35 Jahre BAP, 60 Jahre Wolfgang Niedecken, unter diesem Motto stehen die zwei Konzerte auf dem Roncalliplatz. Oder auch: BAP-Fest. Gestern spielte Niedecken mit der weltberühmten Big Band des WDR, heute abend folgt der Auftritt mit der gewohnten BAP-Formation, beide auf der Domplatte. Schöner als direkt vor dem Dom geht es nicht.
Der Kölner Liedermacher und Sänger stand schon in der Vergangenheit bekanntlich nicht nur mit seiner Leib- und Magen-Rocktruppe auf der Bühne. Seine drei Soloalben spielte er mit verschiedenen Bands ein, mit denen er dann auch jeweils einige Konzerte gab. 1987 entstand das Album Schlagzeiten mit den Complizen, 1995 Leopardefell mit der gleichnamigen Band und 2004 NiedeckenKöln eben mit der WDR Big Band. Gestern fand diese Kollaboration eine gelunge Fortsetzung.
Doch bevor es los ging, traf ich mich mit meinem Kollegen Christian Humberg. Christian, der für das Konzert aus Mainz angereist war, schreibt für die Bastei-Serien PROFESSOR ZAMORRA und STERNENFAUST. Wir unterhielten uns über aktuelle und künftige Projekte, bis die Domglocken zu läuten begannen. Nach ihrem Verklingen kam Wolfgang Niedecken mit vielköpfiger Unterstützung auf die Bühne.
Der Bob Dylan-Verehrer präsentierte viele alte und ältere BAP-Stücke, die sich auf die eine oder andere Weise mit Deutschland, deutscher Geschichte und deutschen Befindlichenkeiten beschäftigen. Niedecken faßte sie gestern unter der Überschrift Deutschlandlieder zusammen. Es ging um den Rüstungswettlauf in Drei Wünsch frei und den Widerstand gegen den Nato-Doppelbeschluß in 10. Juni, die NS-Zeit in Kristallnaach oder in Amerika um die Zeit des Wiederaufbaus von Köln. Der einstmals deutsch-deutschen Problematik waren Desshalv spill mer he und Unger Linde, enn Berlin geschuldet. Cheppendale Desch finde ich großartig, ebenso wie Nie met Aljebra.
All das kam ganz anders arrangiert daher, als sonst von BAP gewohnt. Denn die BAP-Musiker waren zwar auch auf der Bühne, hielten sich aber dezent im Hintergrund und ließen der swingenden WDR Big Band den Vortritt, deren Mitglieder zudem ein paar tolle Soli zum besten gaben. Obwohl ich mehr auf die rockigen Versionen stehe, war das klasse.
FC, jeff Jas folgte auch noch, in der 4. Version, glaube ich. Zum Konzertabschluß gab es Schluß, aus, okay, womit alles gesagt war, denn morgen geht es weiter mit BAP. Die Vorfreude ist schon da.
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