Freitag, 20. Oktober 2017

Die Worgun vor 150.000 Jahren

Bekanntlich erscheinen neben der Ren Dhark-Hauptserie jährlich drei Sonderbände, in denen abgeschlossene Geschichten aus dem Dhark-Kosmos erzählt werden. Im Gegensatz zur Hauptserie, für die der Exposé-Autor die Handlungsvorgaben verfasst, schreiben die Autoren die Expos für ihre Sonderbände selbst. Mit Das Rätsel von Hallwa ist gerade Band 35 aus der Feder von Nina Morawietz erschienen. Davor erblickten Jan Gardemanns Roman Iondrus Suche und Andreas Zwengels Beitrag Willkommen im Dagmeer! das Licht der Welt. Nun bin ich also wieder an der Reihe.

Das Exposé für meinen kommenden Sonderband erarbeitete ich bereits vor einigen Monaten. Schon damals war mir klar, dass der Roman eine ziemliche Menge Material enthalten wird, da er nicht nur mehrere Handlungsebenen aufweist, sondern auch in verschiedenen Zeitepochen spielt. Ich fand das jedoch nicht schlimm. Lieber zu viel Material als zu wenig. Tatsächlich passiert es mir zuweilen, dass ich am Ende eines Romanmanuskripts nicht genug Anschläge zusammen habe. Es gibt dann zwei Möglichkeiten. Entweder baue ich eine bereits bestehende Szene aus, indem ich Beschreibungen und Handlungsfacetten erweitere, manchmal auch Dialoge aufpeppe. Oder ich verfasse eine zusätzliche Szene. Bei Sonderband 36, so vermutete ich, wird das sicher nicht nötig werden.
 
Meine Annahme bestätigte sich beim Schreiben des Romans. Ich stellte schnell fest, dass das Expo eine Menge hergibt. Bei manchen Szenen musste ich mich regelrecht bremsen, um sie nicht zu lang werden zu lassen. Je weiter das Manuskript voranschritt, desto knapper wurde der Platz. Ich entschied mich schweren Herzens, geplante Szenen mit dem Nogk-Herrscher Charaua und dem Roboterhund Jimmy ganz aus der Handlung zu lassen. Am Ende kam ich dennoch nicht hin, und Teile der Handlung zu kürzen wäre mir schwergefallen. Nach einem Telefonat mit Chefredakteur Ben. B. Black fiel mir ein Stein vom Herzen. Ich hatte freie Hand, den Text umfangreicher zu gestalten, sodass der Roman länger ausfallen wird als sonst. Das wird sich allerdings nicht in einer geänderten Seitenzahl bemerkbar machen, die bleibt nämlich gleich, sondern in einem engeren oder etwas kleineren Druck.
 
In meinem Roman tauche ich tief in die Serienvergangenheit ein. Die Hintergründe für die eigentliche Geschichte ereigneten sich nämlich vor 150.000 Jahren. Damals tobte in der Milchstraße ein Krieg, in dessen Verlauf das Bollwerk der Worgun, so auch der Romantitel, entstand. Der eigentliche Roman spielt dann kurz nach der Rückkehr der POINT OF aus der Zwerggalaxis Voktar, jenem Zyklusfinale also, das den Lesern in der Hauptserie erst noch bevorsteht. Was aber kein Widerspruch ist, da mein Sonderband erst im kommenden Februar erscheint.
 
Einen kurzen Ausblick kann ich geben, ohne dabei viel zu verraten. Terence Wallis begeht den fünfzehnten Jahrestag der Entdeckung Edens mit ausgedehnten Feierlichkeiten, zu denen Vertreter verschiedener Planeten eingeladen sind. Demzufolge tauchen in der Handlung eine Menge bekannte Figuren auf. Im Zentrum der Geschichte stehen die Prospektoren Art und Jane Hooker, Klatschtante Claire und der Multimutant Chris Nev. Großen Spaß bereitete mir die Möglichkeit, endlich mal wieder die Nomaden Pakk Raff und Priff Dozz mit starken Auftritten einbauen zu können. Doch nicht alle überleben die dramatischen Ereignisse, die sich rund um das Solaris-System und an einem anderen Handlungsschauplatz abspielen.

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