Und natürlich begeisterter Congänger. Für mich ist Helmut nicht nur ein Coloniacon-Urgestein, er besuchte in den letzten Dekaden auch alle möglichen Cons in ganz Deutschland. Ich weiß nicht, wie oft wir auf solchen Veranstaltungen oder auch auf der Intercomic das eine oder andere Bier zusammen tranken. Es waren nicht wenige. An eine Begebenheit, die zehn oder mehr Jahre zurückliegt, muss ich immer wieder zurückdenken. Sie dürfte sich beim Garching-Con zugetragen haben oder beim Austria-Con in Wien.
Zu unserem Hotel gehörte ein Kelleretablissement, eine Mischung aus Kneipe und Disco, wo wir nachts mit weiteren Con-Besuchern einkehrten. Der Laden war leidlich gut besucht, und wie üblich sprachen wir dem Bier ebenfalls leidlich gut zu. Es lief schreckliche Musik der Art aus den aktuellen Charts. Das überwiegend jüngere Publikum stand um die Tanzfläche herum, getanzt hat niemand. Nach einer Weile konnte Helmut als alter Rockmusikfan das Gedudel nicht mehr ertragen. In seiner unbekümmerten, offenherzigen Art fragte er den DJ, ob dieser nicht etwas anderes spielen könne. Nach einem kurzen Gespräch liefen plötzlich die Rolling Stones und danach nur noch Rockmusik. Plötzlich stand Helmut ganz allein mitten auf der Tanzfläche, umgeben von jungen Leuten, die den alten Mann verwundert beäugten. Helmut wäre nicht Helmut, hätte er sich davon abschrecken lassen. Im Gegenteil, in charmanter Weise animierte er das junge Publikum, das sich wenig später geschlossen auf der Tanzfläche austobte.
Helmut und ich auf dem Perry Rhodan Weltcon 2011 |
Helmut gehörte zur Nachkriegsgeneration, er wurde in den späten Vierziger Jahren geboren. Wann genau, ist mir nicht bekannt. Seiner Leidenschaft, Cons, den Stammtisch und die Intercomic zu besuchen, frönte er schließlich auch als Rentner noch. Seit einer Weile machte er sich allerdings rar. Ein paar Molesten machten ihm zu schaffen, vor allem aber konnte er seine schwerkranke Frau, die ständiger Pflege bedurfte, nicht mehr allein lassen.
Nach Winfried Brand ist mit Helmut Freisinger der zweite ehemaliger Stammtischler von uns gegangen. Ich hoffe, die beiden können irgendwo zusammen ein Bier trinken. Mir sin uns widder, leeve Jung.
Helmut "Misery" Freisinger (4. von links.), Graham Bonney und die Bläck Fööss. |
Das macht mich jetzt traurig. Ich habe Helmut immer wieder gerne auf Cons getroffen. Er versprühte stets gute Laune und es war immer wieder nett mit ihm zu plaudern.
AntwortenLöschenMachs gut Helmut.
Grüße, Jonas
Ja, das war in Garching, ich kann mich erinnern. Es ist eine sehr traurige Nachricht. Helmut war wirklich ein Urgestein, den ich sehr schätzte. Seine fröhliche Art und seine überschäumend gute Laune haben jeden Con bereichert. Er konnte beinahe unermesslich viel Bier vertragen. Beinahe wäre er auch mal zum RanchCon gekommen, aber das hat sein Rücken leider nicht zugelassen. Ad astra, Helmut! Es war schön, dich gekannt zu haben.
AntwortenLöschenUschi
Das trifft mich sehr , daß Helmut nicht mehr da ist. Als Sammler hab ich ihn kennengelernt und im Lauf der Jahre wurde eine Freundschaft daraus. Helmut mit seiner kölschen Frohnatur hat einen großen Anteil daran das ich so gern nach Kölle komme. Ihn fand man auf Cons und Treffen garantiert dort , wo am meisten gelacht wurde. Gott hab dich selig , Helmut !
AntwortenLöschenDu wirst mir fehlen ! Peter
Auf den jährlichen Con-Treffen wirst Du mir fehlen. Ad Astra, Helmut!
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