Der parallel zur Frankfurter Buchmesse stattfindende Bucon ging in diesem Jahr bereits zum 28. Mal über die Bühne. Das Bürgerhaus Sprendlingen als Veranstaltungsort bietet Räumlichkeiten, die sich für ein solches Ereignis mit mehreren hundert Besuchern prima eignen. Neben dem großen Saal verfügt er über mehrere kleinere Räume, in denen eine Vielzahl von Programmpunkten geboten wurde. Die Veranstalter, die Jahr für Jahr unentgeltlich viel Zeit und Energie in Planung und Durchführung des Cons stecken, präsentierten einen abwechslungsreichen Querschnitt durch die deutsche Phantastik. Im Saal selbst reihten sich wie im Foyer die Händler.
Der Bucon ist für einen Con recht groß und bleibt dennoch überschaubar. Die Atmosphäre ist angenehm entspannt. Ich traf zahlreiche langjährige Bekannte, von denen ich manche bereits über 30 Jahre kenne. Manche sind Autoren, andere Händler, dazu Herausgeber, Leser und Fans. Besonders freute ich mich über die Begegnungen mit dem Autor und Übersetzer Frank Böhmert, mit dem Hansdampf in allen Gassen Michael Haitel, mit dem ich mir ein Weizenbier genehmigte, und mit good old Hermann Ritter. Alte Weggefährten, das trifft es wohl am besten, mit denen ich Anfang der Achtziger Jahre in irgendwelchen Clubs aktiv war oder an irgendwelchen Fanzines zusammenarbeitete.
Schön war auch die Anwesenheit meines Kollegen Ben B. Black, mit dem ich mich inmitten des bunten Treibens zu einem Briefing zusammenhockte, um ein paar letzte Einzelheiten abzustimmen. Denn am späten Samstagnachmittag hielten wir einen Programmpunkt zu Ren Dhark ab. Wir plauderten über die Frühzeit der Serie, über die Entwicklung in die heutige Zeit mit einem neuen Autorenteam und gaben ein paar Einblicke in den geplanten Fortlauf des Dhark-Epos. Dazu gehörte auch Blackys Lesung aus einem bis dato unveröffentlichten Manuskript. Das Publikum war interessiert und aufmerksam. Es nutzte die Gelegenheit, uns mit Fragen zu löchern, und trug so zu einer kurzweiligen Stunde bei, die mir viel Spaß gemacht hat. Am Ende bedankten Ben und ich uns mit Dhark-Büchern, die uns der Verleger freundlicherweise zur Verfügung gestellt hatte.
Später wurde im Saal der Deutsche Phantastik-Preis 2013 in zehn Kategorien wie beispielsweise "Bester Roman" und "Beste Kurzgeschichte" verliehen. Erstmal nach 1999 gab es wieder einen Ehrenpreis. Erhalten haben ihn Ralf Boldt und Wolfgang Jeschke, der große, alte Mann der deutschen Science Fiction, für die Herausgabe der inhaltlich hochklassigen Anthologie "Die Stille nach dem Ton". Zweifellos eine würdige Preisvergabe. Ebenso zweifellos werde ich den Buchmessecon auch im kommenden Jahr wieder besuchen.
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