht keine Probleme. Denkste! Ich hatte mich hoffnungslos verirrt, weil ich keine Richtung beibehalten hatte, sondern mehrmals willkürlich an einsam vor mir liegenden Weggabelungen abgebogen war.
Zwar traf ich auf ein paar andere Spaziergänger, doch die waren nicht weniger aufgeschmissen als ich. Andere orientierten sich weniger an Pfaden, Wegen und möglichen Straßen als an den Wuchsstätten von Pilzen. In der Tat, Pilzsammler mit Körbchen und Tüten huschten durchs Unterholz wie weiland Smeagol auf der Suche nach seinem blöden Ring. Es scheint gerade Erntesaison zu sein - für Pilze, nicht für Ringe. Trotz des sich immer weiter in die Länge ziehenden Fußmarsches war ich mehr amüsiert als verärgert. Ich fühlte mich glatt um ein gutes Vierteljahrhundert zurückversetzt, in meine Bundeswehrzeit und zu einem der damals so verhaßten Zwanzigkilometermärsche, trug aber zum Glück kein Sturmgepäck auf dem Rücken.
Als ich aus dem Wald endlich in die Zivilisation zurückfand, hatte ich, wie ich feststellte, Köln weit hinter mit gelassen. Ich befand in dem zu Rösrath gehörenden, 6000 Seelen zählenden Straßendorf Forsbach. Zum Glück fand ich auf Anhieb ein Café, denn mich dürstete und die Zunge hing mir aus dem Hals. Inzwischen war später Nachmittag, doch zu meiner Freude bekam ich noch ein Stück Madarinentorte und eine große Cola. Hemmungen hatte ich nicht, denn die Kalorien hatte ich bereits zuvor abtrainiert. Zwei Einheimische am Nachbartisch, mit denen ich mich unterhielt, waren voll des Unglaubens, daß ich tatsächlich zu Fuß zu ihnen gelangt war. So kann man als Städter der Dorfbevölkerung doch noch etwas vormachen. Der Heimweg gestaltete sich mit Bus und S-Bahn dann allerdings wesentlich weniger anstrengend.
Dienstag, 1. Oktober 2013
Freund oder Feind?
Inzwischen habe ich mein Manuskript für das nächste Ren Dhark-Buch Der letzte Kalamit abgeschlossen und an den Exposé-Autor geschickt. Hajo F. Breuer ist gleichermaßen davon angetan wie der verlagsunabhängige Außenlektor. Das freut mich und richtet das Ego auf.
Anfänglich wird eine Entführung der besonderen Art geschildert. Dabei agiert vor allem Siri Kadjur, die Sicherheitschefin von Wallis Industries, die zwischen den Welten Babylon und Eden unterwegs ist. Sie ist bemüht, ein Verbrechen aufzuklären, dessen Grund niemand erkennen kann. Doch das ist nur - wenn auch handlungsrelevantes - Vorgeplänkel.
Richtig rund geht es im Hauptteil meines Manuskripts. Ich erwähnte bereits, daß Ren Dhark selbst darin die tragende Rolle spielt. Dhark ist in einer verzweifelten Lage auf sich alleingestellt und muß ohne Unterstützung seiner Freunde und Kameraden in einer fremden Welt bestehen. Dabei hat er nicht nur mit den Unbillen der Natur zu kämpfen, sondern sieht sich einem Wesen gegenüber, dem er ohne Waffen und rein körperlich nur wenig entgegenzusetzen hat.
Dhark endlich wieder einmal kompromißlos in den Mittelpunkt der Handlung zu stellen, wurde von vielen Lesern gewünscht. Nun hat der Handlungsbogen eine solche Möglichkeit nicht nur geboten, sondern geradezu gefordert. Denn das Aufeinandertreffen mit oben genanntem Wesen bildet die Grundlage für wichtige Erkenntnisse über die Identität des Feindes.
Mir hat es Spaß gemacht, mich ausgiebig mit dem Namensgeber unserer Serie zu beschäftigen. Die Parallelen zu der Geschichte des Filmklassikers Enemy Mine werden übrigens jedem Science Fiction-Kenner schnell auffallen. Sie sind absolut beabsichtigt. Zudem erhält Dhark eine wichtige Information. Er erfährt endlich den Namen jenes Volkes, das aus der Anonymität heraus zahlreiche Überfälle auf Einrichtungen der Menschheit durchführte.
Anfänglich wird eine Entführung der besonderen Art geschildert. Dabei agiert vor allem Siri Kadjur, die Sicherheitschefin von Wallis Industries, die zwischen den Welten Babylon und Eden unterwegs ist. Sie ist bemüht, ein Verbrechen aufzuklären, dessen Grund niemand erkennen kann. Doch das ist nur - wenn auch handlungsrelevantes - Vorgeplänkel.
Richtig rund geht es im Hauptteil meines Manuskripts. Ich erwähnte bereits, daß Ren Dhark selbst darin die tragende Rolle spielt. Dhark ist in einer verzweifelten Lage auf sich alleingestellt und muß ohne Unterstützung seiner Freunde und Kameraden in einer fremden Welt bestehen. Dabei hat er nicht nur mit den Unbillen der Natur zu kämpfen, sondern sieht sich einem Wesen gegenüber, dem er ohne Waffen und rein körperlich nur wenig entgegenzusetzen hat.
Dhark endlich wieder einmal kompromißlos in den Mittelpunkt der Handlung zu stellen, wurde von vielen Lesern gewünscht. Nun hat der Handlungsbogen eine solche Möglichkeit nicht nur geboten, sondern geradezu gefordert. Denn das Aufeinandertreffen mit oben genanntem Wesen bildet die Grundlage für wichtige Erkenntnisse über die Identität des Feindes.
Mir hat es Spaß gemacht, mich ausgiebig mit dem Namensgeber unserer Serie zu beschäftigen. Die Parallelen zu der Geschichte des Filmklassikers Enemy Mine werden übrigens jedem Science Fiction-Kenner schnell auffallen. Sie sind absolut beabsichtigt. Zudem erhält Dhark eine wichtige Information. Er erfährt endlich den Namen jenes Volkes, das aus der Anonymität heraus zahlreiche Überfälle auf Einrichtungen der Menschheit durchführte.
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