Der Hansrudi Wäscher Fanclub wurde 1997 gegründet, er feiert im September sein zwanzigjähriges Bestehen und legte jüngst die 43. Ausgabe seines Magazins vor. Zum Jubiläum passt es gut, gleich auf dem Cover mit einem Schmankerl aufzuwarten. Bei dem Titelbild, das den Dschungelhelden Tibor zeigt, handelt es sich um eine bislang unveröffentlichte Zeichnung Wäschers, die ursprünglich für die Softcover-Reihe des Hethke-Verlags vorgesehen war, dort aber aus unbekannten Gründen nicht verwendet wurde.
Inhaltlich bietet das 80 Seiten dicke Magazin wieder eine Menge Material rund um den Künstler, der uns Nick und Tibor, Sigurd und Falk schenkte. Hansrudis Witwe Helga beispielsweise erzählt über die Autos der Wäschers, zu denen er eine besondere Beziehung hatte. Angeblich lautete das erste Wort, das der kleine Hansrudi aussprechen konnte, nicht "Mama" oder "Papa", sondern "Auto". Eine nette Anekdote, deren Wahrheitsgehalt sich heute nicht mehr nachprüfen lässt.
Dieter Herold beschäftigt sich bereits im sechsten Teil mit Originalzeichnungen, die als Vorlage für Telefonkarten dienten, und Gerhart Renner liefert einen Rückblick auf die Verleihung des Ritters der Neunten Kunst auf der 80. Intercomic an den Comicautor Ingraban Ewald. Dieter Herold ist überhaupt sehr präsent in der vorliegenden Ausgabe: ob die Falk Piccolo-Titelliste, ein Blick auf den echten Revolver, den Herr Wäscher daheim als Vorlage für Buffalo Bill-Comics benutzte, verschwundene Buffalo Bill-Zeichnungen, Tibor-Titelbilder für Hethke, Sigurd-Manuskripte oder Akims neue Abenteuer. Er erfreut sogar mit Hansrudi Wäschers letzter Zeichnung, einem Sigurd-Motiv, das vielleicht der Beginn eines neuen Abenteuers hätte sein können.
Wäscher-Fans berichten, wie sie als Kinder Falk und Tibor in der Schule oder Sigurd auf dem Bauernhof gelesen haben. Derlei Berichte sind als kleine Zeitreisen immer amüsant zu lesen. Comic-Verleger Manfred Wildfeuer gedenkt des verstorbenen Zeichners Achim Danz. Wir bekommen den zweiten Teil der schönsten Sprechblase-Titelbilder ebenso zu sehen wie die Fortsetzung eines Wäscherschen Buffalo Bill-Comics mit einer prächtigen Kolorierung von Toni Rohmen.
Nachdenklich stimmt die Unterschrift unter dem Vorwort des Magazins. Dort stehen nämlich die Namen der beiden Redakteure Herbert Karbaumer und Dieter Herold. Dies war Herberts letzte Ausgabe, er ist vor wenigen Wochen verstorben.
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