Vom Cover schaut einem diesmal David Bowie entgegen, für den mein alter Freund Carsten ein solches Faible hatte. Zuweilen faszinierte mich Bowie in seinen diversen Inkarnationen, mit denen er sich immer wieder neu erfand, aber genauso oft war er mir suspekt. Heroes ist für mich allerdings bis heute ein großer Song, ein ganz großer sogar. Die September-Ausgabe widmet Ziggy Stardust nicht nur das Titelbild, sondern zudem die Titelstory. Speziell werden die fünf wilden Jahre von 1969 bis 1973 beleuchtet.
Mit viel mehr Spaß las ich das Interview mit Lemmy. Lemmy ist wieder gesund, und Lemmy nimmt kein Blatt vor den Mund. "The Last Man Standing" überschreibt Classic Rock das Interview, das Chris Franzkowiak am Vorabend des 3.765sten Motörhead-Konzerts mit dem knorrigen Stehaufmännchen Lemmy führt, der zwischen seinen Antworten seinen Alkohol kippt und eine Zigarette nach der anderen raucht. Im Dezember wird er 70, und Motörhead bestehen seit 40 Jahren. Also alles richtig gemacht, würde ich sagen. Und bitte weitermachen, Lemmy! Aber er will ja eh nicht im Bett sterben, sondern eines Tages mit dem Bass in der Hand beim Auftritt auf der Bühne umfallen.
Jimmy Page zeigt sich im Interview zum Abschluss der Veröffentlichung der Led-Zeppelin-Reissues entspannt und auskunftsfreudig. Warum sollte er auch nicht, nachdem dieses harte Stück Arbeit gelungen ist? Darüber hinaus scheint Page ein sympathischer Zeitgenosse zu sein
Die Meilensteine erinnern an die jeweils im September verstorbenen Keith Moon 1978 und Marc Bolan 1977, der eine 32 Jahre alt, der andere gar erst 29. Gleich daneben der Nachruf auf Chris Squire, den jüngst von uns gegangenen Bassisten und Kopf von Yes. Ebenfalls im September, und zwar 1970, verstorben ist Jimi Hendrix, bekanntlich einer jener Musiker, die man heute als den "Club der 27er" bezeichnet. In den Rock-Mythen wird noch einmal auf die bis heute bestehenden Rätsel bei seinem Tod hingewiesen.
Mötley Crüe gehen auf Abschiedstour. Na sowas, es geschehen Dinge, mit denen man kaum jemals rechnet. Dann schon eher mit einer Werkshow von Paul MacCartneys Schaffen. Die findet sich im vorliegenden Heft, wobei Sir Pauls Arbeit mit den Beatles explizit ausgeklammert bleibt. Hier geht es um Macca allein, mit Linda und natürlich mit den Wings. Band on the Run ist für mich nicht weniger groß als das weiter oben erwähnte Heroes.
Gleich sechs Seiten Konzertberichte sind außergewöhnlich viel, was mir gefällt, weil ich solche Berichte immer gern lese. Und dann froh bin, dieses Konzert ausgelassen, oder enttäuscht bin, jenes verpasst zu haben. Das letzte Wort gehört diesmal John Lydon. Ich staune, dass Herr Rotten noch immer aktiv ist. Das war mir gar nicht bewusst. Im September erscheint tatsächlich ein neues PIL-Album. Da sollte ich mal reinhören.
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