Erst 2011 wurde die Band gegründet. Seitdem hat sie zwei Alben mit drei Single-Auskopplungen veröffentlicht. Daß sie den Durchbruch geschafft hat, bewies das heutige Konzert am Tanzbrunnen. 11.000 Besucher waren da, die meisten ziemlich textsicher.
Mir sind Kasalla zuerst im Karneval aufgefallen, mit ihrem musikalischen Überflieger Pirate, der überall rauf- und runtergespielt wurde. Daher hielt ich sie anfangs für eine weitere Karnevalstruppe, möglicherweise nur mit einem One Hit Wonder. Weit gefehlt, wie auch der heutige Auftritt bewies. Ich ordne die fünfköpfige Mundart-Truppe längst dem Kölsch-Rock zu. Und den haben sie richtig gut drauf.
Denn abgerockt wurde kräftig. Immer en Bewäjung und Stäänefleejer kamen früh. Dazu zahlreiche Stücke, die ich bis dahin nicht kannte. Die Musiker waren bestens aufgelegt bei so einem großen Publikum, und die Menge honorierte die Spielfreude mit Begeisterung. Balladen können sie auch, wie Der Fluss beweist. Ebenso larmoyant angehauchte Schmachtfetzen wie Marie. Am Ende des Konzerts wurden die Hits abgefeuert. Immer noch do, Kumm mer lääve, und natürlich Pirate. Das Publikum ging ab wie die Rakete in Stäänefleejer.
Das dreistündige Programm wartete mit zusätzlichen musikalischen Überraschungen auf. Kasalla hatten sich Gäste eingeladen, zu denen sie eine besondere Beziehung haben. Das Urgestein der Kölner Musikszene Gerd Köster mit Frank Hocker und Helmut Krumminga. Dazu den früheren Bläck Fööss-Frontmann Tommy Engel, der Die Stadt von Trude Herr und seinen musikalischen Leckerbissen Du bes Kölle zum besten gab und frenetisch gefeiert wurde.
"Wir kommen wieder" versprachen Kasalla am Ende. Daran dürfte kein Zweifel bestehen. Ich sehe sie schon in vierzig Jahren auf der Bühne stehen, eine Institution der Stadt, verehrt und gefeiert, so wie heute die Bläck Fööss. Da muß einem um das Fortbestehen kölscher Mundartmusik nicht bange sein.
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