Mittwoch, 17. Februar 2016

Classic Rock 47

»Machen wir uns nichts vor: Wir gehen auf das Ende unserer gemeinsamen Karriere zu.« Alex Lifeson sagt es, wie es (wohl) ist. Seit nunmehr 41 Jahren feiern Rush mit ihrer eigenen Mixtur aus ProgRock und Heavy Metal weltweit musikalische Erfolge. Die aktuelle Ausgabe von Classic Rock widmet den drei Herren daher die Titelstory, und das auf satten 16 Seiten. Alex Lifeson und Geddy Lee antworten im Interview, und sie haben eine Menge zu sagen. Dass sie dabei auch über ihre persönlichen Tour-Wehwehchen wie Arthritis und Sehnenentzündungen erzählen, gehört wohl dazu und ist dem Alter der drei Unermüdlichen geschuldet. Doch "unermüdlich" könnte sich auf die Vergangenheit beziehen, wie auch der einleitende Satz verdeutlicht. Eine weitere große Tour liegt hinter Rush, das letzte Konzert ist gespielt. Wie es weitergeht, wissen sie anscheinend selbst nicht. Hören sie auf, machen sie weiter? Ich bin gespannt und hoffe auf letzteres.

»Sollte seit unserer Drucklegung nichts Dramatisches passiert sein, zieht der Tourtross zum 40. Jubiläum gerade durch Europa.« Das ist eine Zwischenbemerkung während eines Interviews, das Dave Ling für Classic Rock mit Lemmy Kilminster führte und welches in der aktuellen Ausgabe abgedruckt ist. »Was ist mit Lemmy los und wird er wieder gesund?«, lautet der dazugehörige Artikel. Nein, wird er leider nicht. Die Realität hat die Berichterstattung überholt. Lemmy ist tot, und der Motörhead-Tross ist nicht mehr unterwegs, wird es ohne ihn wohl auch nie wieder sein. Erst im November hatte sich zuvor Phil Taylor von der Bühne des Lebens verabschiedet. Der Nachruf auf »Philty Animal«, der viele Jahre lang bei Motörhead am Schlagzeug saß, findet sich ebenfalls in dieser Ausgabe.

Auch Jimmy Page wird interviewt, und er lässt durchblicken, dass er noch mal ein Album zu machen gedenkt. In den Rock-Mythen geht es diesmal um die »Geisterstunde in der Abbey Road«, als Syd Barrett bei Pink Floyds abschließenden Arbeiten an Wish You Were Here im Studio auftauchte. Da war er nur noch ein Schatten seiner selbst, den die anderen erst gar nicht erkannten und danach auch nie wiedersahen. Wirklich unheimlich – und traurig. Einen schönen, wenn auch leider viel zu kurzen Artikel gibt es über den Beat-Club, der vor meiner Zeit war, aber richtig cool gewesen sein muss. Die Werkschau beschäftigt sich im vorliegenden Heft mit Boston.

Rankings finde ich immer gut, weil ich sie gern mit meinen persönlichen Vorlieben vergleiche. Sie sind immer so schön subjektiv – sollen sie ja auch sein. Wo stimme ich zu?  Wo gibt es ansatzweise Konsens? Wo stehe ich konträr? Die Classic Rock-Redaktion hat die 50 besten Alben des vergangenen Jahres gekürt. Walter Trout ist dabei und Bob Dylan, Toto, Def Leppard (habe ich noch nicht gehört) und Killing Joke, Neil Young, Motörhead (auch noch nicht gehört) und The Pretty Things. Vor Jeff Lynne’s ELO und dem alten Knittergesicht Keith Richards liegt auf Platz 1 doch tatsächlich – und das haut mich nun wirklich um – The Book Of Souls, das aktuelle Doppelalbum von Iron Maiden. Bei diesem maidenschen Geniestreich, der an alte Großtaten der eisernen Jungfrauen erinnert, stimme ich nur allzu gerne zu.

Dienstag, 16. Februar 2016

Das Wissen der Quun'ko'Aaraan

Über sechs Wochen musste ich auf meine erste Veröffentlichung im schon gar nicht mehr so neuen Jahr warten. Nun ist sie da. Das neue Ren Dhark-Buch ist erschienen, und heute brachte mir die Post einen Stapel Belegexemplare ins Haus. Die Freude ist die übliche wie bei jeder Neuerscheinung, das Procedere ebenfalls. Der Karton wird eilig aufgerissen, das Buch von vorn und hinten begutachtet, dann aus der Folie befreit und irgendwo aufgeschlagen, damit es atmen kann. Dann blättere ich ein wenig darin herum, lese die eine oder andere Textstelle, klappe das Buch zu, schlage es erneut auf, drehe und wende es. Wunderbar, das macht mir Spaß. So auch diesmal.

Allmählich kriege ich mich dann wieder ein und kann ein paar Zeilen dazu im Blog schreiben. Also: Der neue Roman aus dem Universum des Weltraumfahrers Ren Dhark und seiner Point of trägt den Titel Das Wissen der Quun'ko'Aaraan.  Das Buch habe ich mit den Kollegen Jan Gardemann und Nina Morawietz geschrieben. Na gut: der Kollegin Nina Morawietz, um genau zu sein. Normalerweise gendere ich hier ja nicht, und so soll das die Ausnahme bleiben. Das Titelbild stammt wie üblich - muss ich es überhaupt noch erwähnen? - von dem großartigen Ralph Voltz, das Exposé von Ben B. Black.

Band 60 von "Ren Dhark - Weg ins Weltall" ist ein besonderes Buch. Es bildet nämlich den Abschluss und damit den Höhepunkt des Zyklus um das Miniaturuniversum, um das sich 12 Bücher, also 36 Romane lang alles drehte. Die meisten Fragen zu dem zu Ende gehenden Handlungsabschnitt werden beantwortet, nicht alle zur Zufriedenheit von Ren Dhark, der ja manchen Nackenschlag gewöhnt ist. Die eine oder andere Frage bleibt auch offen und leitet in den nächsten Zyklus über, der mit Band 61 beginnt. Die ersten Manuskripte dafür sind, da ich diese Zeilen verfasse, bereits geschrieben.

Montag, 15. Februar 2016

Promet-Abenteuer auf Ten

Mein nächstes Raumschiff Promet-Manuskript ist fertig. Damit schreitet die Neuschreibung von Kurt Brands klassischen Weltraumabenteuern aus den Siebziger Jahren munter voran.

In der vorliegenden Geschichte zieht es Peet Orell und den Moraner Arn Borul mit ihren Freunden weiter weg von der Erde denn je zuvor. Eigentlich suchen die Raumfahrer nach einem erdähnlichen Planeten, der sich zur Kolonisierung durch Menschen eignet, doch dann stoßen sie auf ein mysteriöses Hypersignal, das sie zu einer mysteriösen Anlage auf einem fremden Planeten führt, wo sie wiederum mysteriöse Hinweise auf ein mysteriöses Sonnensystem entdecken. Es geht also ganz schön geheimnisvoll zu.

In einer parallelen Handlungsschiene dreht sich diesmal alles um Harry T. Orell. Der Gründer der HTO-Corporation, eines mächtigen Raumfahrtkonzerns, muss sich nicht nur gegen öffentliche Anfeindungen der Medien zur Wehr setzen, er steht zudem im Fadenkreuz einer nationalistischen Gruppe, die sich »Terra den Terranern« nennt. So lautet der Arbeitstitel für den Roman bezeichnenderweise: Tötet Harry T. Orell!

In dem Roman gibt es übrigens einen Planeten namens »Ten«. Nachdem ich den Namen vier oder fünf Mal getippt hatte, fiel mir plötzlich das gleichnamige Album von Pearl Jam ein, das ich schon ewig nicht mehr gehört habe, und ich erinnerte mich an das grandiose Pearl Jam-Konzert, das ich 2007 in Düsseldorf gesehen habe. Da ich beim Schreiben ohnehin meistens Musik höre, war das genau der richtige Anlass, um mir Ten endlich wieder einmal zu Gemüte zu führen. Als Eddie Vedders markante Stimme ertönte, war ich sicher, genau die richtige Entscheidung getroffen zu haben, allein schon wegen Alive und Jeremy.

Freitag, 5. Februar 2016

Tibor kriegt nasse Füße

Klippen, ein Wasserfall - und der Herr des Dschungels in der Bredouille. Das Titelbild für den nächsten Tibor-Roman, denn dann schon neunten, liegt vor. Es ist wieder ein sehr schönes, dynamisches Motiv des kürzlich verstorbenen Hansrudi Wäscher.

Mit dem Schreiben dauert es zwar noch eine Weile, doch das Cover kann ich schon zeigen. Wenn es interessiert, das Manuskript steht für April auf meiner Agenda. Vorher sind noch weitere Promet-Arbeiten und ein Sonderband für Ren Dhark dran.




Donnerstag, 4. Februar 2016

Das Ende einer Ära?

Das könnte man zumindest denken, wenn man den (Arbeits)Titel meines nächsten Manuskripts für Raumschiff Promet liest. Dieser lautet nämlich "Das Ende der Promet". Nun wird bekanntlich nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Ob es in dem 15. Taschenbuch der Neuschreibung der klassischen Promet-Geschichten wirklich zum Äußersten kommt oder ob es sich bei dem Romantitel doch nur um einen Bluff handelt, lasse ich dahingestellt.

"Ich weiß nicht, ob wir es bis zur Erde schaffen", warnte Arn Borul. Mit diesem Satz beginnt der Roman jedenfalls, in dessen Verlauf es die Promet auf einen fremden Planeten verschlägt, auf dem die Besatzung mit einem merkwürdigen Volk konfrontiert wird. Zudem stoßen die Raumfahrer um Peet Orell und den Moraner Arn Borul auf Hinweise, dass die Schwarzen Raumer der Zyklops diese Welt vor über tausend Jahren heimgesucht haben.

Wer mit den alten Geschichten vertraut ist, wird diesen Planeten - ich verrate seinen Namen, er heißt Glütsch - und die dort stattfindenden dramatischen Ereignisse vergeblich suchen. Sie sind in den Classics nämlich nicht zu finden. In dem Roman wird der bisherige Handlungsbogen abgeschlossen, und ich musste einen passenden dramaturgischen Übergang zu einer Veränderung schaffen, mit der es in Band 16 weitergehen wird.

Übrigens fiel mir auf, dass dies der zwanzigste Roman ist, den ich zu Raumschiff Promet beigesteuert habe. Hätte ich mir damals auch nicht träumen lassen.