Samstag, 12. November 2016

Intercomic 80

Bereits am vergangenen Wochenende fand zum 80. Mal die Intercomic statt. Die Messe in der Köln-Mülheimer Stadthalle erfreut sich weiterhin stetiger Beliebtheit. Zwar war diesmal etwas weniger los als vor einem halben Jahr, aber der Besucherzuspruch schwankt halt von Veranstaltung zu Veranstaltung. Ich nehme an, im kommenden Frühjahr wird die Resonanz wieder nach oben gehen – und gut besucht war die Messe trotzdem.

Ich habe mir schon lange nicht mehr die Muße genommen, durch die Gänge zu schlendern – eben weil es mir meistens zu voll ist und ich die Enge nicht mag. Diesmal jedoch steuerte ich zahlreiche Aussteller an und wühlte in den Bergen von Comics, begutachtete hier, staunte dort und nahm das eine oder andere Fundstück mit. Aus dem Kopf sollte man das nicht machen. Zu Hause stellte ich prompt fest, dass zwei Dubletten darunter waren.

Der „Ritter der 9. Kunst“ wurde in diesem Jahr an den Comic-Autor und Kleinverleger Ingrabald Ewald verliehen, der mittlerweile als so etwas wie der textende Hans Rudi Wäscher-Nachfolger gilt und mit seinen neuen Geschichten aus dem Wäscher-Kosmos maßgeblich zum Fortbestehen der Nostalgie-Comic-Szene beiträgt. Die Laudatio hielt der Wiener Sprechblase-Herausgeber Gerhard Förster in bekannt launiger Weise mit allerlei Anekdoten. Es kam mir so vor, als wollte Gerhard mit seiner Laudatio gar nicht mehr aufhören.

Der „Dark Star 2016“ war Walter Lehning gewidmet, dessen gleichnamiger Verlag in den Fünfziger Jahren das deutsche Comicgeschehen revolutionierte, indem Lehning die aus Italien mitgebrachte Idee der Piccolos in Deutschland realisierte und Wäscher zu seiner großen Karriere verhalf. Lehning wäre in diesem Jahr siebzig Jahre alt geworden. Mit ihm wurde meines Wissens zum ersten Mal jemand postum mit dem Dark Star geehrt. Stellvertretend nahmen Heinz Mohlberg und Dieter Kirchschläger den Preis entgegen. Die beiden Kleinverleger halten unermüdlich die Wäscher-Fahne hoch, indem sie die Fans und Leser der Generation Lehning weiterhin mit Piccolos und Großbänden versorgen.

Wie üblich waren der Verlag Peter Hopf und der Blitz-Verlag unter den Ausstellern und präsentierten meine jüngst bei ihnen erschienenen Romane, der eine Nick, Falk und Tibor, der andere Raumschiff Promet. Mit Rüdiger-Schäfer, der aktuell die Exposés für Perry Rhodan Neo verfasst, posierte ich für die Messe-Presse. Im Blitzlichtgewitter sollten wir Romane hochhalten oder selbige signieren. Irgendwie kommt mir das immer peinlicher vor.

1 Kommentar:

  1. Wäre nicht am gleichen Tag die John Sinclair-Convention gewesen, hätte ich mich dort auch mal wieder blicken lassen. Aber ein halbes Jahr Wartezeit lässt sich ja aushalten.

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