Was Hard Rock und Heavy Metal angeht, gehörten Saxon schon immer zu meinen Lieblingen. Keine Frage also, daß ich mir im Rahmen der laufenden Tour den Auftritt in der Live Music Hall nicht entgehen ließ. Es war wie so häufig bei Konzerten in kleineren Hallen. Die LMH war völlig überhitzt und die Luft trotz Rauchverbots zum Schneiden. Dazu 5 Euro für 0,4 Liter Kölsch im Plastikbecher, das war heftig, naja.
Kumpel Till und ich schlugen uns nach vorne durch. Drei Meter vor uns die Bühne, einen Meter seitlich hinter uns die Theke, das paßte. Außerdem traf ich weitere Bekannte, darunter Maik, einen ehemaligen Pressesprecher von Fortuna Köln. Ihn hätte ich da nun wirklich nicht zu sehen erwartet.
Die erste Vorgruppe verpaßte ich, von der zweiten bekam ich die drei letzten Lieder mit. Von der Band, Crimes Of Passion, hatte ich noch nie gehört. Bei einem Stück klang der Sänger wie Ozzy Osbourne zu frühen Black Sabbath-Zeiten. Beim nächsten gebärdete er sich wie Iron Maiden-Sänger Bruce Dickinson, und auch der episch anmutende Song hätte von Maiden stammen können. Schließlich gab es als Zugabe eine sehr gefällige Version von Holy Diver als Hommage an den vor wenigen Monaten verstorbenen Ronnie James Dio. Eine recht krude Mischung eigentlich, aber gar nicht mal schlecht.
Sämtliche Hallenwidrigkeiten waren augenblicklich vergessen, sobald Biff und seine Mitstreiter die Bühne betraten. Gleich mit den ersten Akkorden hatten sie ihre Anhänger im Griff. Von denen sind die meisten, so wie ich, offenbar seit gut 30 Jahren mit der Band verbunden.
Neben diversen Klassikern aus der Frühzeit spielten die Briten Stücke aus ihren verschiedenen Schaffensphasen. Ebenso wurden mehrere Songs aus dem in wenigen Tagen erscheinenden neuen Album präsentiert. Von Saxon bin ich noch nie enttäuscht worden, und das war bei diesem knapp zwei Stunden dauernden Auftritt nicht anders. Der gute alte Biff ist topfit, und die Truppe zeigte sich in bester Spiellaune. Die Burschen lieben ihre Songs auch noch nach der x-ten Darbietung in 3 Dekaden, und das merkt man ihnen an. Saxon sind Rock'n'Roller mit Leib und Seele.
Nach langer Zeit habe ich mich mal wieder zum Headbangen hinreißen lassen und die Luftgitarre ausgepackt, und schon beim zweiten Stück war mein T-Shirt völlig durchgeschwitzt. Später ertappte ich mich sogar beim Hüpfen. Kein Wunder, denn Balladen gibt es bei Saxon zum Glück nicht, und somit auch keine Verschnaufpausen. Das Konzert machte solchen Spaß, daß ich gar nicht merkte, wie die Zeit verging.
Mit Hit-Klassikern gingen Saxon schließlich von der Bühne, und mit ebensolchen kamen sie zum Zugabenteil auf die Bühne zurück. Vor dem Rausgehen waren es Denim and Leather sowie Princess of the Night, danach gab es noch Crusader, 747 Strangers in the Night, Strong Arm of the Law und Wheels of Steel. Allein diese letzten sechs Lieder haben den Konzertbesuch gelohnt.
Danach war Schluß, und ich machte mich klatschnaß auf den Heimweg. Dies in der Hoffnung, Saxon mögen schon bald wieder nach Köln kommen.
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