Mittwoch, 22. November 2017

Fünfhundert Lustige Taschenbücher


Als Kind und Jugendlicher war ich ein begeisterter Leser und eifriger Sammler von Walt Disney's Lustigen Taschenbüchern. Wann ich damit aufgehört habe, kann ich heute gar nicht mehr sagen. Ich weiß auch nicht, was aus der Sammlung geworden ist. Vermutlich blieb sie wie so vieles andere auch bei einem Umzug auf der Strecke. In späteren Jahren stolperte ich immer mal wieder über eine Werbung oder sah ein Lustiges Taschenbuch im Laden stehen. Dass sie noch erscheinen, war mir also durchaus bewusst, wenngleich ich lange Zeit kein Interesse mehr daran hegte. Doch nun las ich irgendwo, dass die 500. Ausgabe erschienen ist, und das auch noch passend zum fünfzigjährigen Jubiläum – ein willkommener Anlass, mal wieder einen Blick hineinzuwerfen. LTB 500, das keinen Titel trägt, sondern als „Jubiläumsausgabe“ daherkommt, kann man von vorne wie von hinten lesen.
 
Der vordere Teil beinhaltet eine fast 150 Seiten lange Geschichte mit phantastischem Inhalt. Dagobert Duck geht seiner Glücksmünze verlustig. Der Zehnzentkreuzer wird ihm nämlich von einem Zeithüter stibitzt, woraufhin eine Lawine haarsträubender Ereignisse in Gang gerät. Um den Glückszehner wiederzubekommen, muss die Duck-Sippe beim Großen Preis von Entenhausen antreten, und das sowohl in der Vergangenheit als auch im 23. Jahrhundert. Dabei müssen sich die Ducks mit allerlei Gegnern herumschlagen, von denen jeder eigene Motive verfolgt, den Glückszehner an sich zu bringen. Die Panzerknacker sind ebenso mit von der Partie wie die Hexe Gundel Gaukeley, Klaas Klever, Gustav Gans und der Destruktor. Zum Glück greift hin und wieder Phantomias ein, wenn die Schurken es allzu bunt treiben. Eine schön abgedrehte Geschichte mit vielen alten Bekannten, die mir so manches Schmunzeln entlockte.
 
Im hinteren Teil, den man auch von hinten lesen muss, gibt es sechs unterschiedlich lange Kurzgeschichten, eine davon sogar nur ein Einseiter. Es beginnt mit Goofy, der eine Sprachschule für Papageien eröffnet und auf ein besonders gewitztes Exemplar stößt. Der Papagei kennt nämlich eine geniale Formel von Professor Proton auswendig, was Goofy mitten hinein in einen Kriminalfall versetzt. Diesen kann nur sein Freund Micky Maus aufklären, der prompt das Phantom als Übeltäter entlarvt. Gundel Gaukeley bekommt ihren Einseiter mit nur vier Zeichnungen, aber einem netten Plot. Mit außerirdischen Andenkensammlern, die sogar die Sphinx ins Weltall entführen, müssen sich die O.M.A.-Agenten Donald und Dussel Duck herumschlagen. In einer sechsseitigen Geschichte muss Pluto einsehen, dass er als Hund einem Igel gegenüber das Nachsehen hat. Wiederum Dagobert gerät in die bei ihm nicht unübliche Goldgier, als er erfährt, dass der Alchemist Zausel Zinnober mittels seines magischen Weisenkiesels jedes Metall in Gold verwandeln kann. Das hält Dagobert nicht einmal davon ab, im tiefsten Urwald maskiert an einer magischen Nacht teilzunehmen, bei der er erneut mit der Hexe Gundel Gaukeley aneinandergerät. Die zweitkürzeste Geschichte schließlich stellt Daisy und ihren verzweifelten Kampf mit einem Haushaltsmixer in den Mittelpunkt. Zum Glück gibt es den genialen Erfinder Daniel Düsentrieb, der alles zum Guten wendet.
 
Es hat Spaß gemacht, mal wieder in ein Lustiges Taschenbuch hineinzuschnuppern. Ich glaube, das werde ich wiederholen.

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