Sonntag, 30. Juni 2013

Et rüsch noh Kristallnaach

Die drei Kronen vom Kölner Stadtwappen bestimmten das Bühnenbild, und die Glocken des Kölner Doms erklangen. Bei Auftritten in Bonn spricht Wolfgang Niedecken ja gern von Heimspielen. Um kurz nach neunzehn Uhr betraten BAP die Bühne. Die Band um Mastermind Niedecken, grauhaarig, mit Hut, Bart und Schnäuzer, rockte gleich los mit Halv su wild und Ne schöne Jrooss.

Bis zum Konzertende hielt sich der blaue Himmel mit Sonnenschein. Seit Tagen hatte es geregnet, bis zum Nachmittag noch, doch das gesamte Konzert in Bonn auf dem Gelände Kunst!Rasen war mit schönem Wetter gesegnet. Das war ein bißchen so, wie man es vom kölschen Karneval her kennt. Das Wetter kann so schlecht sein, wie es will, spätestens Rosenmontag scheint die Sonne. Der Wettergott muß in der Tat ein Kölner sein.

Wolfgang Niedecken war locker und gut drauf, wie seine Ansagen zwischen den einzelnen Stücken zeigten. Er gab sich augenzwinkernd, sogar ein wenig selbstironisch. Das Programm war bunt gemischt. Es gab einige Stücke vom letzten Album, andere aus der Anfangszeit von BAP. Bei einer Karriere, die nun schon über 30 Jahre anhält, gibt es reichlich Material, aus dem die Band auswählen kann. So wurden in den knapp drei Stunden Spielzeit satte 26 Songs präsentiert, und dennoch vermißt man zwangsläufig das eine oder andere seiner Lieblingsstücke.

Verdamp lang her wurde diesmal bereits vor dem Zugabenteil angestimmt. In dem gab es Kristallnaach und Arsch huh, mit die politischsten Stücke von BAP. Neben der Politik ging es in den Texten um Glaube und Religion, um Liebe und Trennung. Es gab alles, wofür die Fans ihren Südstadt-Dylan lieben, Dylan natürlich auch, wie etwa mit My Back Pages. Ruhige Nummern wie Do kanns zaubere wechselten mit Up Tempo Stücken wie Unger Krahnebäume und Diss Naach ess alles drin ab.

Daß das Publikum Wellenreiter alleine singt, ist längst Tradition. Vieltausendstimmig und textsicher schallte es über den Platz. Niedecken klatschte danach Applaus. Die Interaktion zwischen BAP und Publikum gelang wie immer bestens. Beendet wurde der Abend mit dem wundervollen Jraaduss. Danach wurde Heimweh noh Kölle von Willi Ostermann eingespielt. Ein weiteres großartiges BAP-Konzert war vorüber. Mit Live-Auftritten halten sie sich dieses Jahr in Deutschland zurück. Daran dürfte die Arbeit am kommenden neuen Album schuld sein. Vielleicht sogar an zweien, wie hinter vorgehaltener Hand getuschelt wird.

Marianne Sydow gestorben

Wie erst jetzt bekannt wurde, starb die am 24. Juli 1944 geborene Schriftstellerin Marianne Sydow bereits Anfang dieses Monats, nämlich am 2. Juni 2013. Als ich die Nachricht eben im Internet las, war ich schon ein wenig geschockt. Ihr Name hat in der deutschen Science Fiction-Szene einiges an Gewicht und bei mir auch einen schönen Klang.

Marianne Sydow schrieb zunächst für Terra Astra und Atlan, bevor sie zur Perry Rhodan kam. Für Atlan verfaßte sie eine Weile sogar die Exposes. Sie steuerte auch Romane für Utopia und Zauberkreis SF bei. Weit über hundert Romane veröffentlichte sie bei Atlan und Perry Rhodan, bei dem sie die erste Autorin in der Männerriege war. Unabhängig von der Qualität ihrer Romane, war sie allein schon von daher bahnbrechend und ebnete den Weg für spätere Kolleginnen wie Uschi Zietsch und andere.

Nach ihrem Einstieg bei Perry Rhodan mit dem Debut Netz des Todes stieg sie - freiwillig oder unfreiwillig, das sei dahingestellt und steht bis heute nicht ganz fest - mit ihrem Roman Die falsche Kette bei Rhodan wieder aus. Nach ihrer Aussage waren innerverlagliche Differenzen daran schuld, besonders mit dem damaligen Lektor Günter M. Schelwokat. Vielleicht hatte Marianne Sydow einfach zu viel eigene Meinung und ließ sich nicht so gern in ihre Manuskripte reinreden, wie manche das gern gehabt hätten.

Als Autorin habe ich sie danach leider nicht mehr wahrgenommen. Dafür widmete sie sich seit dem Tod ihres Mannes Heinz-Jürgen Ehrig im Jahre 2003 dem Katalogisieren der so genannten "Sammlung Ehrig". Deren Bestand umfaßt unter dem Namen Villa Galactica über 130.000 Exponate aus dem Bereich der phantastischen Literatur seit dem 18. Jahrhundert. Was nun aus dieser außergewöhnlichen Sammlung werden soll, steht buchstäblich in den Sternen.

Mit Marianne Sydow verliert die deutsche Science Fiction-Szene eine Vorreiterin. Sie hat den Weg geebnet für junge Autorinnen der heutigen Generation, die es als Normalität ansehen, in diese Szene hineingefallen zu sein. Ich habe Marianne Sydows Ausstieg bei Perry Rhodan seinerzeit sehr bedauert. Persönlich kennengelernt habe ich sie leider nie.

Samstag, 29. Juni 2013

Intravenös 219

Nach zwei schmalbrüstigen gibt es diesmal wieder eine dickere Ausgabe des Clubmagazins des ACD. 58 Seiten haben die Mitglieder des gemeinhin aktiven Atlan-Clubs an Material zusammengetragen. Allerdings ist es wieder die gute Handvoll Aktiver, die für den Inhalt sorgen.

Der setzt sich, finde ich, aus wenig zusammen. Es gibt allein zwei Berichte zum diesjährigen Garching-Con, die ich nur überflogen habe. Dazu einen sage und schreibe vierzehn Seiten langen Artikel, oder besser: Reisenotizen. Venedig ist eine Reise wert. Sorry, aber interessierte mich an dieser Stelle wirklich nicht. Den Rest des Inhalts hatte ich in wenigen Minuten durch.

Schon bei den letzten Intra-Ausgaben hatte ich das Gefühl, daß bei mir ein wenig die Luft raus ist. Folgerichtig bin ich jetzt aus dem ACD ausgetreten. Zumindest gönne ich mir eine Pause. Vielleicht werde ich irgendwann wieder dabei sein, vielleicht auch nicht. Ich weiß es nicht.

Freitag, 28. Juni 2013

We Can Change The World

Daran, daß man die Welt mit Musik verändern kann, glauben sie noch immer. Allein dafür muß man sie lieben. So bringen sie weiterhin ihre politischen Texte auf die musikalische Bühne, scheren sich einen Dreck um irgendwelche Modeströmungen in der Musik und sprechen an, was ihnen mißfällt - auch und besonders in ihrem eigenen Land. Das war einst so gegen den Vietnam-Krieg und zuletzt gegen den Irak-Krieg bei ihrer "Freedom of Speech"-Tour mit Neil Young. Seit Ende der Sechziger Jahre haben sie zahlreiche Hits geschrieben. Jeder der drei Folkrocker für sich ist eine Legende und als Songwriter eine Koryphäe, gemeinsam dürften sie wohl die erste sogenannte Super Group der Musikgeschichte gewesen sein.

Die Rede ist natürlich von David Crosby, Stephen Stills und Graham Nash. Zuletzt habe ich sie vor drei Jahren in Bonn auf dem Museumsplatz gesehen. Jetzt spielten sie wieder in Bonn, allerdings an neuer Stätte. Ein wenig trauere ich der Museumsmeile nach. Das Konzertgelände war mindestens zur Hälfte überdacht und daher auch bei schlechtem Wetter eine Bank. Das neue Gelände, Kunst!Rasen genannt, liegt gleich am Rhein, schön im Grünen und bietet mehr Platz. Wenn es regnet, steht man allerdings im Matsch. Das war beim Auftritt der drei alten Haudegen zum Glück nicht so. Es war zwar den ganzen Tag bedeckt und grau, aber angesichts des Auftritts der drei Legenden hatte der Regen ein Einsehen und blieb, wo er war.

Das Konzert wäre aber auch einen kräftigen Wolkenguß wert gewesen. Denn Crosby Stills & Nash waren glänzend aufgelegt. Neben zahlreichen bekannten Liedern brachten sie neue Stücke, die dahinter nicht zurückstehen. Dazu hatten sie sich zu ihren eigenen drei Gitarren und Stimmen musikalische Unterstützung mit auf die Bühne gebracht. Eine weitere Gitarre, Bass, Schlagzeug, Keyboard und Piano brachten die rockigen Elemente ebenso gut rüber wie die folkigen. Abgerockt wurde besonders, wenn Klassegitarrist Stephen Stills in die Seiten griff. Ein Faszinosum ist für mich David Crosbys Stimme. Mit Anfang Siebzig singt der Mann immer noch so glasklar wie vor Dekaden.

Die knapp drei Stunden vergingen wie im Flug. Es kommt selten vor, daß ich bei einem Konzert nicht bei dem einen oder anderen Stück abschalte. Diesmal gab es keine Minute der Langweile. Ein wunderbarer Auftritt, den ich so von Crosby Stills & Nash wieder erwartet hatte. Was nicht nur mir so ging, sondern einigen veritablen Angehörigen der Kölner Musikszene. Josef Loup von De Familich war da, und Klaus Major Heuser ging an mir vorbei. Ich sah Bömmel Lückerath von den Bläck Fööss und begegnete Wolfgang Niedecken. Dazu ein paar weiteren tausend Zuschauern, die von dem Konzert nicht weniger begeistert waren als ich. Bitte nicht wieder drei Jahre bis zur nächsten Tour.

Donnerstag, 27. Juni 2013

Dirks Coloniacon-Retrospektive

Manchmal stößt man beim Stöbern im Netz auf eine nette Überraschung. So ging es mir soeben mit dem Video-Blog von Dirk van den Boom. Vlog nennt man so ein Ding wohl. Der Beitrag, auf den ich bei Youtube gestoßen bin, ist zwar nicht mehr ganz frisch, aber nicht weniger nett. Er stammt aus dem vorigen Jahr und beschäftigt sich mit dem Coloniacon 2012.

Dirk, aus dessen Feder unter anderem die Kaiserkrieger-Serie stammt, liefert eine Reihe von Video-Impressionen mit entsprechenden Kommentaren. Der Bericht dauert gut acht Minuten. Unter anderem ist ein Ausschnitt aus meiner Begrüßungsansprache an die Conbesucher zu sehen. Der launige Bericht hat mir gut gefallen und ist eine schöne Erinnerung an den Con.

Zu finden ist er hier: http://www.youtube.com/watch?v=yXJkSeWoogg

Sonntag, 23. Juni 2013

Das beste Pokalfinale aller Zeiten

Heute vor 40 Jahren, also am 23. Juni 1973, kam es im DFB-Pokal zu einem Endspiel, das bis heute nichts von seiner Faszination verloren hat. Es wird gemeinhin als das beste Finale aller Zeiten bezeichnet. In einem legendären Spiel trafen der 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach aufeinander.

Auf dem Weg ins Finale, das im Düsseldorfer Rheinstadion ausgetragen wurde, hatten die Geißböcke den Stadtrivalen Fortuna Köln sowie den Hamburger SV, Eintracht Braunschweig und Kickers Offenbach ausgeschaltet. Die Fohlen waren über den Freiburger FC, den FC Schalke 04, den 1. FC Kaiserslautern und den SV Werder Bremen ins Endspiel gelangt.

In der entscheidenden Begegnung um den Pott standen sich in Düsseldorf zwei Mannschaften gegenüber, die mit Spielern gespickt waren, bei deren Namensnennung Fußballfans heute noch mit der Zunge schnalzen. Auf Kölner Seite waren das unter anderem Wolfgang Overath, das geniale Gespann Heinz Flohe und Herbert Neumann, Bulle Weber und Hannes Löhr. Bei Gladbach Berti Vogts, Rainer Bonhof und Hacki Wimmer, sowie Uli Stielicke und Jupp Heynckes.

Günter Netzer saß bei seinem letzten Spiel für Mönchengladbach, bevor er zu Real Madrid wechselte, in der regulären Spielzeit nur auf der Ersatzbank. Nach 90 tollen Minuten stand es verdientermaßen 1:1 zwischen beiden Teams, aufgrund der Torchancen hätte es aber auch gut und gerne 5:5 stehen können. Die Partie ging also in die Verlängerung.

Was folgte, ist Fußball-Geschichte. Netzer wechselte sich selbst ein und schoß, kaum vier Minuten auf dem Platz, das 2:1. Da keine weiteren Tore fielen, war Borussia Mönchengladbach Pokalsieger. Beim Abpfiff dachte sicher noch niemand daran, welchen Stellenwert dieses Spiel im Laufe der Jahre und Jahrzehnte erlangen sollte. Vielleicht rührt die ewige Rivalität zwischen den geographisch benachbarten Traditionsvereinen sogar aus dem Endspiel von 1973 her.

Dienstag, 18. Juni 2013

Sprung ins Jenseits

Zwischen 2006 und 2012 erschienen Abenteuer um den Arkoniden Atlan im Taschenbuch-Format, zunächst bei Fantasy Productions, später im Ulisses-Verlag. Zu den Autoren gehörten unter anderem der legendäre, leider mittlerweile verstorbene Altmeister Hans Kneifel sowie Arndt Ellmer, der in diesen Tagen seine dreißigjährige Tätigkeit im Autorenteam von Perry Rhodan feiert.

Für diejenigen, die Alan nicht kennen: Es handelt sich um einen unsterblichen Handlungsträger aus der Perry Rhodan-Serie, dort eine der beliebtesten Figuren schlechthin. So wurden Geschichten um den besten Freund Perry Rhodans schon seit Jahrzehnten in verschiedenen Formaten als Spin Offs veröffentlicht.

Die Taschenbücher präsentierten neue Geschichten, zumeist als Trilogien angelegt. Es gab aber auch einen Sechsteiler, den so genannten Monolith-Zyklus, für den Götz Roderer die Exposés lieferte. Insgesamt wurden in der Reihe 28 Bücher publiziert, geschrieben von 15 Autoren. Ich hatte das außerordentliche Vergnügen, gleich sechs Romane beisteuern zu dürfen. Einer davon war der Abschlußband des Monolith-Sechsteilers, Sprung ins Jenseits betitelt.

Den erhielt ich nun als Belegexemplar in völlig neuer Aufmachung. Denn seit einiger Zeit werden die damaligen Taschenbücher als Hardcover-Ausgaben bei Bertelsmann neu aufgelegt. Aufgrund der überwiegend grün gehaltenen Umschlaggestaltung werden sie auch als Grünbände bezeichnet. Im Regal schön nebeneinander stehend, bilden sie eine schmucke Reihe.

An die Geschichte erinnere ich mich noch gut, an den Handlungsablauf nur in groben Zügen. Gestaunt habe ich eben beim Durchblättern über die illustre Schar auftauchender Figuren. Die hätte ich nicht mehr annähernd zusammenbekommen. Neben Atlan sind das vor allem der Risikospezialist Santjun und ihr gemeinsamer Gegenspieler, Silberherr Malcher. Perry Rhodan hat ebenso einen Auftritt wie Reginald Bull, der Mausbiber Gucky und der Smiler Ronald Tekener. Sehr schön fand ich sowohl den Roboter Calipher-SIM als auch den für die SolAb arbeitenden Doppelagenten der Cardmanosch namens Habakuk. Nicht weniger den posbischen Botschafter Zabuzet und ganz besonders Tipa Riordan, die alte Piratenlady Tante Tipa. Das Zentralplasma der Posbis spielt eine Rolle, die Verlorenen und der Hyperkokon Ordhogan. Die Tiefe wirkt in die Handlung hinein, jene interdimensionale Grenzschicht zwischen den Raum-Zeit-Kontinua des Multiversums, und sogar die Horden von Garbesch. Schließlich die Monolithen, um die sich der ganze Zyklus dreht. Da kommen in der Tat eine Menge Erinnerungen hoch.

Ich freue mich, nach der Taschenbuch-Ausgabe von Sprung ins Jenseits nun auch einen Hardcover-Band im Bücherschrank zu haben. Die Arbeit an den Atlan-Taschenbüchern hat mir immer viel Spaß gemacht. Ich bedaure sehr, daß sie im vergangenen Jahr eingestellt wurden. Umso schöner ist es, die damaligen Werke im Laufe der Zeit im neuen Format ein zweites Mal zugeschickt zu bekommen. Für Sprung ins Jenseits gilt das besonders, da der Abschlußband mich seinerzeit vor eine große Herausforderung gestellt hat.

Montag, 17. Juni 2013

Steven Trainor auf den Spuren von Indiana Jones

Bel Air ist eine Welt mit heilsamen Eigenschaften. Ganz besondere Aromen in der Luft wirken sich wohltuend auf den Organismus von Bewohnern und Besuchern aus. Verantwortlich dafür sind spezielle Kristalle im Boden. Doch welches Geheimnis steckt eigentlich hinter ihnen? Es ist kein Wunder, daß nicht nur die Menschen sich diese Frage stellen. Ebenso wenig verwunderlich ist, daß die heilende Wirkung Begehrlichkeiten bei anderen Völkern weckt.

Dies ist erst der Anfang einer phantastischen Geschichte, die nicht nur durch Raum und Zeit führt, sondern an einen Ort, den niemand jemals für möglich gehalten hätte. Es beginnt ein Spiel mit unterschiedlichen Zeitabläufen. Unversehens gerät Steven Trainor in einen Konflikt, mit dem eigentlich weder er zu tun hat, noch die Menschheit. Eigentlich, denn zuweilen entstehen Freundschaften, mit denen man niemals gerechnet hätte.

Die näheren Umstände finden sich in Hundert Jahre Krieg. Am Wochenende habe ich die Arbeit am nächsten Sonderband für Ren Dhark abgeschlossen und das Manuskript an den Verlag geschickt. Mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Hajo F. Breuer, der ein spannendes und selbst unter philosophischen Gesichtspunkten interessantes Vorwort zu meinem Roman beigesteuert hat, präsentiere ich den Freunden von Ren Dhark schon mal einen kurzen Textauszug.
»Sie huschten wie Gespenster durch den dichten Wald, kaum mehr als Schatten ihrer Selbst. Nicht nur die Bäume boten Deckung, auch das Unterholz erschwerte die Sicht. Durch das fast vollständig geschlossene Blätterdach fiel wenig Licht ein. An manchen Stellen stachen Sonnenstrahlen wie Lanzen durch das Grün, an wenigen anderen fielen flirrende Lichtvorhänge bis zum Boden. Sie schufen eine unwirkliche Atmosphäre, lieferten märchenhafte Anklänge, welche sie aus einer Traumsequenz in die Wirklichkeit transportierten.
Die Freunde umgingen eine Kolonie doppelt mannshoher Farn­gewächse, aus der vielstimmiges Zirpen erklang. Ganz un­bewohnt war der Wald also doch nicht. Das bestätigte sich, als ein unterarmlanges Pelzbündel, einem Opossum ähnlich, ihren Weg kreuzte. Es hielt kurz inne, betrachtete die Zweibeiner aus schwarzglänzenden Knopfaugen und wieselte weiter. Mit den Händeln der Menschen wollte es nichts zu schaffen haben.
Trainor bewegte sich an der Spitze der Gruppe. Er hatte sei­nen Multikarabiner geschultert und hielt nach möglichen Wach­posten Ausschau. Es schien keine zu geben. Weit abseits jegli­cher Zivilisation fühlten sich die unbekannten Gräber sicher. Schließlich lagen Tausende Kilometer zwischen ihnen und der nächsten Ansiedlung, und die Ruinenstadt war der planetaren Bevölkerung nicht bekannt. Das dachten sie zumindest – ohne von den Satellitenaufnahmen Kenntnis zu haben. 
Zwischen den Bäumen erhob sich wie gewachsen eine stei­nerne Stele. Ornamente bedeckten den oberen Teil, auf dem sich Grünspan abgesetzt hatte. Dämonische Fratzen mit leeren Au­genhöhlen starrten den Besuchern entgegen. Die meisten waren insektoiden Charakters. Die Feuchtigkeit des Waldes vermittelte den Eindruck von Eigenleben, das sich jeden Moment in Bewe­gungen ausdrücken konnte. Offenbar war der Eindruck beab­sichtigt gewesen. Die steinernen Monumente hatten furchtsame Gemüter in die Flucht schlagen sollen. Am Fuß des uralten Ar­tefakts rankte Dornengestrüpp, das in Fugen und im vom Zahn der Zeit angenagten Material Halt fand. Ein paar Meter weiter erhoben sich weitere Hinterlassenschaften des unbekannten uralten Volkes. Die Ruinenlandschaft war ausgedehnter als zunächst angenommen.
Für einen Augenblick glaubte Trainor statt des Multikarabi­ners eine Peitsche über seiner Schulter hängen zu haben. Er vermochte die Assoziation nicht zu greifen. Vermutlich stammte die Sequenz aus einem uralten Film, den er als Kind gesehen hatte, doch ihm gelang keine Zuordnung. Er wischte den Gedanken beiseite und griff, wie um in die Wirklichkeit zurückzukehren, nach dem Handstück des Karabiners. Denn Stimmen drangen durch den Wald, vom Wind herübergetragene Wortfetzen, die keinen Sinn ergaben.«

Sonntag, 16. Juni 2013

Gegen den Ball getreten

Ich habe das Fußballspielen vor rund zehn Jahren aufgegeben und vermisse es manchmal. Seit damals hat es sich aber nie wieder ergeben, daß ich meine alten Treter geschnürt habe. Sie stehen sogar noch in der hintersten Ecke eines Wandschranks. Gestern Abend habe ich unerwartet mal wieder gegen den Ball getreten. Spontan. Auf dem asphaltierten Parkplatz am Südstadion. In normaler Straßenkleidung. Ein Tisch bildete das eine Tor, zwei Taschen das andere.

Davor war im Presseraum von Fortuna Köln die Auslosung für die 1. Hauptrunde im DFB-Pokal auf Leinwand zu sehen gewesen. Die Spannung war groß. Wer würde der Fortuna zugelost werden? Als Wunschgegner wurde von vielen der 1. FC Köln für ein Stadtderby genannt, aber natürlich auch die großen Gegner wie die Bayern oder Dortmund, die jeder Amateurligist gern empfinge.

Von denen wurde es keiner, sondern der FSV Mainz 05, also ein anderer Bundesligist. Viel weniger reizvoll, stimmt, ohne das Mainz gegenüber despektierlich zu meinen. Unsere Chancen dürften dennoch nicht besonders groß sein. Andererseits ging mir der alte Spruch durch den Kopf: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Mal sehen, wie sich die Fortuna, deren nächstjährige Zusammensetzung erst zu Teilen feststeht, gegen die drei Spielklassen höheren Meenzer schlagen wird.

Nach der Auslosung wurden ein paar Kölsch getrunken. Vor den Halle war ein Zelt aufgebaut, mit Grill und Bierstand. Und dann hatte plötzlich irgendwer diesen vermaledeiten Lederball in der Hand und kickte ihn in die Menge. Was sich daraus ergab, steht oben. Nach zehn Minuten hatte ich keine Puste mehr, spielte aber tapfer weiter. Dafür spüre ich heute jede Bewegung, die ich gestern gemacht habe. So ein Kaltstart ist nicht unbedingt empfehlenswert.

Doch das war es wert. Schließlich habe ich die 1:0-Führung erzielt, in den Kasten, der ein Tisch war, auf dem unsere Biere standen. So agieren Profis. Später zogen wir noch durch die Gegend. Trierer Eck, Kölsche Jung, Metronom und Boogaloo. Es wurde spät.

Mittwoch, 12. Juni 2013

Ein Roboter namens Faraday

Das Cover für den nächsten Ren Dhark-Sonderband, wie immer aus der bewährten Graphikschmiede von Ralph Voltz, kommt martialisch daher. Das hat durchaus seinen Grund, liegt es doch am Inhalt des Romans, an dem ich derzeit arbeite. Das Manuskript steht kurz vor der Fertigstellung.

Was es mit dem Roboter Faraday auf sich hat, der das Titelbild ziert? Er ist gewissermaßen ein Wanderer zwischen den Welten, wenn auch nicht aus eigenen Stücken. Jedenfalls spielt er eine nicht unerhebliche Rolle in dem Abenteuer, in dem ich einmal mehr Steven Trainor als Hauptfigur agieren lasse.

Dienstag, 11. Juni 2013

11. Juni 1983, Köln gegen Köln

Heute ist es 30 Jahre her und doch - zumindest in Köln - unvergessen. Am 11. Juni 1983 fand im Müngersdorfer Stadion ein Ereignis statt, daß es davor im deutschen Fußball noch nie gegeben hatte - und danach bis heute auch nie wieder geben sollte. Zum ersten und einzigen Mal standen sich im Endspiel des DFB-Pokals zwei Mannschaften aus einer Stadt gegenüber. Der 1. FC Köln traf auf Fortuna Köln.

Zu jener Zeit spielten beide Mannschaften in ihren Ligen um die oberen Tabellenränge mit. Im Fall des FC war das die Bundesliga, wo man zuletzt fünf Jahre zuvor, also 1978, Deutscher Meister geworden war. Für die Fortuna galt es in der 2. Bundesliga. 1973 waren die Südstädter noch in die Bundesliga aufgestiegen, traten aber am Ende der Saison gleich wieder den Weg in die 2. Liga an. In den Folgejahren klopfte man immer wieder an die Tür zur höchsten deutschen Spielklasse, zuletzt 1986, als es zu den Relegationsspielen gegen den Drittletzten der Bundesliga Borussia Dortmund kam. Nach einem 2:0-Erfolg in Köln und einer 1:3-Niederlage in Dortmund mußte sich die Fortuna erst im entscheidenden dritten Spiel geschlagen geben. Mit dem Aufstieg in die Bundesliga klappte es danach nie wieder.

Dafür aber eben ins Pokalfinale 1983. Auf dem Weg dorthin schaltete die Fortuna in den ersten beiden Hauptrunden den SC Freiburg und den SSV Ulm aus, siegte im Achtelfinale mit 2:1 bei Eintracht Braunschweig und traf im Viertelfinale auf Borussia Mönchengladbach. Damals wurden Pokalspiele noch nicht durch Elfmeterschießen entschieden. Stand es nach einer Verlängerung Unentschieden, gab es ein Wiederholungsspiel. So war es gegen die Fohlenelf. Nach einem 2:2 in Gladbach entschied die Fortuna die zweite Begegnung in Köln mit 2:1 für sich. Was schon Sensation genug war, wurde im Halbfinale noch deutlich übertroffen. Denn da fegte die Fortuna Borussia Dortmund mit sage und schreibe 5:0 vom Platz.

Leider mußte der Zweitligist aus der Kölner Südstadt sich im Endspiel dem FC mit 0:1 geschlagen geben. Die Fortuna hatte die größeren Spielanteile, die besseren Torchancen und die Sympathien des Kölner Publikums auf ihrer Seite. Der FC hingegen hatte Pierre Littbarski, der mit seinem Siegtreffer in der 68. Minute für die Geißböcke den Unterschied ausmachte.

Ich selbst konnte das Spiel damals leider nicht im Stadion verfolgen. Als es stattfand, war ich bei der Bundeswehr, weit weg von Köln. Genauer gesagt stationiert in Neumünster, in der Diaspora irgendwo zwischen Hamburg und Kiel. In der Kleinen Holstenhalle in Neumünster habe ich seinerzeit sogar einmal BAP live gesehen, aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Wie gesagt, das legendäre Pokalfinale zwischen zwei Kölner Mannschaften ist heute auf den Tag 30 Jahre her. Wie es der Zufall oder der Fußballgott will, stand die Fortuna dieses Jahr nach dem verlorenen Endspiel von 1983 endlich wieder in einem Pokalfinale. Zwar nicht in dem großen, sondern in dem des Fußballverbands-Mittelrhein, aber immerhin. Dabei gab es im Bonner Sportpark Nord vor knapp zwei Wochen einen 2:1-Sieg gegen Alemannia Aachen, und der ist auch was wert. Denn mit ihm gewann die Fortuna nicht nur den kleinen Pokal, sondern sicherte sich für die kommende Saison auch das Antrittsrecht in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals. Sollte die Auslosung den 1. FC Köln als Gegner bescheren, hätte der Fußballgott wohl wirklich seine Finger im Spiel.

Bewegte Bilder von 1983 gibt es übrigens auch, nämlich einen etwa fünzehnminütigen Zusammenschnitt: http://www.youtube.com/watch?v=fMXVIWsNT34. Und im Südstadion gibt es einen Fanclub von Fortuna Köln, der zur Erinnerung an das damalige Ereignis gegründet wurde. Er trägt den klingenden Namen "Kommando 11. Juni".

Montag, 10. Juni 2013

Ren Dhark-Fan auf dem Titelbild

Ich habe früher schon einmal über das Ren Dhark-Forum berichtet. Anfang April fand in Oy im Allgäu ein Treffen der Forumsteilnehmer mit den Dhark-Schaffenden statt. Dabei wurde die Idee geboren, die anwesenden Fans nach und nach auf den Titelbildern der Dhark-Bücher zu präsentieren, wenn sie das wollen. Natürlich war das Interesse groß. Wer möchte sich nicht auf einem Roman seiner Lieblingsserie verewigt sehen?

Jetzt hat Ralph Voltz die Titelgraphik für das kommende Buch abgeliefert. Pyrrhussieg wird die 42. Ausgabe von Weg ins Weltall sein, und Uwe, einer der Fans, die in Oy dabei waren, hat es aufs Cover geschafft. Er stellt sogar das zentrale Element des Bildmotivs dar. Ich nehme an, Uwe wird begeistert sein. Mal sehen, welcher Herr oder welche Dame als nächstes dran kommt.

Sonntag, 9. Juni 2013

Hörspiel-Arena 2013

Gestern und vorgestern fand die Hörspiel-Arena statt, wie im vergangenen Jahr wieder im Kulturbunker in Köln-Mülheim. Eigentlich hätte sie in diesem Jahr in München über die Bühne gehen sollen, sie wurde aber kurzfristig nach Köln verlegt. So stattete ich der diesjährigen Hörspielmesse zumindest einen kurzen Besuch ab.

Zahlreiche Verleger und Händler hatten ihre Verkaufsstände aufgebaut, an denen es Hörbücher und Hörspiele satt zu bewundern gab, und natürlich auch zu erwerben. Mein Zugang zu dieser Szene hält sich in Grenzen, entsprechend klein ist der Kreis meiner Bekannten. Doch zumindest besuchte ich Joachim Ottos Romantruhe und unterhielt mich mit Heinz-Peter Göldner. Und zufällig traf ich auf Alex, einen früheren ACDler, der aus Braunschweig angereist war. Unerwartete Zusammentreffen sind doch immer nett.

Im zumeist gut gefüllten Saal gab es das Programm, wegen dem die meisten Besucher erschienen waren. Neben Podiumsdiskussionen wurden Live-Hörspiele vorgetragen, von denen ich allerdings nur wenig mitbekam. Es herrschte eine gemütliche Atmosphäre. Schade fand ich nur, daß in diesem Jahr spürbar weniger Besucher den Weg in den Kulturbunker fanden als 2012. Wo immer die Hörspiel-Arena 2014 stattfinden wird, ich wünsche den Veranstaltern, daß sich diese Entwicklung dann wieder umkehrt.

Samstag, 8. Juni 2013

Ein Con in Luxemburg

Achim, stehend mit Norwegerpulli, 1981 in Esch
Allzu viele Erinnerungen sind leider nicht geblieben an einen Science Fiction-Con, der einst in Luxemburg stattfand. Es war im Jahr 1981, und ich bog in der Oberstufe des Humboldt-Gymnasiums auf die Zielgerade meiner Schullaufbahn ein. In Köln gab es seit kurzem den SFC Die Terraner, der ein eigenes Fanzine herausgab und ab 1982 für den Coloniacon verantwortlich zeichnen sollte.

Ein paar Recherchen haben ergeben, daß der Con am 22. November stattfand, und zwar in Esch/Alzette. Veranstaltet wurde er vom Perry Rhodan Club Luxemburg. Da die Terraner damals stets rudelweise auftraten und zu allen möglichen Cons fuhren, stand selbstverständlich auch der Luxcon auf unserem Terminplan. Wie meist chauffierte Carsten den Wagen, und der Rest der Bande vertrieb sich die Fahrt mit Biertrinken. Wahrscheinlich wurde unterwegs BAP gehört, vielleicht auch Heavy Metal.

Dank alten Fotos erinnere mich zumindest an eine Reihe der Besucher. Vom Programm weiß ich nichts mehr. Vielleicht gab es gar keins. Aber es war mein erster Luxemburg-Besuch überhaupt, und allein das ist ja schon etwas wert. Spaß hatten wir auf jeden Fall. Ein Programm auf Cons habe ich noch nie gebraucht. Seit damals hat es meines Wissens nie wieder eine derartige Veranstaltung in Luxemburg gegeben.

Das wird sich im kommenden Jahr ändern, und das finde ich sehr schön. Denn tatsächlich haben sich einige Luxemburger Aktivisten zusammengefunden, die einen Con für verschiedene Spielarten der Phantastik auf die Beine stellen wollen. Die Vorbereitungen laufen bereits. Geplant ist er für das letzte Wochenende im März. Ich gebe zu, ich bin richtig begierig darauf, dorthin zu fahren. Ob ich wohl noch jemanden (er)kennen werde? Es würde mich freuen.

Nähere Informationen gibt es auf der Seite des Luxcons. Eine solche haben die Veranstalter nämlich auch eingerichtet: http://luxcon.lu/de/

Freitag, 7. Juni 2013

Noch eine Besprechung

»Achim Mehnert legt mit dem rasanten zweiten Teil des Doppelbandes erneut ein packendes Werk vor. Dabei nimmt der Autor thematisch Anleihen bei Jack London, wenn er uns von einem Trapper in Alaska berichtet, der einem Abgestürzten zu Hilfe kommt. Danach wird einmal mehr ein technisch überlegenes Volk eingeführt. Die echsenähnlichen Lurchies erweisen sich als Pazifisten, die keinerlei Waffen einsetzen - ein Novum im „Ren Dhark“- Universum. Ansonsten erwartet den Leser ein rasanter, spannungsgeladener Roman im Stil der 70er Jahre.«

Bei Phantastik-News bespricht Robert Monners - er möge mir meine Unwissenheit darüber, ob es sich um seinen bürgerlichen Namen oder um ein Pseudonym handelt, nachsehen - den aktuellen Ren Dhark-Sonderband in der Unitall-Reihe. Stimmt, sonst erscheinen dort nur abgeschlossene Romane. Im vorliegenden Fall handelt es sich jedoch um den Abschluß eines Doppelbandes. Die beiden Bücher sind zeitlich in die aktuelle Handlung in der Hauptserie eingebunden, können aber durchaus auch für sich gelesen werden, wenn man sich sonst im Dhark-Universum nicht auskennt.

http://www.phantastiknews.de/joomla/index.php?option=com_content&view=article&id=6372:ren-dhark-unitall-21-absturz-im-eis-achim-mehnert-buch&catid=42:rezensionen&Itemid=62

Donnerstag, 6. Juni 2013

Zweitauflagen in der Post

Heute traf ein Paket bei mir ein, das ich mit Freuden öffnete. Es enthielt gleich 5 Romane von mir. Die Erstauflagen der unten zu sehenden Bücher sind vergriffen, sie alle gingen kürzlich in die 2. Auflage. Nun habe ich die Belegexemplare erhalten.


 

Montag, 3. Juni 2013

Tibor und Nick wurden besprochen

In der Reihe meiner Romanadaptionen nach Comicvorlagen von Hansrudi Wäscher sind zuletzt gleich zwei Bücher erschienen. Zum einen Tibor 4 und zum anderen Nick 2, namentlich Eine harte Schule und Umsturz. Nun wurde ich von Verleger Peter Hopf auf ganz frische Rezensionen dazu aufmerksam gemacht.

Zu finden sind sie auf dem Online-Portal phantastiknews, wo auch die vorangegangenen Bücher besprochen wurden. Rezensent ist einmal mehr Carsten Kuhr, wie mir scheint, ein eifriger Leser der Romane. Er ist von beiden Bänden angetan, was sich in positiven Rezensionen bemerkbar macht. Das wiederum freut mich natürlich sehr. Carsten Kuhrs Fazit:
»Achim Mehnert gelingt etwas, was ganz selten ist. Er fasst die Handlung einer gefeierten Comic-Serie nicht nur in Worte, es gelingt ihm auch der schwierige Spagat, der Vorlage eigene Handlungsstränge hinzuzufügen und zu einem rundum befriedigenden Roman zu vereinen. Dabei versteht er es, das Besondere, das die Piccolos damals auszeichnete, den Flair der urwüchsigen Umgebung, die Schönheit der von Menschen weitgehend unberührten Natur, in seinen Roman einfließen zu lassen. Dass dies beileibe nicht selbstverständlich ist, dass dies, so einfach sich das Ergebnis auch liest, viel Mühe und Empathie vom Autor erfordert, kann ihm nicht hoch genug angerechnet werden. Immer wieder macht er sich, ganz im Sinne Hansrudi Wäschers, zwischen den Zeilen für den Naturschutz stark, bricht eine Lanze für Refugien, in denen die Tiere noch artgerecht und vom Menschen unbedrängt leben können und toppt das Ganze dann mit einer spannenden Handlung.«
Das geht runter wie Öl. Die beiden vollständigen Besprechungen sind hier zu finden:

http://www.phantastiknews.de/joomla/index.php?option=com_content&view=article&id=6783:tibor-5-eine-harte-schule-achim-mehnert-buch&catid=42:rezensionen&Itemid=62

http://www.phantastiknews.de/joomla/index.php?option=com_content&view=article&id=6740:nick-umsturz-achim-mehnert-buch&catid=42:rezensionen&Itemid=62

Sonntag, 2. Juni 2013

Der Sommeranfang macht Arbeitslaune

Ich habe etwas von Sommeranfang gehört. Kommt mir nicht so vor, wenn ich aus dem Fenster schaue. Es stürmt in Köln. Vor dem blauen Himmel - ja, tatsächlich. Tagelang hat man nichts von ihm gesehen, doch er macht sich bemerkbar - ziehen dicke weiße Wolkenbänke dahin. Draußen ist es ungemütlich, besonders der Wind. An der Neuen Weyerstraße, einer Hauptverkehrsverbindung mitten in der Stadt, deren Fortsetzung zur Severinsbrücke führt, stehen keine Straßenlaternen. Die hängen an quer über die Straße gespannten Befestigungen und schaukeln mit großer Amplitude hin und her. Die Lampen zaubern im Dunkeln spannende Effekte auf den Asphalt, wie ich vergangene Nacht wieder einmal beobachtet habe. Ein wenig ist es, als würde ein Riese mit seiner Taschenlampe durch die Gegend stapfen und Lichtpunkte aus der Dunkelheit stanzen.

Für einen Spaziergang ist es mir grad zu ungemütlich. Stattdessen freue ich mich richtig über den Berg Arbeit, in den ich mich vertiefen kann. Daher kann der Ausdruck "wie der Ochse vorm Berg" also nicht kommen. Sonntag, na und? Ich arbeite an drei Manuskripten parallel. Drei verschiedene Serien, drei verschiedene Genres. Während Tibor 5 allmählich auf die Zielgerade einbiegt, schreitet auch der 22. Sonderband für Ren Dhark voran. Zudem habe ich letzte Nacht den ersten Spatenstich für eine ganz neue Serie getan, nachdem zuvor Informationen über eine gewisse Kaserne eingeholt wurden. Das hat nichts mit meiner Bundeswehr-Vergangenheit zu tun, sondern mit ... nee, das bleibt noch geheim. Nur soviel: Es handelt sich um ein umfangreiches Projekt, ein dramatisches Projekt. Das dürfte spannend werden.