Vielen Comic-Liebhabern ist der Franzose Jean Giraud besser unter dem Namen Moebius bekannt. Unter diesem Pseudonym veröffentlichte er diverse Comics fantastischen Inhalts, wobei er sich teilweise experimenteller Mittel bediente. Am bekanntesten dürfte die Weltraumsaga um den Detektiv John Difool sein. Ich habe zu diesen Geschichten allerdings nie einen Zugang gefunden.
Ganz anders sieht es aus mit dem, was für mich Jean Girauds Meisterwerk ist. Klar, es handelt sich um die Western-Serie LEUTNANT BLUEBERRY. Zum ersten Mal erschienen die realistischen Geschichten um den undisziplinierten Leutnant in den Siebziger Jahren in den ZACK-Heften. Der Indianerfreund Mike Steve Blueberry prügelte sich, pflegte Glücksspiele und trank Alkohol. Die Geschichten waren so komplex und vielschichtig wie der Zeichenstil Girauds realistisch. Teilweise zogen sie sich über viele Alben hin und griffen wahre historische Ereignisse auf. Ulysses Grant und George Custer traten auf, Cochise und Geronimo.
Die alten ZACK-Hefte sind mir irgendwann verloren gegangen, doch schon lange besitze ich sämtliche Blueberry-Geschichten in Albenform. Ich werfe immer mal wieder einen Blick hinein, denn bis heute gibt es für mich keine bessere Comicreihe von solch inhaltlicher Komplexität und Qualität. Und für eine Western-Serie gilt das schon allemal.
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