Mittwoch, 30. März 2011

Wie entstand eigentlich Derogwanien?

Meine Lieblingsfiguren im PERRY RHODAN-Kosmos waren stets Alaska Saedelaere, der Mann mit der Maske, und Ganerc-Callibso, der Schwarmwächter aus dem Verbund der Sieben Mächtigen. Der Zeitlose Ganerc hatte es mir sogar ganz besonders angetan. Auf dem Planeten Derogwanien schuf er das Volk der Puppen, das er beseelte, indem er seinen eigenen Geist auf die Puppen verteilte. Das fand ich damals faszinierend, und es begeistert mich bis heute. Ich mag Derogwanien.
In PERRY RHODAN 944, Planet der Puppen, deutete William Voltz am Romanende an, das Puppenvolk sei auf Dauer zum Aussterben verurteilt. Ich war entsetzt, bedeutete dies doch auch den Tod Ganercs. Mehr noch, ich war eingeschnappt. Wie konnten die Autoren es wagen, eine meiner Lieblingsfiguren um die Ecke zu bringen?
So ging es natürlich nicht. Dagegen mußte ich unbedingt etwas unternehmen, und wie hätte das besser gelingen sollen als mit einem - äußerst unbeholfenen und von zahlreichen Anfängerfehlern durchzogenen - literarischen Konter.
Zu dieser Zeit, also um 1980 herum, war ich Mitglied im PRBCBS, dem Perry Rhodan Briefclub Bullys Schreibtisch. In dessen clubinternem Fanzine Clubnachrichten hatte ich just begonnen, erste eigene Kurzgeschichten zu veröffentlichen. Es bot sich somit geradezu an, meine Perry-Geschichte, in der ich Ganerc das Weiterleben sicherte, für die CN zu schreiben. Ich tat es, und so ist sie erschienen.
Jahre später fragte mich Klaus N. Frick, ob ich nicht Lust habe, mal etwas für PERRY RHODAN zu schreiben. Natürlich hatte ich. Dann solle ich ein Romanexpose erstellen und einreichen. Über das Thema brauchte ich nicht lange nachzudenken, ich hatte es mir ja selbst vorgegeben, nämlich die Derogwanien-Alaska Saedelaere-Ganerc-Geschichte.
Dummerweise habe ich heute noch das gleiche Problem, das ich schon damals hatte. Ich kann keine Exposes verfassen. Einen Roman zu schreiben geht mir ungleich schneller von der Hand als die Konzeption eines Expos. Daher begann ich einfach zu schreiben, und tatsächlich, nach nicht übermäßig langer Zeit war der Roman fertig.
Ich druckte das Manuskript aus - so war das nämlich damals noch - und verschickte es auf dem Postweg. Selbstverständlich war ich nervös, wie man nur nervös sein kann. Und bekam doch tatsächlich einen positiven Bescheid. Das Manuskript war angenommen, Rückkehr nach Derogwanien sollte als Taschenbuch in der Heyne-Reihe erscheinen. Ich freute mich wie Hulle und tanzte vermutlich vor Begeisterung durch die Wohnung.
Doch es kam ganz anders. Bevor der Vertrag unterzeichnet werden konnte, wurden die PERRY RHODAN-Taschenbücher bei Heyne eingestellt.
Wie es kam, daß Derogwanien trotzdem noch veröffentlicht wurde, darüber plaudere ich morgen.

1 Kommentar:

  1. Ha!, schöne Geschichte. Ich erinnere mich auch noch ganz gut daran ... und warte gespannt auf die Fortsetzung.

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