Zur abschließenden Partie war ich in Essen. Rot Weiß stand vor dem letzten Spieltag als Aufsteiger in die Regionalliga fest, und das gönne ich dieser Traditionsmannschaft. Gleichgültig wie die Begegnung ausgehen würde, Fortuna Köln bliebe Tabellendritter. Doch unsere Fortuna wollte zum Saisonabschluß noch einmal zeigen, daß der Aufstieg denkbar knapp verpaßt wurde und sie sich vor keinem Gegner zu verstecken braucht.
Und sie legte los wie die Feuerwehr. Zu keiner Phase des Spiels hatte ich das Gefühl, die Essener können der Fortuna gefährlich werden. Die Südtstädter zeigten glänzende Spielzüge, waren technisch und kämpferisch überlegen und gewannen auch in dieser Höhe verdient mit 3:0 im Georg Melches-Stadion. So hatten nicht nur die Essener zu feiern, sondern wir Kölner ebenfalls.
Nach dem Abpfiff drohte dann allerdings die Situation zu eskalieren. Den Ordnungskräften war es unmöglich, die vielleicht 10.000 Essener Fans davon abzuhalten, den Platz zu stürmen. Binnen weniger Minuten war der Rasen von Menschen überfüllt. Während allerdings die meisten RWE-Anhänger einfach nur mit ihrer Mannschaft feiern wollten, stürmte eine große Gruppe auf den Kölner Fanblock zu, radikal auf Krawall gebürstet. Besonders hervor taten sich einige Fascho-Skins, von denen sich einer sogar entblödete, das auf den rasierten Schädel tätowierte Hakenkreuz öffentlich zur Schau zu stellen. Ich nehme an, er und seine Kumpels hatten gemeinsam den IQ einer leeren Bierflasche. An den Ordnern und der rasch aufmarschierten Polizei kamen sie aber nicht vorbei.
Schade finde ich, daß nach der Saison das altehrwürdige Georg Melches-Stadion abgerissen wird. Gleich nebenan bekommen die Essener für die kommende Saison eine neue Spielstätte.
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