Ganz anders Deep Purple, die ich seit
Dekaden aufsauge und die bekanntlich zu meinen All Time Favourites
gehören. Sie sind inzwischen seit 50 Jahren dabei. Im Vorfeld des
neuen, des 20. Studioalbums sprossen die Spekulationen wie Krokusse
im Frühjahr, trägt das Album doch den reichlich
Interpretationsspielraum gewährenden Titel Infinite. Das letzte
Album? Okay. Das hörte man andeutungsweise. Aber darüber hinaus?
Womöglich das Ende der Band? Für mich unvorstellbar – obwohl mein
Glaube an das Unendliche in der Rockmusik nach Lemmys Tod und der
Final Tour von Black Sabbath doch arg ins Wanken geraten ist. Aber
ich will ja nicht das Schlimmste annehmen, sondern das Beste. Also
weitermachen, bitte. Zu diesem und anderen Themen interviewt Paul
Schmitz das einzig durchgängige Stammmitglied von Deep Purple Ian
Paice. Nach dem Lesen bin ich, wie ich gestehen muss, nicht viel
schlauer als vorher. Ein abruptes Ende der Band wird es zumindest
nicht geben, und das ist schon mal viel wert.
Die Meilensteine beleuchten Eddie
Cochrans tragisch-frühen Tod, des just verstorbenen Jaki Liebezeit
wird gedacht, und Steel Panther kommen mit einigen ihrer Aussagen
mehr als merkwürdig daher. Bonfire setzen noch immer volle Fahrt
voraus, in den Rock-Mythen gibt es mit dem Tod des Soul-Prinzen
Marvin Gaye eine weitere Tragik zu bedauern, und Blackberry Smoke,
von denen ich nichts bewusst kenne, muss ich mir wirklich mal zu
Gemüte führen. Nett der Blick auf alte Eintrittskarten, sammle ich
die meinen doch auch schon seit dreieinhalb Dekaden. Steve Hackett
gibt sich im Interview charmant und bleibt politisch-kritisch auf
Kurs, Wilko Johnson ist dem Tod von der Schippe gesprungen, und John
Watt und Fischer Z sind immer noch da. Hach ja, Red Skies Over
Paradise. Ein Highlight ist die Werkschau-Auslese von Judas Priest. Die Truppe um Rob Halford gehört für mich zu den Speerspitzen nicht nur der NWOBHM, sondern des Metal generell, des melodischen noch dazu.
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