Der Heftinhalt beginnt traurig, nämlich
mit einem Nachruf auf den verstorbenen Herbert Karbaumer, der die
vorangegangene Ausgabe noch redaktionell betreut hatte, und einem
offenen Brief von Herberts Bruder Konrad an den HRW-Fanclub, der das
Magazin herausgibt.
Amüsant zu lesen sind hingegen stets
die Blicke in die Vergangenheit. Der Schweizer Wäscher-Fan Reinhard
Schneider erzählt, wie die Comics des Lehning-Verlags Anfang der
Sechziger Jahre ihren Weg auch an die Schweizer Kiosks fanden. Gustav
Gaisbauer erinnert sich an den 1973 von ihm besuchten Internationalen
Comic-Salon in Berlin. Herbert Karbaumer erzählt von einer
Begebenheiten, die sich 1973/74 zutrug, als sein Bruder einen Stapel
Tibor-Comics verlieh, diese nicht zurückbekam und sie stattdessen
eines Tages auf dem Lesetisch im Wartebereich eines Friseursalons
lagen.
Herr Wäschers Witwe Helga, Club und Magazin gleichermaßen
verbunden, gibt eine tolle Anekdote zum besten. Anfang der Sechziger
Jahre stand nämlich eines Sommertages plötzlich ein lebender
Elefant unter dem Fenster von Hansrudi Wäschers Arbeitszimmer, der,
wie sich später herausstellte, zu einem durchziehenden Zirkus
gehörte. Sogar ein Foto des Elefantenjungen mit seiner Mutter ist
erhalten geblieben und hier zu sehen.
Anlässlich des 50. Geburtstags von Roy
Stark, zu dem ja auch meine Roman-Adaption erschienen ist,
präsentiert Herbert Karbaumer eine Checkliste der Roy
Stark-Veröffentlichungen. Der Leser erfährt von Abwicklungen, die
man sich heutzutage gar nicht mehr vorstellen kann. Als nämlich in
den Sechziger Jahren Roy Stark auch in Frankreich erscheinen sollte,
wurden die Originalzeichnungen kurzerhand auf dem Postweg dorthin
geschickt. Sie kamen dann jedoch nicht auf gleichem Weg zurück,
sondern verschwanden – um erst Jahrzehnte später im Internet bei
Ebay wieder aufzutauchen. Eine eigene abenteuerliche Geschichte, die
sich Hansrudi Wäscher nicht einmal auszudenken brauchte.
Die Fortsetzung der chronologischen
Titelauflistung aller Wäscher-Erstdrucke hat mich dann fast
erschlagen. Seiten über Seiten Titel mit Erscheinungsdatum und
weiteren Informationen, nein, das ist nichts für mich. Puristen und
Biographen finden vielleicht Gefallen daran, aber ich habe Dieter
Herolds Fleißarbeit überblättert. Vom selben Autor sehr
interessant hingegen fand ich einen Blick auf Sigurd-Manuskripte.
Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich nicht weniger als
handschriftliche sowie maschinengeschriebene Exposés Herrn Wäschers,
die HRW als Vorlage für die daraus entstandenen Comics benutzte. Für
mich aufschlussreich, da ich bekanntlich selbst sehr viel mit
Exposévorgaben arbeite.
Reich bebilderte Berichte von
verschiedenen Clubtreffen, das Finale eines Buffalo Bill-Comics und
Leserbriefe runden das bunte Magazin ab. Nummer 45 erscheint zur
kommenden Intercomic-Messe Anfang Mai 2018 in Köln.
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