Rolf Michael ist tot. Als ich die Nachricht im Netz las, tat mir das sehr leid. Rolf war schwer krank, seit Jahren schon, das wusste ich. Beschwert hat er sich nie darüber, nur hin und wieder mal eine Bemerkung fallen lassen, beispielsweise warum er an dieser oder jener Veranstaltung nicht teilnehmen kann, obwohl er gern würde . Nämlich eben weil er in seinen körperlichen Bewegungen stark eingeschränkt war.
Als Autor machte Rolf Michael vor allem in den Achtziger Jahren auf sich aufmerksam, als er dank Werner Kurt Giesa zu "Professor Zamorra" stieß. Vor allem bei Zamorra machte er sich einen Namen, doch er schrieb auch Romane für "Der Magier", "Mitternachts-Roman", "Gaslicht", "Lassiter", "Trucker-King" und "Bastei-Fantasy". Hinzu kamen mehrere Lokalkrimis und Novellen aus der Zeit der Germanen.
Persönlich kannte ich Rolf nicht besonders gut. Wir sind uns nur einmal begegnet, das war vor etwa drei Jahren. Anlässlich des Erscheinens von Professor Zamorra Heft 1000 gab es einen kleinen Zamorra-Con in der Phantastischen Bibliothek in Wetzlar. Bekanntlich habe auch ich einige Romane für die Serie geschrieben und war daher eingeladen. Ich weiß noch, dass Rolf mir auf Anhieb sympathisch war. Er war ruhig, freundlich und zugleich eloquent, doch allzu beweglich war er nicht. Das Gehen bereitete ihm Schwierigkeiten, doch er genoss seine Anwesenheit in der Zamorra-Runde. Er hatte eine Menge Geschichtchen aus der Vergangenheit auf Lager, die man sich gern anhörte.
Und Rolf brachte mir ein persönliches Geschenk mit, weil er wusste, dass ich ebenfalls zugegen sein werde. Es war ein altes Leihbuch aus den Fünfziger Jahren, erschienen im Kölner Verlag K.G. Paul Steinebach, ein Roman aus der Feder von Kurt Brand. Richtig, jenes Kurt Brand, der später Ren Dhark schaffen sollte. Das Buch war mit einer persönlichen Signatur versehen: "Für dich signiert in Kaltern am 11.05.91, dein Kollege Kurt Brand." Rolf war der Meinung, bei mir als heutigem Dhark-Autor seien Buch und Widmung besser aufgehoben als bei ihm. Natürlich habe ich mir sehr über dieses Geschenk gefreut.
Rolf war bis zuletzt ziemlich aktiv bei Facebook. Dort meldete er sich immer wieder mit Beiträgen und Kommentaren zu tagespolitischen Ereignissen. Vor allem aber beim Online-Portal Zauberspiegel gab er immer wieder Anekdoten und kleine Geschichten aus seiner aktiven Zeit zum besten. Die Leser werden die erhellenden Einblicke in die deutsche Heftromanszene der Siebziger und Achtziger Jahre vermissen.
Nach Werner Kurt Giesa und Volker Krämer ist mit Rolf Michael der dritte jener Autoren gegangen, die Professor Zamorra maßgeblich geprägt haben. Rolf wurde 67 Jahre alt.
Sehr warmherzig und liebe voll geschrieben. R. I. P. Rolf Michael
AntwortenLöschenSchade schade um Rolf, seine Krankheit war zum Schluss doch stärker. Rolf hatte noch so viel zu erzählen. Letztes Jahr habe ich ihn zum letzten mal zu Marburg-Con besucht. Wir hatten ein Intensives Gespräch über seine Anfänge als Schriftsteller. Wir hatten uns bestimmt 3 Stunden unterhalten. Auch erzählte er viele Anekdoten aus seinem Leben. Dies hat er ja in seiner Kolumne wo er für die Teestunde auf www.zauberspiegel-online.de regelmäßig geschrieben hat. Es ist schon ein Unterschied ob man dies nur liest oder Live hört.aus seinem Munde. Wenn man seine Geschichten zuhörte verglich man ihm ein wenig als kleinen Brummbär der viel erzählte und danach konnte man ihn nicht mehr böse sein, denn die Würde eines Menschen hatte er immer geachtet in seiner Erzählung. Leider habe ich ihn zu Spät Kennengelernt um zu sagen das ist ein freund fürs Leben. Aber ich denke schon wenn man die Teestunden durchgelesen hat, nicht nur Oberflächlich sondern Intensiv damit beschäftigt hat, kann man erahnen was für ein mensch Rolf Michael war. Dieses Jahr wurde nichts daraus. Auch hatte er mir viel Privates aus seinem Leben erzählt das nicht in der Öffentlichkeit gehört. Das Respektiere ich. Achim ein schöner würdiger Artikel. Das Dreigestirn bei Professor Zamorra gibt es leider nicht mehr. Werner Kurt Giesa, Rolf Michael und Manfred Weinland. Rolf Michael Ruhe in Frieden. In Gedanken Rudi.
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