Dienstag, 27. Oktober 2015

Jenseits aller Schuld

Ich schreibe nur noch selten Kurzgeschichten, viel seltener zumindest, als ich gern würde. Meist fehlt mir einfach die Zeit dazu, oder ich bin mit meinen Ideen von vornherein nicht zufrieden. Früher, bevor ich Romane verfasst habe und besonders zu Fandom-Zeiten, war das anders. Da habe ich zahlreiche Stories zu Papier gebracht. Das bekomme ich heute leider nicht mehr hin, obwohl es ein paar Publikationen gibt, für die ich gern mal (wieder) etwas machen würde.

Manchmal überkommt es mich aber doch, vorwiegend dann, wenn mal zwischen zwei Romanen der eine oder andere freie Tag ansteht. Oft kommt das allerdings nicht vor. Vor einer Weile bekam ich jedoch eine Anfrage zur Teilnahme an einer Anthologie. Das Szenario war ansprechend, und mir blieb mehr als genug Zeit, die Geschichte zu schreiben, also sagte ich zu.

Das Hintergrundszenario sieht folgendermaßen aus: "Zehn Autoren haben ein gewaltiges Problem. Von einer kriminellen Verlegerin erpresst, an einem Buchprojekt teilzunehmen, werden sie gezwungen, abgeschieden von der Welt die geforderten Worte zu Papier zu bringen. An die Öffentlichkeit können sie nicht - das vereitelt ein genialer Schachzug der Verlegerin - doch sie finden einen anderen Weg der Vergeltung. Der Schlüssel zu ihrer Rache ist dieses Buch. Denn wenn Autoren eines wissen, dann das: Die Feder ist mächtiger als das Schwert."

Jetzt ist das schön aufgemachte Taschenbuch im Arcanum Fantasy Verlag erschienen. Auf 184 Seiten bietet es zehn Geschichten von zehn Autoren. Neben meiner Wenigkeit und den beiden Herausgebern Stefan Cernohuby und Navina Kleemann sind Andreas Gruber, Carsten Zehm, Wolfgang Schroeder, Philipp Bobrowski, Claudia Toman, Berta Berger und Gitta Edelmann mit Beiträgen aus verschiedenen Genres vertreten,

Bei meiner eigenen Geschichte handelt es sich um eine lupenreine SF-Story. Oder doch um einen Krimi? Es geht darin um Schuld, Moral und Sühne, und durch die Verschiebung der Realität sehe ich sie ein wenig in der Tradition von Philip K. Dick. Übrigens, gezwungen wurde ich nicht wirklich. Meine Mitarbeit an der Anthologie geschah völlig freiwillig, und sie hat Spaß gemacht. Die Geschichte gefällt mir sogar heute noch. Das ist mit etwas zeitlichem Abstand beileibe nicht immer der Fall.

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