Die Comicserie Roy Stark schuf Wäscher
in den Sechziger Jahren wie so viele andere für den Walter Lehning
Verlag. 1967 und 1968 erschienen insgesamt 18 Großbände. Es war die
letzte Serie, die HRW für Lehning konzipierte und die schließlich
dem Konkurs des Verlages zum Opfer fiel. Im neuen Jahrtausend wurden
die Comics als Hardcover bei Hethke neu aufgelegt und mit zwei Heften
fortgesetzt, die auf Telefonkarten-Motiven von Wäscher beruhten.
Roy Stark ist ein arbeitsloser Stuntman
und Abenteurer, nicht ganz so der saubere Typ, wie man es gewöhnlich
von Wäscher-Figuren kennt. So sorgt er sich mehr um seinen bei einem
Unfall verschrotteten Sportwagen als um den Fahrer, der dabei den Tod
findet. Im Grunde ist Roy Stark eine bloße Abenteuergeschichte –
wäre da nicht ein lupenreines Science Fiction-Element, das nicht
einmal bei dem in dieser Hinsicht sonst prägenden Weltraumfahrer
Nick vorkam, nämlich eine Zeitmaschine. Roy erhält den Auftrag, mit
diesem geheimen Wunderwerk der Technik in die Karibik des 18.
Jahrhunderts zu reisen, um nach dem sagenhaften Schatz des Piraten
Bloody Jack Henderson zu suchen.
Oh ja, das gestehe ich gern, die
Piraten haben mir eine Menge Spaß gemacht. Ein wenig fühlte ich
mich an die von mir so sehr gemochte Schatzinsel erinnert. So ließ
ich es mir nicht nehmen, als kleine Reminiszenz Bloody Jacks
Seeräuber Bones und Flint zu nennen, Silver und Gunn, Pew und Hands.
Diese Namen dürften jedem, der die Schatzinsel kennt, bestens in
Erinnerung sein. Außerdem verschlägt es den verwegenen Abenteurer ins Jahr 1864, in den Sezessionskrieg und in die Schlacht um Atlanta.
Passend zum Schauplatz der Handlung,
der Halbinsel Yucatan, hat HRW zahlreiche Versatzstücke eingebaut,
wie sie in jeden Tibor gepasst hätten und dort auch wiederholt zu
finden waren: Dschungelatmosphäre und Urwaldriesen, Affen und
andere wilde Tiere, Lianen als Fortbewegungsmittel, an denen sich
Figuren von einem Baum zum nächsten schwingen, sowie Gruben mit
angespitzten Pfählen, um wilde Tiere zu fangen.
Roy Stark ist mein bisher
umfangreichstes Manuskript geworden, nicht nur bei den
Wäscher-Adaptionen, sondern überhaupt. So übertrifft der Roman
selbst die Atlan-Taschenbücher noch deutlich an Länge. Wann das
Buch erscheinen soll, kann ich noch nicht sagen. Dieses Jahr
voraussichtlich nicht mehr.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen