Vor ein paar Tagen fiel mir eine neue Sonderausgabe des ROLLING STONE in die Hände. Sie wartet mit den 100 größten Gitarristen aller Zeiten auf. Ich mag solch Rankings in der Rockmusik, auch wenn sie bei aller bemühten Objektivität ein Stück weit stets dem musikalischen Geschmack des Bewertenden folgen. Je größer die Jury bei einer solchen Wahl jedoch ist, umso repräsentativer fällt das Ergebnis aus. Das kann man im vorliegenden Fall als gelungen bezeichnen, denn die Redakteure des ROLLING STONE waren klug genug, nicht im stillen Kämmerlein zu entscheiden. Stattdessen bestand die Jury aus sage und schreibe 58 Top-Gitarristen und anderen Experten.
Auf den vorderen Plätzen tummeln sich dann auch Gitarren-Virtuosen mit klingenden Namen. Es verwundert nicht, daß Jimi Hendrix ganz vorn steht, gefolgt von Eric Clapton, Jimmy Page, Keith Richards und Jeff Beck. Auf den nächsten Plätzen folgen B. B. King, Chuck Berry, Eddie van Halen, Duane Allman und Pete Townshend. Rockmusik-Fans werden bei diesen Namen mit der Zunge schnalzen, und so geht es durchaus weiter im Ranking. Bei einem solch kompakten Aufgebot wird einem erst richtig bewußt, wie viele großartige Gitarristen die Rockmusik hervorgebracht hat.
Jeder Genannte erhält dabei eine mal längere, mal kürzere Würdigung, und zwar nicht von einem Journalisten des ROLLING STONE, sondern von einem Gitarrenkollegen. Das gefällt mir richtig gut. Wer könnte das handwerkliche Können und die Bedeutung eines Top-Gitarristen besser beurteilen als ein ebensolcher? So schreibt Tom Petty über George Harrison, Trey Anastasio über Neil Young und Carlos Santana über Jerry Garcia. Man kann hier also getrost von geballter Fachkompetenz sprechen.
Eine ganze Menge der aufgeführten Gitarristen habe ich bei Konzerten live gesehen, so beispielsweise Stephen Stills, David Gilmour, Tony Iommi, Angus Young, Brian May und Mark Knopfler, um nur einige zu nennen. Bei anderen, wie Stevie Ray Vaughan, John Lee Hooker, Muddy Waters oder Rory Gallagher hatte ich leider nicht die Gelegenheit dazu. Sie alle in diesem Heft versammelt zu sehen macht Spaß. Da kommen mir gleich eine Reihe von Alben in den Sinn, die ich unbedingt wieder einmal anhören muß.
In Deiner Liste fehlen definitiv Rick Parfitt und Francis Rossi.
AntwortenLöschenIch finde es immer problematisch, wenn bei solchen Listen, nicht alle Genres berücksichtigt werden und man sich nur auf E-Gitarristen beschränkt.
AntwortenLöschen