Ich erfuhr, dass beide zuvor schon bei
Bastei zusammengearbeitet hatten, als Geschichtenentwickler und
Skriptautoren für die legendären Gespenstergeschichten. Als
feststand, dass es nach der erfolgreichen Neuauflage Ren Dharks im
HJB-Verlag mit neuen Abenteuern weitergeht und Hajo F. Breuer diese
betreuen wird, nahm er Uwe Helmut Grave gleich mit ins Boot – eine
gute Entscheidung, wie sich schnell zeigte, denn UHG, wie er von
seinen Lesern meist genannt wurde, war aus der Serie schon bald nicht
mehr wegzudenken.
Als Neuling im SF-Bereich schrieb Uwe
gleich am ersten Buch mit, und von da an blieb er kontinuierlich
dabei. Er leistete in den folgenden Jahren zu jedem Buch der
Hauptserie seinen Beitrag. Eins seiner hervorstechenden Merkmale war
sein teilweise skurriler Humor, der ihm so manchen Fan bescherte.
Nicht selten diskutierten die Leser im Ren Dhark-Forum seine neuesten
überbordenden humoristischen Kapriolen, zuweilen musste er
diesbezüglich sogar vom Herausgeber gebremst werden.
Zum ersten Mal persönlich begegnete
mir Uwe Helmut Grave 2001 in Mönchengladbach im Hotel Mercure beim
großen Ren Dhark-Meeting, bei dem sich Macher und Leser trafen. Er
saß damals mit den anderen Koryphäen auf der Bühne, ich noch im
Publikum. Bei unseren folgenden Begegnungen saßen wir dann immer
gemeinsam – entweder im Konferenzraum oder auf einem Podium. Dabei
konnte er gleichermaßen ernst und nachdenklich sein wie auch
augenzwinkernd humorig wie in seinen Geschichten.
In den ersten fünfzehn Jahren der Ren
Dhark-Fortschreibung steuerte Uwe sagenhafte 90 Beiträge zur
Hauptserie bei. Dazu kamen weitere 15 Romane für die Spin off-Serien
in Paperback-Form, außerdem zwei abgeschlossene Ren Dhark-Sonderbände und 6 Kurzgeschichten. Dann, nur wenige Monate nach dem Tod von
Exposé-Autor Hajo F. Breuer, traf ihn eine schwere Krankheit, die er
nur knapp überlebte und die eine weitere regelmäßige
schriftstellerische Tätigkeit unmöglich machte. Uwe schied
daraufhin aus dem Autoren-Team aus. Zwar ging es
ihm später besser, fest stand jedoch auch, dass er die Krankheit
niemals ganz würde überwinden können.
Uwe Helmut Graves letzter Beitrag für
Ren Dhark erschien im April 2015. Da ich diese Zeilen schreibe, kann
ich kaum glauben, dass seitdem schon drei Jahre vergangen sind.
Seinen Romananteil für Weg ins Weltall 54 Im Namen der Murip
konnte er nicht mehr zu Ende führen – was ich dann schweren
Herzens an seiner Stelle tat. Nach seinem Ausstieg aus dem Team
verloren wir uns nie aus den Augen. Zwar trafen wir uns nicht mehr
persönlich, blieben aber per Mail in Kontakt und führten (leider
seltene) Telefonate.
Uwe Helmut Grave verstarb in der Nacht
vom 23. auf den 24. Februar, kurz nach seinem 63. Geburtstag. Von dem
tollen Team, in das ich vor 18 Jahren aufgenommen wurde, hat uns nach
Werner Kurt Giesa und Hajo F. Breuer mit Uwe bereits der dritte Autor
verlassen. Für seine Leser bleibt UHG mit über einhundert
Romanbeiträgen allein für Ren Dhark lebendig.
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