Seit 1978 gibt es das Comicmagazin Die Sprechblase mittlerweile, seit stolzen 35 Jahren also, wie Herausgeber Gerhard Förster im Vorwort der aktuellen Ausgabe ausführt. Nach dem Tod Norbert Hethkes im April 2007 hat er das Magazin übernommen und Hethkes Arbeit mit fundierten Kenntnissen, großem Aufwand und viel Liebe fortgeführt. In jeder Ausgabe präsentiert Förster eine fast unüberschaubare Fülle an Informationen, Graphiken, Comics und mit Hintergrundwissen gespickten Artikeln.
So auch in der vorliegenden Nummer 227, die noch ein wenig umfangreicher ist als sonst und es auf satte 96 Seiten bringt. Ich gebe zu, ich habe nur einen Teil des Inhalts gelesen, den kleineren. Es ist einfach zu viel Material enthalten, als daß ich es mir zwischen den anderen Sachen, die ich lese, komplett zu Gemüte führen könnte. Zudem sind es für mich, der ich beileibe nicht der ausgemachte Comicfan bin - meine diesbezüglichen Vorlieben beziehen sich auf verschiedene Serien, die ich überwiegend noch aus den alten Zack-Zeiten kenne -, immer wieder nur Schlaglichter, die mich interessieren. Doch auch das spricht für und nicht gegen Die Sprechblase. Durch den breit gestreuten Inhalt dürfte jeder, der auch nur eine ansatzweise Affinität zu Comics hat, für sich etwas darin finden.
Mich sprach in der aktuellen Ausgabe vor allem der 1. Teil der Stan Lee-Story an. Der Mann, aus dessen Ideenschmiede Comic-Heroen wie Spider-Man und die X-Men stammen, die Fantastischen Vier, die Avengers, Daredevil, Thor, Hulk und Iron Man, ist mittlerweile 90 und immer noch vielseitig aktiv. Auf 12 Seiten, wie immer reichlich mit Illustrationen garniert, ist es einmal mehr Stefan Meduna, der einen gleichermaßen kompetenten wie lesenswerten Artikel liefert. Hier geht es explizit um Stanley Martin Liebers - so heißt Stan Lee nämlich mit Geburtsnamen - frühen Jahre, die für den späteren Comic-Superstar alles andere als ein Zuckerschlecken waren. Ich freue mich auf die Fortsetzungen in den kommenden Ausgaben.
Wie gesagt, es ist unmöglich, auf den gesamten Inhalt einzugehen. Da geht es um Walter Neugebauers bebilderten Winnetou, um das Lehning-Phantom Harry Ehrt, um Prinz Eisenherz, Tarzan und Capitan Terror. Es gibt ein Interview mit Émile Bravo, Material zu Don Camillo und Peppone sowie den 6. Teil der Lurchi-Chronik. Den habe ich mir wie den Stan Lee-Artikel vom Anfang bis zum Ende reingezogen. Schließlich gab es, als ich ein kleiner Junge war, für meine Eltern beim Schuhkauf eine unabdingbare Pflicht. Kein anderes als ein Salamander-Schuhgeschäft kam in Frage. Denn dort gab es nicht nur Schuhe, sondern immer auch den neuesten Comic mit Salamander Lurchi und seinen Freunden.
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