Bereits am vergangenen Wochenende fand
zum 80. Mal die Intercomic statt. Die Messe in der Köln-Mülheimer
Stadthalle erfreut sich weiterhin stetiger Beliebtheit. Zwar war
diesmal etwas weniger los als vor einem halben Jahr, aber der
Besucherzuspruch schwankt halt von Veranstaltung zu Veranstaltung.
Ich nehme an, im kommenden Frühjahr wird die Resonanz wieder nach
oben gehen – und gut besucht war die Messe trotzdem.
Ich habe mir schon lange nicht mehr die
Muße genommen, durch die Gänge zu schlendern – eben weil es mir
meistens zu voll ist und ich die Enge nicht mag. Diesmal jedoch
steuerte ich zahlreiche Aussteller an und wühlte in den Bergen von
Comics, begutachtete hier, staunte dort und nahm das eine oder andere
Fundstück mit. Aus dem Kopf sollte man das nicht machen. Zu Hause stellte ich prompt fest, dass zwei Dubletten darunter
waren.
Der „Ritter der 9. Kunst“ wurde in
diesem Jahr an den Comic-Autor und Kleinverleger Ingrabald Ewald
verliehen, der mittlerweile als so etwas wie der textende Hans Rudi
Wäscher-Nachfolger gilt und mit seinen neuen Geschichten aus dem
Wäscher-Kosmos maßgeblich zum Fortbestehen der
Nostalgie-Comic-Szene beiträgt. Die Laudatio hielt der Wiener
Sprechblase-Herausgeber Gerhard Förster in bekannt launiger Weise
mit allerlei Anekdoten. Es kam mir so vor, als wollte Gerhard mit
seiner Laudatio gar nicht mehr aufhören.
Der „Dark Star 2016“ war Walter
Lehning gewidmet, dessen gleichnamiger Verlag in den Fünfziger
Jahren das deutsche Comicgeschehen revolutionierte, indem Lehning die
aus Italien mitgebrachte Idee der Piccolos in Deutschland realisierte
und Wäscher zu seiner großen Karriere verhalf. Lehning wäre in
diesem Jahr siebzig Jahre alt geworden. Mit ihm wurde meines Wissens
zum ersten Mal jemand postum mit dem Dark Star geehrt.
Stellvertretend nahmen Heinz Mohlberg und Dieter Kirchschläger den
Preis entgegen. Die beiden Kleinverleger halten unermüdlich die
Wäscher-Fahne hoch, indem sie die Fans und Leser der Generation
Lehning weiterhin mit Piccolos und Großbänden versorgen.
Wie üblich waren der Verlag Peter Hopf
und der Blitz-Verlag unter den Ausstellern und präsentierten meine
jüngst bei ihnen erschienenen Romane, der eine Nick, Falk und Tibor,
der andere Raumschiff Promet. Mit Rüdiger-Schäfer, der aktuell die
Exposés für Perry Rhodan Neo verfasst, posierte ich für die
Messe-Presse. Im Blitzlichtgewitter sollten wir Romane hochhalten
oder selbige signieren. Irgendwie kommt mir das immer peinlicher vor.
Wäre nicht am gleichen Tag die John Sinclair-Convention gewesen, hätte ich mich dort auch mal wieder blicken lassen. Aber ein halbes Jahr Wartezeit lässt sich ja aushalten.
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