Freitag, 23. September 2016

Der kopflose Reiter

„Am Nachmittag ritt die kleine Reisegesellschaft durch eine von grauem Fels flankierte Schlucht, in der das Echo des Hufgetrappels wie Trommelwirbel klang. Nur vereinzelt ragten Tannen und Fichten auf, und in den Felsspalten duckte sich knorriges Gesträuch. Die Sonne verbarg sich hinter einem scharf gezeichneten Grat, der am Bauch des blauen Himmels zu kratzen schien. Ein angenehmer Frühlingstag wie dieser lud dazu ein, an einem Ehre versprechenden Turnier teilzunehmen."

Die Rittersaga um Falk und den Gaukler Bingo geht in die nächste Runde. Fast zeitgleich mit dem Erscheinen von Band 5 habe ich die Arbeit am sechsten Roman abgeschlossen. Wie schon bei dem vorangegangenen Abenteuer um den großen Wolf beweist auch die Handlung um den Reiter ohne Kopf, dass Hansrudi Wäscher ein toller Geschichtenerzähler war. Diesmal wird es gespenstisch, und da macht die Romanumsetzung doppelt Spaß.

Falk und Bingo sind auf dem Weg ins Morgenland, als sie einem Ritter begegnen, der zu einem Turnier reist. Spontan entschließt sich Falk, ebenfalls an dem Turnier teilzunehmen. Damit beginnt eine Kette unheimlicher Begebenheiten um einen geköpften Ritter, der aus der Hölle zurückkehrt, um blutige Rache zu üben. Natürlich ist Falk wie immer der glänzende Held ohne Fehl und Tadel, doch mehr noch erweist sich diese Geschichte als Bingo-Abenteuer. Der Gaukler wird vor ungewohnte Herausforderungen gestellt und wächst dabei über sich selbst hinaus. Außerdem wird ein weiteres Geheimnis gelüftet. In diesem Band erfahren die Leser zum ersten Mal Bingos Nachnamen.

Der Roman trägt den Titel Eine Sage wird Wirklichkeit und umfasst den Inhalt folgender Piccolos: 123 Das Ende des Schreckens, 124 Verhängnisvolle Ungeschicklichkeit, 125 Kampf am Adlerhorst, 126 Ein rätselhafter Sieger, 127 Die verschwundene Burg, 128 Das Geheimnis der Gruft, 129 Ritter Altburgs Verbrechen, 130 Bei Todesstrafe verboten, 131 Im Zeltlager, 132 In die Bärengrube gestürzt, 133 Ein gefährlicher Mitkämpfer, 134 Eine Sage wird Wirklichkeit, 135 In den Sumpf gelockt, 136 Irrt Falk sich?, 137 Eine geheimnisvolle Botschaft, 138 Treffpunkt auf dem Wasser, 139 In dichtem Nebel, 140 Fehlgeschlagen, 141 Ein wahrer Freund, 142 In Graf Riedsees Folterkammer, 143 Getäuscht, 144 Ein böses Erwachen, 145 Der Teufel hat viele Gestalten, 146 Gefährliche Verfolgung, 147 Zwischen Leben und Tod, 148 Hinter der Wegbiegung.

Dienstag, 20. September 2016

Hubert Haensel schreibt Nick-Gastroman

Schon vor Monaten haben der Verlag und ich angekündigt, dass NICK 7 von einem Gastautor stammen wird, von einem Autor, den ich selbst gern lese. Bisher durfte ich keine näheren Informationen lancieren, doch nun ist es offiziell. Hubert Haensel schreibt einen Gastroman - beziehungsweise hat ihn bereits geschrieben. Das Manuskript liegt dem Verlag vor, und das Titelbild ist bereits fertig.

Hubert ist seit vielen Jahren fester Teamautor bei Perry Rhodan und ein echtes Heftroman-Schwergewicht. Vor und neben Rhodan schrieb er für eine Reihe von Serien in verschiedenen Genres: Atlan und Terra Astra, Dämonenkiller und Mythor, Die Abenteuer und Seewölfe. Und natürlich auch Ren Dhark. Die Nick-Comics haben ihn als Jungen zur Science Fiction gebracht, aus deren deutscher Szene er nicht wegzudenken ist.

Sein Roman Unendliches All setzt nahtlos an dem Handlungspunkt ein, mit dem ich den vorangegangenen Band 6 Gefährlicher Ehrgeiz abgeschlossen habe: Nick ist im Sternensystem Proxima Centauri zu einer Nottansition gezwungen, die ihn geradewegs ins Nichts verschlägt. Wo der Sternenfahrer herauskommt und was ihn dort erwartet, schildert der alte Nick-Fan Hubert Haensel in seinem voraussichtlich zum Jahreswechsel erscheinenden Roman. Ich freue mich schon drauf, ihn zu lesen.


Freitag, 16. September 2016

Der große Wolf

Er ist nicht der böse Wolf aus einer anderen Geschichte, sondern der große Wolf. Erstgenanntem steht er jedoch an Boshaftigkeit und Gefährlichkeit in nichts nach, wie Ritter Falk und der Gaukler Bingo am eigenen Leib erfahren müssen. Der mörderische Unbekannte und seine Bande überfallen Reisende und Edelleute und scheuen nicht einmal vor Kirchenplünderung zurück.

Mein neuer Falk-Roman ist erschienen, der fünfte mittlerweile. Der große Wolf ist nicht nur das erste Buch mit einem zusätzlichen alternativen Ende, ich finde, es enthält auch das bisher schönste Abenteuer. Die geheimnisvolle titelgebende Figur, die verschneite Berglandschaft und das mit Fallen gespickte Labyrinth unter einer alten Burgruine verleihen der Geschichte eine ganz besondere Atmosphäre.

Dabei fängt alles recht harmlos an. Falk und Bingo wollen die Alpen überqueren, um ins Morgenland zu reisen, doch der einbrechende Winter macht ihnen einen Strich durch die Rechnung. Verschneite Pässe und eine eingestürzte Brücke hindern sie am Weiterkommen, sodass sie zur Umkehr gezwungen sind. Das Zusammentreffen mit einem Fremden wirft ein erstes Schlaglicht auf die düsteren Ereignisse, die von nun an eintreten, und bald sehen sich die Gefährten mit einem Gegner konfrontiert, der sich hinter einer Wolfsmaske verbirgt und vor keinem Verbrechen zurückschreckt.

Donnerstag, 15. September 2016

Hubertushöhe 3.0

Schon zum dritten Mal luden Toni Rohmen und seine Frau Svetlana zum Hubertushöhe-Treffen in ihrem Haus nahe Erkelenz, und ich hatte das Vergnügen, wie im Vorjahr zu den geladenen Gästen zu gehören. Bereits am vergangenen Samstag traf sich eine bunte Runde comicaffiner Menschen, die besonders dem verstorbenen Hansrudi Wäscher zugetan sind. Unter anderem gehörten diesmal der Kölner Verleger Heinz Mohlberg, der Herausgeber des Comicmagazins SAMMLERHERZ Hans Simon und der frühere Intercomic-Moderator Gerhart Renner zu der kleinen, aber illustren Runde.

Gastgeber Toni Rohmen selbst besitzt in der Comic-Nostalgieszene einen ausgesprochen wohlklingenden Namen. Er ist Kunsthandwerker, Bildermaler, Comic-Restaurator und Kolorierer in Personalunion. Für seine Leistungen und sein Engagement wurde ihm auf der Intercomic 2015 der RITTER DER 9. KUNST verliehen. Zudem ist Toni leidenschaftlicher Comicsammler und ein sehr netter Kerl.

Natürlich drehten sich, wie könnte es anders sein, viele Gespräche um Comics. Da ich unter Hansrudi Wäscher-Fans war, ist es auch nicht verwunderlich, dass ich wiederholt auf meine Romanadaptionen von Tibor, Nick und Falk angesprochen wurde und einiges zur literarischen Umsetzung der Comics des Altmeisters Wäscher erzählen durfte. Toni selbst präsentierte zahlreiche Kostproben seiner wunderbaren Kolorierkunst, die frühere Erstkolorierungen alter Comics schlichtweg in den Schatten stellen. Überall im Haus hängen Gemälde, die von seinem unermüdlichen Schaffensdrang zeugen.

Für das leibliche Wohl war reichlich gesorgt. Svetlana verwöhnte die Gäste nicht nur mit Braten und verschiedenen Salaten, sondern zudem gleich mit mehreren Kuchen, zu dem wir das eine oder andere Glas Wein genossen. Bei all den Plaudereien und den netten Menschen verging der Tag, für den ich mich herzlich bei Toni und Svetlana bedanke, wie im Flug. Sehr gefreut habe ich mich natürlich über zwei Original-Kolorierungen von Toni, die ich mit nach Hause nehmen durfte. Die eine zeigt den Maulwurf Pauli und seinen Freund Mausi. Die andere, ein Motiv aus Kaukas humoristischer Science Fiction-Serie MISCHA, schmückte das Titelbild von FIX UND FOXI 339 aus dem Jahr 1962.