Fast hätte ich es unterschlagen, und das wäre schade. Es geht um die aktuelle Ausgabe des Rolling Stone Magazins, zu der ich gestern ein paar Worte verloren habe. Wie immer liegt dem Heft eine Musik-CD bei, doch diesmal gibt es ein zusätzliches Schmankerl, nämlich ein kleines Taschenbuch. Anläßlich der 222. Ausgabe wurden die Redakteure aus der fast zwanzigjährigen Geschichte der deutschen Rolling Stone-Ausgabe gebeten, ihre ganz persönlichen Lieblingssongs aufzulisten. So kamen insgesamt 222 (na so ein Zufall aber auch) Lieder zusammen, die in dem vorliegenden Taschenbuch eine Würdigung erfahren.
Es ist erstaunlich - Oder doch nicht? Nein, eigentlich nicht. -, welche musikalische Bandbreite hier vertreten ist. Viele der Stücke kenne ich, ebenso viele nicht. Einige haben für mich eine persönliche Bedeutung, andere berühren mich überhaupt nicht. Dennoch ist interessant, mit welchen Gefühlen und aus welchen Gründen die jeweiligen Redakteure sie ausgewählt haben. Deshalb überfliege ich auch nichts, sondern führe mir jeden einzelnen Vorschlag zu Gemüte. Sicher, ich leuge nicht, daß ich besonderes Augenmerk auf die Stücke meiner Lieblingsmusiker lege.
Wolfgang Niedecken sang einmal, kein Lied sei unersetzlich. Das ist sicher richtig, aber bei vielen wäre es ein erheblicher Verlust, wenn sie auf einmal nicht mehr da wären. Aus meiner Sicht trifft das besonders auf Born to Run zu, das mein persönlicher all time favourite sein dürfte. Nie wurde die Sehnsucht nach Ausbruch und die Hoffnung auf ein anderes Leben, von dem man sicher ist, daß es auf einen wartet, so intensiv ausgedrückt wie in diesem Lied von Bruce Springsteen. The River machte mich in den Siebzigern mit dem Boss bekannt, The River machte mich zum Springsteen-Anhänger. Born to Run jedoch, schon 1975 erschienen, von mir aber erst später wahrgenommen, brachte mir die Essenz von allem nahe, wofür der Boss bis heute steht.
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