Mittwoch, 4. Juli 2018

Vierzig Jahre PRBCBS

Sage und schreibe 40 Jahre ist das schon her? Du liebe Güte! Im Juni 1978 gründeten ein paar jugendliche Science Fiction-Fans den PRBCBS, den Perry Rhodan Briefclub Bullys Schreibtisch. Wie es der Name ausdrückt, befasste sich der bundesweit aktive Fanclub vorwiegend mit Perry Rhodan, öffnete sich aber später auch anderen Themen, vorzugsweise aus dem weiten Feld der Science Fiction.

Zu jener Zeit gab es zahlreiche SF-Clubs, in denen sich Leser und Fans organisierten, um in Kontakt mit Gleichgesinnten zu kommen. Neben dem PRBCBS sind mir in guter Erinnerung der Science Fiction Club Deutschland (SFCD), der Atlan Club Deutschland (ACD) sowie der Kölner Science Fiction Club Die Terraner (SFCDT). Der SFCD ist als eingetragener Verein heute noch mit mehreren hundert Mitgliedern aktiv und so etwas wie das Flaggschiff des deutschen SF-Fandoms.

Die Kontakte fanden Ende der Siebziger und Anfang der Achtziger Jahre entweder bei den Con genannten Treffen statt oder eben in brieflicher Form. An eine Kommunikation via Internet war damals noch nicht zu denken. Ich hätte mir nicht mal träumen lassen, jemals einen Computer zu besitzen. Es war noch nicht daran zu denken, dass diese Dinger eines Tages in jedem Haushalt stehen würden – heute eine Selbstverständlichkeit.

Es muss im Sommer 1980 gewesen sein, dass ich durch eine Anzeige in Perry Rhodan auf den PRBCBS aufmerksam wurde, und so trat ich in diesen verrückten Haufen ein. Das Clubmotto lautete nicht von ungefähr: PRBCBS – Wahnsinn mit Methode. Der Monatsbeitrag lag damals, glaube ich, bei 2,50 oder 3 Mark. Dafür erhielt man das monatlich erscheinende Fanzine CN, was für Clubnachrichten stand. In den CN erschienen Stories, Zeichnungen und Artikel der Clubmitglieder. In den Leserbriefen wurde eifrig diskutiert und sich zuweilen gezofft, bis die Fetzen flogen.
 
Meine Mitgliedsnummer war, wenn ich mich recht erinnere, die 61, und meine erste jemals geschriebene Story erschien in den CN. Heute dürfte sie einfach nur noch peinlich sein, aber die Möglichkeit, sie dort überhaupt publizieren zu können, entfachte meine Begeisterung fürs Schreiben. Es war eine tolle Zeit damals, die ich im Nachhinein nicht missen möchte. Durch den PRBCBS habe ich eine Menge Leute kennengelernt, von denen ich einigen bis heute freundschaftlich verbunden bin.
 
Im Laufe der Jahre und der Jahrzehnte veränderte sich die mediale Landschaft immer weiter, und auch den PRBCBS gibt es in seiner damaligen Form längst nicht mehr. Ganz verschwunden von der Bildfläche ist er aber nicht. Bei Facebook besteht er als Gruppe weiter, und wenn diese auch durch weitgehende Inaktivität glänzt, sind in ihr doch einige der damaligen Clubmitglieder versammelt. Zahlreiche CN sind ohnehin noch in meinem Besitz, und von denen werde ich mich auch nicht trennen.
 
Auf 40 Jahre PRBCBS und Wahnsinn mit Methode. Herzlichen Glückwunsch, Bully.

1 Kommentar:

  1. Schöner Rückblick! Ich muss da auch noch einen machen, glaube ich ...

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