Sonntag, 6. Juni 2010

Komische Leute

Am Samstag war frühes Aufstehen angesagt, denn gegen 10 Uhr sollte der Coloniacon seine Pforten öffnen. Ich packte ein paar Sachen zusammen, holte unterwegs noch schnell Brötchen und die Tageszeitung und machte mich auf den Weg nach Deutz.
Gemeinsam mit den anderen Veranstaltern traf ich die morgendlichen Vorbereitungen: das Aufbauen der Kasse im Eingangsbereich, Inbetriebnahme der Theke, Aufbrühen von großen Mengen Kaffee und was der Dinge mehr sind. Währenddessen wurde auch der mit Getränken bestückte Kühlwagen angeliefert. Der Con konnte beginnen.
An der Kasse bildeten sich die ersten Schlangen. Ich entdeckte bekannte und unbekannte Gesichter. Contüten und Namensschilder wurden ausgegeben, und die Räume des Jugendparks begannen sich zu füllen.
Nach einer kurzen Begrüßungsansprache, die Ralf Zimmermann und ich hielten, begann das eigentliche Programm. Ein Punkt reihte sich an den nächsten, doch ich bekam kaum etwas davon mit. Zwischendurch ist immer wieder etwas zu tun, und als Veranstalter kommt man nicht dazu, sich in Ruhe einen der Programmpunkte anzusehen. Zumindest gilt das für den Samstag, den eigentlichen Großkampftag des Cons. Wenn es die Zeit erlaubte, schnupperte ich mal kurz ins Programm hinein, das von deutschen Science Fiction- und Phantastik-Romanreihen über Filmvorführungen, Lesungen und Bühnenpanels der Gäste und Ehrengäste reichte.
In den Gängen und kleineren Räumen tummelten sich die Händler, und die Theke war gut besucht. Auch im Außenbereich hatten wir ein paar Bänke und Tische aufgebaut, wo die Besucher, besonders die Raucher, den heißen Sonnentag genießen konnten.
Wie immer auf dem Coloniacon gaben sich zahlreiche Autoren, Verleger, Redakteure und sonstige Verlagsleute der SF-Szene ein Stelldichein. Dazu kamen zahlreiche Besucher, die ich schon seit Jahrzehnten kenne und schätze. Leider schaffte ich es nicht, mich ausführlich mit jemandem zu unterhalten, weil ich dazu einfach keine Zeit hatte. Über ein "Guten Tag, wie geht's?" ging es zu meinem Bedauern kaum einmal hinaus.
Eine Begebenheit ist mir in Erinnerung geblieben: Einige Rheinspaziergänger mogelten sich durch den Eingang, um die Toiletten des Jugendparks zu benutzen. Darunter waren zwei Jungs, von denen der eine draußen wartete, während sein Kumpel kurz das Örtchen aufsuchte. Als er wieder nach draußen kam, fragte der Wartende: "Was ist denn da drin für eine Veranstaltung?" Darauf erhielt er die Antwort: "Keine Ahnung, aber das sind ganz ganz komische Leute."
Aha!
Wie auch immer, der Programmtag verging rasend schnell, und der Grillabend schloß sich nahtlos daran an. Reinhard "Feuerteufel" Rauscher kümmerte sich in seiner unnachahmlichen Art um das Feuer, während Evelyn Ternes den Grill mit Bratwürsten und Koteletts bestückte. Roland Braun schuf mit seiner Gitarre Lagerfeuerromantik und erwies sich bei zahlreichen Rockklassikern als textsicher und stimmlich beeindruckend.
Bis spät in die Nacht saßen wir gemütlich bei ein paar Bier zusammen, und nun kam ich endlich dazu, mich mit einigen Leuten zu unterhalten. Gegen ein Uhr in der Nacht brach ich nach Hause auf, schließlich ging es Sonntag weiter.

1 Kommentar:

  1. Klingt nach einem schönen, einem sehr gelungenen Con. Ich schau zu, dass ich beim nächsten Mal wieder dabei bin.

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