Der Himmel ist blau bis auf ein paar vereinzelte Wolken, die gegen die hochstehende Sonne fast wie Schnee aussehen. Im seichten Gewässer dümpelt träge eine Herde Flußpferde, und an einem Baum, dessen Astwerk aufs Wasser hinausragt, fliegt ein Schwarm Vögel vorbei. Mittagszeit, würde ich sagen. Ein Idyll, wie gemacht dafür, sich im Schatten eines Urwaldriesen niederzulassen. Am besten mit einem eiskalten Kölsch in der Hand. Aus dem Bild wabert mir die Hitze Afrikas entgegen.
Daß die Szene wesentlich weniger idyllisch ist, als sie auf den ersten Blick erscheint, deutet die Fahrzeugkolonne an, die am Flußufer entlang donnert. Mit beängstigender Geschwindigkeit und - na, aber hallo! - ganz ohne Sicherheitsabstand. Jeeps und Lastkraftwagen ziehen eine Schleppe aus Staub hinter sich her und verstören die Wildtiere, die keine lärmenden menschlichen Errungenschaften gewohnt sind. Zudem kreist ein Hubschrauber am Himmel, dessen Rotorschlag die Baumwipfel in Aufruhr versetzt. Man ist auf dem Weg ins Unbekannte. Dorthin, wo noch nie ein Mensch zuvor ... aber das ist eine andere Geschichte.
Vor mir liegt nicht der Weltraum, sondern der unberührte Dschungel des schwarzen Kontinents. Obige Impressionen stammen vom Titelbild eines Comic-Großbandes. Eines Großbandes von gleich zehn, die ich soeben gelesen habe. Das nächste Projekt steht an, und es führt mich wieder hinaus in das weitgehend unerforschte Afrika einer noch nicht allzu lange zurückliegenden Vergangenheit. Hansrudi Wäschers Tibor, der Sohn des Dschungels, wartet darauf, daß ich mich seiner zum siebten Mal in Romanform annehme. Es wird mir wie stets ein Vergnügen sein, den Freund der Tiere bei seinen Abenteuern zu begleiten.
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