Im Vergleich mit früheren Größen in der deutschen Nationalmannschaft war Michael Ballack für mich immer überschätzt. Ich hätte gern einmal gesehen, daß er in einem Moment da ist, wo es auf ihn ankam. Leider war das kaum einmal der Fall, nicht bei der Weltmeisterschaft 2006 und nicht im Finale der Europameisterschaft 2008. Nichtsdestotrotz ist er eine Stütze der aktuellen Nationalmannschaft und in meinen Augen für die Weltmeisterschaft in Südafrika unentbehrlich.
Dort wird er aber nun verletztungsbedingt nicht teilnehmen können.
Im englischen Pokalfinale seiner Mannschaft Chelsea London wurde Ballack von Gegenspieler Kevin Prince Boateng vom FC Portsmouth aufs übelste umgetreten. Ich habe mir die Szene mehrmals im Internet angesehen und finde keine Entschuldigung dafür. Boateng hatte keine Chance, an den Ball zu kommen. Er ging ohne Rücksicht auf Verluste direkt auf Ballacks Knochen.
Nun ist Boateng nicht unbedingt das, was man einen fairen Gegenspieler nennt. Der in Berlin geborene Dreiundzwanzigjährige hat sich schon öfters als disziplinloser Charakter gezeigt, und ein Foul wie das gegen Ballack ist für mich unentschuldbar.
Bezeichnend ist, daß Boateng bei der Weltmeisterschaft mit Ghana in der Vorrunde gegen Deutschland antritt. Ob beabsichtigt oder nicht, jedenfalls hat er mit seinem üblen Einsteigen vorzeitig einen Aktivposten der deutschen Mannschaft aus dem Spiel genommen. Ich bin gespannt, wie Bundestrainer Joachim Löw Ballacks Ausfall in einer zentralen Rolle kompensieren wird.
Doch abgesehen von Boatengs reifer Leistung bin ich davon überzeugt, daß wir als Gruppensieger aus der Vorrunde hervorgehen werden.
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