Montag, 27. September 2010

Freibier mal anders

Vor ein paar Tagen war ich am Bahnhof, um Fahrkarten nach Frankfurt zur Buchmesse zu holen. Mir war beinahe entfallen, daß sie ja schon fast vor der Tür steht. Im vergangenen Jahr habe ich es zeitlich nicht zur Messe geschafft, doch diesmal will ich sie nicht verpassen. Der eine oder andere Gesprächstermin mit Verlagsangehörigen steht bereits fest.
Da ich um die Mittagszeit unterwegs und nach versäumtem Frühstück hungrig war, nutzte ich die Gelegenheit, in der Nähe etwas essen zu gehen. Verläßt man den Bahnhof rückseitig über den Breslauer Platz, braucht man nur über Eigelstein und Ebertplatz zu spazieren und ist schon in der Neusser Straße mitten im Herzen des Agnesviertels. Ich kehrte im Brauhaus Stüsser ein, wo ich den Geschäftsleiter Horst recht gut kenne, der früher im Brauhaus Reissdorf gleich bei mir um die Ecke tätig war.
An der Theke saßen diverse Gäste beisammen, von denen jeder einen dicken Stapel der Kölner Tageszeitung EXPRESS vor sich liegen hatte. Was ich zunächst für ein neues abstruses Gesellschaftsspiel hielt, entpuppte sich schnell als gewiefte Taktik. Dem EXPRESS lag an diesem Tag nämlich ein Gutschein für ein kostenloses Kölsch im Stüsser bei. Deshalb hatten die Schlauköpfe im ganzen Viertel in Geschäften, Kiosken und Zeitungsautomaten die Auflage aufgekauft und bestellten im Tausch gegen die beiliegenden Gutscheine ein Sion-Kölsch nach dem anderen.
Da das Glas Kölsch im Stüsser 1,25 kostet, ein EXPRESS hingegen nur 60 Cent, hat sich das für die durstigen Kehlen natürlich gelohnt. Auf diese Weise gab's stets zwei Bier zum Preis von einem. Zum Glück hatte ich mir vorgenommen, an diesem Tag kein Kölsch anzurühren, und daran habe ich mich auch gehalten. Gaffel-Faßbrause ist nicht nur eine süffige alkoholfreie Alternative, das Zeug schmeckt auch noch gut.
Das Nierengulasch war zudem ganz hervorragend.

Dienstag, 21. September 2010

Montag, 20. September 2010

Bitte weitermachen, Wien!


Nach dem Frühstück am Sonntag checkte ich aus dem Hotel aus. Das Wetter war noch immer gut, die Voraussage fürs Wochenende hatte sich zum Glück nicht bewahrheitet. Das Conlokal füllte sich wieder ordentlich, obwohl häufig bei Cons viele Besucher nach dem Samstag wieder abreisen.
Ich sah mir noch einmal Raimund Peters Animationsfilm an, der laut Ankündigung der Converanstalter demnächst bei YouTube zu sehen sein wird. Währenddessen trat die Jagd auf fehlende Pickerl und volle Alben in die entscheidende Phase. Zu meiner Freude schaffte ich es, mir im Tausch das letzte fehlende Sammelbild zu organisieren. Gut sah das Album aus, so ganz ohne Lücken und mit den Unterschriften der Gäste.
Dann wurde es allmählich Zeit aufzubrechen. Mein Zug nach Köln ging um 12.40 Uhr. Ich drehte eine letzte Runde, verabschiedete mich und verließ mit einem Anflug von Wehmut das Conlokal, mein vollständig bestücktes Sammelalbum wie eine Trophäe im Rucksack. Ich bedauerte, nicht von Vornherein einen oder zwei Tage Aufenthalt mehr geplant zu haben, ein Versäumnis, das ich beim nächsten Mal sicherlich korrigieren werde.
Ein Fazit des Wochenendes ist schnell getroffen: Die Wiener sind tolle Converanstalter, die sich eine Menge haben einfallen lassen, und klasse Gastgeber, zu denen ich jederzeit gern wieder hinfahre. Mein Dank für den Austriacon, der mir sehr viel Spaß gemacht hat, geht an das ganze Organisationkomitee und alle Helfer.
Bleibt nur eins zu hoffen, nämlich daß es nicht wieder vier Jahre dauert bis zum nächsten Con in Wien.

Sonntag, 19. September 2010

Klebebilder und Autogramme


Am Samstag wurde ich, ganz untypisch, vor dem Schellen des Weckers wach. Das Frühstück war gut und ausgiebig, nach drei Tassen Kaffee, Orangensaft, belegten Brötchen und Toast mit Ei war ich wach und bereit für den Tag. Weitere Besucher aus Köln und Umgebung waren eingetroffen, und gemeinsam begaben wir uns zum Conlokal.
Der Contag begann mit der offiziellen Begrüßung. Dazu gehörte ein Animations-Video von Raimund Peters, das man gesehen haben muß. Die Helden der Perry Rhodan-Serie landen vor dem Rathaus und schreiten winkend durch ein Spalier aus Robotern, um den Con zu besuchen. Klasse gemacht!
Der Sammelspaß ging schnell in die nächste Runde. Überall sah man mit Sammelalben bewaffnete Conbesucher, die fleißig Klebebilder tauschten und sich die eingeklebten Pickerl von den Gästen signieren ließen.
Programmpunkt folgte auf Programmpunkt. Einige sah ich mir an, andere verpaßte ich, weil ich draußen an der Theke in Gespräche verwickelt war. Der eine oder andere Ehrengast hatte kurzfristig noch abgesagt, trotzdem waren die SF-Schaffenden reichlich vertreten und allesamt auf verschiedene Weise ins vielfältige Programm eingebunden.
Besonders in Erinnerung geblieben ist mir "Ein Germanist im Weltall", der launige Vortrag von Perry Rhodan-Teamautor Wim Vandemaan, der gestand, als Kind und Jugendlicher Perry Rhodan parallel zu Kafka gelesen zu haben. Seine Heftromane und amerikanischen Comics hat er stets an seiner Mutter vorbei ins Haus geschmuggelt. Seine heutigen Gymnasialkollegen wissen ebenso wenig wie seine Schüler, daß er Rhodan schreibt.
Nachmittags wurden die Bundesliga-Ergebnisse eingeholt. Natürlich feierten Helmut Freisinger, Norbert Mertens und ich als Anhänger des 1. FC Köln das 0:0 der Geißböcke in München wie einen Sieg. Bei Uwe Anton als bekennendem Bayern-Anhänger sorgte das Resultat hingegen für hängende Mundwinkel.
Bei "Tauchgang mit Atlan und Perry" nahm ich dann auf der Bühne wieder aktiv am Programm teil. Gemeinsam mit Marc Herren und Götz Roderer plauderte ich über unsere Arbeit an den Atlan-Taschenbüchern. Erst nachher fiel mir auf, daß wir uns ausschließlich mit dem alten Arkoniden beschäftigt hatten und mit keinem Wort auf Perry eingegangen waren.
Wolfgang Zenker sagte einige Beiträge an, und Roman Schleifer führte als Moderator souverän durch die meisten Programmpunkte, während Martin Steiner, so wie man ihn von Cons her kennt, kaum einmal einen Augenblick den Finger vom Auslöser seiner Kamera nahm.
Am frühen Abend schaute Arnold Weissensteiner vorbei, der Betreiber des Ren Dhark-Forums (http://www.rendhark-universe.net/). Arnold lebt und arbeitet in Wien, hatte es also nicht weit, und wir hatten uns im Forum lange vor dem Con auf ein Bier verabredet.
Kurz vor zehn bestritt Pepi Hopf den letzten Programmpunkt des Tages und brachte das Publikum zum Gröhlen. Der Wiener Kabarettist präsentierte Ausschnitte aus seinem Programm, wobei er spontan einige Marotten der versammelten Science Fiction-Fans aufgriff. Ich war begeistert, und manch einer kam aus dem Lachen nicht heraus.
Wie schon am Vorabend endete auch der Samstag mit gemütlichem Beisammensein an der Bar. Es war abermals halb zwei, als ich mich mit reichlich Bettschwere ins Hotel begab.

Samstag, 18. September 2010

Flämmchen und andere Rituale


2005 war ich beim Wiener Con, 2006 habe ich es nicht geschafft. Nun war es endlich wieder soweit. Am Freitag bin ich so früh aufgestanden wie lange nicht mehr. Der Zug nach Wien ging schon um kurz vor Sechs in der Frühe. Neuneinhalb Stunden Bahnfahrt sind nicht das größte Vergnügen, doch zum Glück fuhr auch Helmut Freisinger vom Kölner SF-Stammtisch zum Austriacon nach Wien. Mit Gesprächen über Gott und die Welt brachten wir die Zeit halbwegs erträglich hinter uns.
Der Con selbst, das sei vorab gesagt, entschädigte dann für jede Minute Hin- und Rückfahrt. Obwohl Regen angesagt war, empfing Wien uns mit schönem Wetter. Kurz ins Hotel, eingecheckt, das Gepäck hochgetragen und das Zimmer begutachtet. Von dort aus waren es nur fünf Fußminuten zum Veranstaltungsort. Das Rugia genannte und gleich gegenüber dem Rathaus liegende Conlokal ist, wenn nicht gerade ein SF-Con darin stattfindet, das Vereinslokal einer Wiener Studentenverbindung.
Eine tolle Überraschung gab es gleich am Eingang. In der Contasche, die jeder Besucher erhielt, steckte unter anderem ein Sammelalbum für Klebebilder mit den Portraits der angemeldeten Autoren, Zeichner und Verlagsleute. Vier Bildchen, in Österreich Pickerl genannt, wie ich lernte, lagen bei, weitere konnte man in Tütchen erwerben. Eine ganz tolle Idee, die nicht nur mich alten Panini-Fußballbilder-Sammler in ihren Bann schlug.
Schon am Freitag fanden ein paar Programmpunkte statt, und ehe ich mich versah, war ich eingespannt. Perry Rhodan-Autor Marc A. Herren vergatterte mich dazu, gemeinsam mit ihm und weiteren Teilnehmern seine Novelle "Helden im Ruhestand" vorzutragen. Jeder Teilnehmer erhielt eine oder gleich mehrere Sprechrollen. Dabei glänzten besonders Uschi Zietsch, Roman Schleifer und Gerry Haynaly mit schauspielerischen Leistungen.
Diesem Programmpunkt vorangegangen war bereits das Flämmchenritual der Atto, und es folgten Ausschnitte aus der Atlan-Verfilmung "Der Einsame der Zeit" von Hans-Joachim Thunack und Gesänge der Zukunft, vorgetragen aus dem Liederbuch für Weltraumfahrer. Zwischendurch gab es das fantastische Buffet, das nicht nur optisch hervorragend aussah, sondern ein wahrer Genuß war.
So gestärkt, ging es später zum gemütlichen Teil des Abends über. Bis 1.30 Uhr in der Nacht standen Veranstalter und Besucher in kleinen und größeren Gruppen beisammen. Das Gösser, ein Bier aus der Steiermark, schmeckte und wurde reichlich genossen.
Schon am ersten Tag fühlte ich mich richtig wohl im Kreis der Veranstalter, Autoren und Fans, von denen ich viele seit Jahren, manche sogar seit Jahrzehnten kenne. Gegen zwei Uhr in der Nacht fiel ich müde und zufrieden in mein Hotelbett.

Mittwoch, 15. September 2010

Arkan-12 und Erron-2

Der neue Ren Dhark-Sonderband, Unitall 14, ist fertig und an den Verlag geliefert. Das Ende der Geschichte machte sich während des Schreibens irgendwie selbständig und lief von der Form her in eine ganz andere Richtung, als eigentlich vom Expose vorgesehen. Macht aber nichts. Das zeigte mir mal wieder den dynamischen Prozeß des Romanschreibens.
Inhaltlich geht es um Simon und die neuen Wächter, die von Arkan-12 eine Aufgabe erhalten, die sie nach Erron-2 führt, der alten, im Leerraum treibenden Station der Mysterious. Dabei treffen die Wächter mit Angehörigen eines Volkes zusammen, das eigentlich schon ausgestorben war. Durch Intoleranz und Mißtrauen droht sich die traurige Geschichte der Vorfahren dieses gebeutelten Volkes zu wiederholen.

Mittwoch, 8. September 2010

Poldi und Marin

Das hat wieder Spaß gemacht. Natürlich war Aserbaidschan als Gegner keine Meßlatte, trotzdem muß man erst einmal 6:1 gewinnen, und das auch in der Höhe verdient. Jedenfalls hat die deutsche Mannschaft klasse gespielt. Heute hat sie da weiter-gemacht, wo sie bei der WM aufgehört hat.
Besonders gut drauf war Lukas Podolski. In seinem Wohnzimmer Müngersdorfer Stadion lieferte er eine bärenstarke Leistung ab und trug sich in die Torschützenliste ein. Hoffentlich sieht man ihn in dieser Form demnächst auch beim 1. FC Köln. Zu seiner Leistung sagte Gerhard Dellings Co-Kommentator Mehmet Scholl schon in der Halbzeitpause: "Künftig sollten alle Länderspiele in Köln stattfinden." Gute Idee! Da kann ich nur zustimmen.
Geärgert habe ich mich über einen Teil der Kölner Zuschauer, die Marco Marin bei seiner Einwechslung in der zweiten Halbzeit mit Pfiffen empfingen. Dieser Blödsinn liegt allein an der ausgeprägten Rivalität zwischen dem FC und Borussia Mönchengladbach, wo Marin vor seinem Wechsel nach Bremen gespielt hat. Verständnis dafür habe ich nicht. Selbst als noch so eingefleischter Vereinsfan kann ich bei einem Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft aus solchen Gründen keinen eigenen Spieler auspfeifen.

Dienstag, 7. September 2010

Mein erster Atlan jetzt auch bei Bertelsmann



Mein Atlan-Roman DIE PSI-KÄMPFERIN ist vor drei Jahren als Teil 1 der Rudyn-Trilogie im Erkrather Verlag Fantasy Productions erschienen. Nach ein paar Atlan-Heftromanen bei VPM war es damals mein erstes Atlan-Taschenbuch, dem inzwischen vier weitere bei FanPro gefolgt sind.
Nun wurde DIE PSI-KÄMPFERIN zu meiner Überraschung in Lizenz wieder aufgelegt, und zwar als Hardcover-Ausgabe bei Bertelsmann.
Damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Umso größer ist die Freude, die Neuausgabe in Händen zu halten. Denn heute habe ich das Belegexemplar erhalten. Das 300 Seiten dicke Buch sieht richtig schick aus.

Samstag, 4. September 2010

Runrig am Tanzbrunnen

Kaum zu glauben, aber Runrig haben bald auch schon vierzig Jahre auf dem Buckel. Die schottische Folk-Rock-Band wurde 1973 von den Brüdern Rory und Calum MacDonald gegründet. In den Rocksongs der Gruppe treten starke schottische, gälische und keltische Einflüsse zutage, dazu Popelemente, und diverse ihrer Texte sind in Gälisch verfaßt.
Es muß 1994 gewesen sein, als ich Runrig zum ersten Mal live auf der Bühne gesehen habe, und zwar bei einem Open Air-Konzert am Kölner Tanzbrunnen. In den folgenden Jahren besuchte ich einige ihrer Konzerte, auf der Loreley-Freilichtbühne, in der Düsseldorfer Philipshalle, im Kölner E-Werk und auf dem Museumsplatz in Bonn. Nun traten die Schotten endlich wieder am Tanzbrunnen auf, und der Konzertbesuch hat sich mehr als gelohnt.
Die Band brachte alte Songs ebenso wie neue Stücke vom letzten Album, und die Jungs waren in richtig guter Spiellaune. Ein Runrig-Auftritt ist mehr als nur ein Rockkonzert. So gibt es akustische Stücke neben gälisch gesungenen Liedern, der Sänger sitzt allein mit seiner akustischen Gitarre auf der Bühne oder vier Mann spielen ohne Text und sonstige musikalische Begleitung auf vier umgehängten Trommeln. Hingegen haben zu meinem Bedauern diesmal leider die Dudelsäcke gefehlt.
Natürlich wurde bei Stücken wie Beat the Drum oder Clash the Ash ordentlich abgerockt, dazwischen herrschte Gänsehautstimmung bei Every River. Ein Runrig-Konzert kann man kaum beschreiben, man muß es miterleben. Nach zwei Stunden war Schluß mit dem hymnischen Loch Lomond und Going Home, der hingebungsvollen Liebeserklärung an die schottische Heimat.
Apropos Loch Lomond. Wer immer noch glaubt, die Höhner hätten die Musik zu ihrer Fußballhymne Mir stonn zu dir, FC Kölle selbst komponiert, lebt fernab jeglicher musikalischer Realität.

Freitag, 3. September 2010

Mit Sieg in die EM-Quali

Das erste Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft hat Lust auf mehr gemacht. Nach dem phantastischen Auftritt bei der Weltmeisterschaft ist die junge deutsche Mannschaft gleich mit einem Sieg in die Qualifikation für die Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine gestartet.
Miroslav Klose hat es wieder gerichtet. Nach seinem starken Auftritt bei der WM hat er das wichtige Tor zum 1:0-Sieg in Brüssel geschossen und damit die ersten 3 Punkte unter Dach und Fach gebracht. Obwohl hart erarbeitet, war der Sieg unserer Jungs vollkommen verdient.
Ich freue mich schon auf das Spiel gegen Aserbaidschan am kommenden Dienstag. Wetten, daß es dabei den nächsten Sieg gibt?

Donnerstag, 2. September 2010

Neues von Ralph Voltz


Ralph Voltz hat das Titelbild für Ren Dhark - Unitall 14 abgeliefert. Ich sitze seit ein paar Tagen an dem Roman und komme ganz ordentlich voran. Dank Ralphs Bild habe ich nun auch eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie ein Raumschiff aussieht, das gleich zu Beginn des Manuskripts eine Rolle spielt.