Dienstag, 26. Juni 2018

Vormarsch der Isolationisten

Es geht weiter mit Raumschiff Promet, ich habe nämlich die Arbeit am zwanzigsten Band der Neuschreibung der klassischen Abenteuer abgeschlossen. Das Exposé habe ich diesmal nicht selbst geschrieben. Es stammt von Gerd Lange, bei dem ich mich an dieser Stelle dafür bedanken möchte. Seine Mitarbeit bei Promet stellt für mich eine nicht zu unterschätzende zeitliche Entlastung dar. Gerds Exposés für die nächsten Bände liegen bereits vor, was mich freut.

Zusätzlich zum klassischen Inhalt der Romane aus den frühen Siebziger Jahren finden bekanntlich auch neue Handlungselemente Einzug in die Geschichten. So habe ich im neuesten Manuskript den Handlungsstrang um die Isolationisten von "Terra den Terranern" fortgesetzt. Aus Angst vor Außerirdischen wie dem Moraner Arn Borul erhält die nationalistische Gruppierung weltweit Zulauf, ein Phänomen, mit dem sich auch Peet Orell und seine Freunde von der Promet herumschlagen müssen. In diesem Roman erleben die Raumfahrer der HTO die tödliche Seite der Bestrebungen, alle Fremden von der Erde fernzuhalten.

Der endgültige Romantitel steht noch nicht fest. Ich habe zwei passende Titel vorgeschlagen und kann mich noch nicht recht entscheiden, welcher schlussendlich auf dem Cover stehen wird. Fest steht hingegen der Erscheinungstermin für das Taschenbuch, das übrigens mein 24. Romanbeitrag für Raumschiff Promet ist. Es kommt rechtzeitig zur Anfang November stattfindenden Intercomic-Messe in Köln heraus.

Sonntag, 17. Juni 2018

Makrito

Gestern flatterte mir der neue Ren Dhark ins Haus. Band 78 habe ich zusammen mit Nina Morawietz und Jan Gardemann geschrieben. Das Exposé stammte wie üblich von Ben B. Black, das Titelbild wie immer von Ralph Voltz. Ich habe gleich ein wenig darin geschmökert, nicht in meinem eigenen Text, sondern in den Romananteilen der geschätzten Kollegen Jan und Nina.
 
Die Geschichte führt den Leser weit zurück in die Vergangenheit. In den vor vielen Jahrtausenden spielenden Ereignissen wird ein außerirdisches Kind geboren, dem eine Zukunft bestimmt ist, von der es erst Jahrzehnte später erfahren soll. Dieses Wesen, Makrito genannt, spielt in der aktuellen Ren Dhark-Handlung des Jahres 2073 eine wichtige Rolle, ist dort allerdings unter einem anderen Namen bekannt.

In eben diesem Jahr spielt die zweite Handlungsebene, und zwar auf Sahara, dem dritten Planeten von Munros Stern. Hier taucht nach längerer Abwesenheit der allseits beliebte Kugelblitz Bert Stranger wieder auf, der rasende Reporter des Ren Dhark-Kosmos.
 

Samstag, 16. Juni 2018

Falk Sonderband 1

Ich freue mich, dass er nun da ist: ein Falk außerhalb der Reihe, auch für mich ein Novum. Der erste Falk-Sonderband folgt nicht der bei den Lesern bekannten Umsetzung der „langen“ Geschichten. Das Buch enthält nämlich keinen Roman, wie ich sie sonst nach den Falk-Geschichten Hansrudi Wäschers schreibe.
 
Vielmehr präsentiert es die Adaptionen von fünf Kurzgeschichten, die HRW in den Jahren 1965 und 1966 schuf und die damals jeweils abgeschlossen in einem Heft erschienen. Die Titel der Geschichten lauten: Ausgeraubt!, Nur ein Windstoß, Bingo in der Klemme, Wer andern eine Grube gräbt und Der Drachentöter. Abenteuerliche, spannende und dabei humorige Geschichten. Für letzteres sorgt nicht zuletzt der einmalige, unvergleichliche Bingo, Falks Freund und Weggefährte.
 
Wie die Romane enthält auch der Kurzgeschichtenband zahlreiche Illustrationen von Hansrudi Wäscher. Zudem gibt es ein lesenswertes Vorwort des Wäscher-Experten und RITTER DER NEUNTEN KUNST-Preisträgers Ingraban Ewald.

Freitag, 15. Juni 2018

BAP auf Familientour

Mindestens einmal im Jahr muss ich BAP live sehen, seit Jahrzehnten schon. Natürlich gibt es Jahre, da das nicht möglich ist, weil Wolfgang Niedecken mit seiner Band eine Pause einlegt. Dafür klappt es dann in anderen Jahren zweimal oder öfter. Derzeit sind die Kölsch-Rocker wieder auf einer bundesweiten Tour, die sie – wie könnte es anders sein – natürlich auch wieder in die KölnArena führte.
 
Die laufende Tour trägt – ganz BAP-untypisch – keinen Namen. Bei mir firmiert sie unter der Bezeichnung Familientour. Denn Wolfgang Niedecken hat zuletzt in New Orleans sein sogenanntes Familienalbum aufgenommen. Darauf, auf den Inhalt und auf seine Familie wird er in den gut drei Stunden Spielzeit immer wieder eingehen. Ich habe das Gefühl, je älter der mittlerweile 67 Jahre zählende BAP-Chef wird, desto enger wird die Verbindung zu seinem Clan. So grüßt er zwei seiner Tanten, die irgendwo in der mit 13.000 Besuchern gefüllten Arena sind, die eine davon 98 Jahre alt. Seinem längst verstorbenen Vater widmet Niedecken mehrere Stücke, seiner Mutter, über die er zudem die eine oder andere Anekdote preisgibt, desgleichen.
 
Los geht es gleich rockig mit Drei Wünsch frei und dem Waschsalon vom zweiten Album. Wer aus einem Fundus von über fast vier Jahrzehnte erschienenen Alben auswählen kann, besitzt eine glänzende Ausgangsposition, um keinen Moment musikalische Langeweile aufkommen zu lassen. Das belegt die Band eindrucksvoll und routiniert. Man merkt schnell, dass BAP hier ein Heimspiel genießt. Das Publikum ist ausgesprochen textsicher, und die Musiker auf der Bühne werden frenetisch gefeiert. „Oh, wie ist das schön“, schallt es vieltausendstimmig durch die Halle. Kein Wunder, denn da vorn steht eine echte kölsche Legende.
 
Ich bekomme viele meiner Lieblingsstücke zu hören, viel von den Salzjebäck- und Usszeschnigge-Alben. Auch das spätere Nix wie bessher darf nicht fehlen. Überraschungen gibt es auch. Den Jebootsdaachpogo, von dem ich nicht weiß, ob ich ihn überhaupt jemals live erlebt habe, gibt es in einer Cajun-Version. Die dreiköpfige Bläsersektion, bestehend aus Trompeter, Posaunist und Saxophonist, stellt sich als echte Bereicherung heraus. Besonders positiv fällt das auf bei den Intros, die früher zu einigen Songs einfach dazugehörten, beispielsweise bei Diss Nach ess alles drin oder dem legendären Klassiker Jupp. Die Bläser reihen sich mühelos ein in die Riege großartiger Musiker, die Wolfgang Niedecken zur jüngsten Reinkarnation von BAP um sich geschart hat.
 
Zwischendurch kommt der Liedermacher Björn Heuser auf die Bühne, um mit Wolfgang Niedecken zusammen Wie schön dat wöhr anzustimmen. Ein Problem zog sich allerdings durch das gesamte Konzert, der Hall von der Rückseite der Halle, der bei manchen Stücken, besonders aber bei den Ansagen dazwischen auffiel. Ich habe schon oft von den Akustikproblemen in der KölnArena gehört, jetzt sind sie mir zum ersten Mal richtig aufgefallen.
 
Der Klasse des Konzerts tut das indes keinen Abbruch. BAP wird von Mal zu Mal besser, so war es auch diesmal. Gleich drei Zugabenteile mit jeweils mehreren Liedern gab es, dabei ganz zum Schluss endlich mal wieder Verdamp lang her als finaler Höhepunkt. Oder jedenfalls fast ganz zum Schluss. Dass sie danach nach gut drei Stunden nämlich noch Jraaduss spielten, schien die Musiker am Ende selbst überrascht zu haben.

Donnerstag, 14. Juni 2018

Die Biologin und der Flashpilot

Wir schreiben den September 2073, und Ren Dhark ist in der Milchstraße unterwegs. Dhark und seine Getreuen von der Point of suchen nach dem geheimnisvollen Kharamak, der mit seinen tödlich verlaufenden Virenangriffen bereits die Bewohner mehrerer Welten auf dem Gewissen hat. Die Spur führt gleich zu zwei Völkern, mit denen die Terraner schon in der Vergangenheit zu tun hatten, und das nicht im besten Sinne. Bei beiden ergab sich für mich die Möglichkeit, neue Figuren in die Handlung einzuführen.
 
Ich habe die Arbeit an meinem Romanteil für Ren Dhark 78 abgeschlossen. An einem Handlungsschauplatz bot sich mir die Gelegenheit, Rani Atawa und Pjetr Wonzeff in den Mittelpunkt der Geschehnisse zu stellen, beziehungsweise die dramatischen Ereignisse aus ihrer beider Perspektive zu schildern. Seit ich der zum Kreis der Unsterblichen gehörenden Biologin und dem Flashpiloten vor ein paar Bänden ein Techtelmechtel angedichtet habe, entwickeln die beiden Figuren ein gewisses Eigenleben, zumindest in meinen Romanbeiträgen. Das hatte ich ursprünglich gar nicht so geplant, aber mir gefällt die Richtung, in die es mit der Inderin und dem Ukrainer geht. Da Rani unsterblich ist, Pjetr hingegen nicht und zudem nichts von der Unsterblichkeit seiner Gefährtin weiß, sind Konflikte zwangsläufig vorprogrammiert.
 
Einen kleinen Gag habe ich mir zudem in der Handlung erlaubt. Er steht in Zusammenhang mit dem bei den Lesern sehr beliebten Ingenieur Chris Shanton, der auch zu meinen persönlichen Lieblingsfiguren gehört. In einer Szene mit Shanton und seinem Roboterhund Jimmy nehme ich Bezug auf einen anderen in der Science Fiction äußerst bekannten Ingenieur: Scotty! Die Leser von Ren Dhark dürfen sich überraschen lassen. Das Buch mit Titel Die letzten Menschen von Babylon wird voraussichtlich im Oktober erscheinen.