Thomas Le Blanc wurde 1951 in Wetzlar
geboren und ist der Phantastik schon seit Jahrzehnten eng verbunden.
Er war als freier Publizist und Kulturberater tätig, schrieb
zahlreiche Artikel für Zeitungen und arbeitete sowohl als Autor als
auch als Außenlektor für verschiedene Verlage. Er veröffentlichte
eigene Kurzgeschichten und Essays zur Science Fiction und war
Herausgeber zahlreicher Anthologien mit Kurzgeschichten
deutschsprachiger Autoren. Ich erinnere mich an die sogenannten
Sternenanthologien in der ersten Hälfte der Achtziger Jahre. Diese
Storybände – zehn wurden es insgesamt – benannten sich
alphabetisch fortlaufend nach Sternen wie Antares, Beteigeuze und so weiter.
Seit 1981 organisiert Thomas Le Blanc
die Wetzlarer Tage der Phantastik, und er publiziert die
Schriftenreihe und Materialien der Phantastischen Bibliothek Wetzlar.
Eben jene Phantastische Bibliothek ist vielleicht sein wichtigstes
Kind. Dies zu gewichten ist natürlich schwierig, und Herr Le Blanc
sieht das vielleicht ganz anders als ich. Für mich ist sie
jedenfalls eine wunderbare Einrichtung, die in Wetzlar zu besuchen
ich einmal das Vergnügen hatte. Mit einem Bestand von 270.000
deutschsprachigen Titeln aus allen Bereichen der phantastischen
Literatur ist sie in diesem Bereich die weltweit größte öffentlich zugängliche
Genre-Bibliothek.
Nachdem ich das Gebäude bei meinem Besuch vor ein paar
Jahren betreten hatte, wandelte ich fast wie verzaubert durch die Räume vom
Erdgeschoss bis nach oben unters Dach. Bücher, Bücher und nochmals
Bücher phantastischen Inhalts, darunter auch so manche meiner Werke.
Ich hätte glatt in dem Haus einziehen können, so begeistert war
ich. Selbstverständlich war Thomas Le Blanc persönlich zugegen und
hatte gern ein offenes Ohr für die Fragen der Besucher. Ich
gratuliere zu dem Ehrenpreis und hoffe, dass sein großes Kind, die
Phantastische Bibliothek Wetzlar in seiner Heimatstadt, fortbesteht und uns alle überlebt.
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