Das Fanzine "Dharks Zeit" dreht sich, wie der Name verrät, um Ren Dhark. Der Dhark-Fan Thomas Martner brachte es bereits 1997 heraus, ich erfuhr aber erst jetzt von dieser Publikation. Zum Glück besitzt Thomas noch ein paar Hefte, von denen er mir dankenswerterweise ein Exemplar zur Verfügung stellte. Es ist sauber aufgemacht, mit Klebebindung versehen und im fanzineüblichen A5-Format gehalten.
Inhaltlich gibt es auf 120 Seiten nicht die Lobeshymnen, die von Serienanhängern zuweilen zu Papier gebracht werden. Im Gegenteil, der Herausgeber beleuchtet Ren Dhark trotz seiner Begeisterung für die Serie durchaus kritisch. Das fängt schon im ausführlichen Vorwort an, in dem er die Faszination, die ihn damals beim Lesen der Heftromane ereilte, ebenso schildert wie die nachvollziehbaren Kritikpunkte. Einer davon, der herausragende gar, ist die nur schwer zu durchschauende Zeitlinie in der Handlung. Auf Zeitangaben haben Kurt Brand und seine Mitautoren bei ihrem Parforceritt durch die Romanabenteuer nämlich weitgehend verzichtet.
Daran hatte Thomas Martner - und vermutlich nicht nur er - schwer zu knabbern, was sich in einer echten Fleißarbeit äußert. Denn Thomas hat in akribischer Arbeit versucht, die Handlung der Hefte 1 bis 49 in einen zeitlichen Kontext zu stellen. Ich kann mir gut vorstellen, mit welchen Schwierigkeiten er dabei zu kämpfen hatte, und ziehe den Hut vor dieser beachtlichen Leistung. Was dabei herausgekommen ist, dürfte für jeden Dhark-Fan interessant sein.
Nach diesen sehr umfangreichen Zeitangaben findet man einen Überblick über die Science Fiction-Heftromanszene der Nachkriegsjahre und die erschienenen Serien, gefolgt von einer kritischen Besprechung, in der der Herausgeber auf jeden der 49 Romane eingeht. Abgerundet wird das Zine durch drei Exposes von Kurt Brand, und zwar für die Romane 9, 31 und 49. Da ich selbst häufig nach Expose schreibe, bin ich damit bestens vertraut. Ich weiß aber, daß viele Serienleser neugierig sind, wie eine solche Vorgabe, aus der dann der eigentliche Roman entsteht, überhaupt aussieht.
Ich kann "Dharks Zeit" bedenkenlos empfehlen. Umso bedauerlicher ist es, daß kein Folgeband mit Aufarbeitung der Ren Dhark-Hefte 50 bis 98 erschienen ist.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen