Dienstag, 24. Oktober 2017

Classic Rock 64

Als Anfang des Jahrzehnts die ersten beiden Alben von Black Country Communion erschienen, war die überall so titulierte neue Supergroup für mich das ganz heiße neue Ding. Nun bin ich vorsichtig, wenn der in den letzten Jahr inflationär verwendete Begriff von einer Supergroup auftaucht, aber eine Kollaboration zwischen Glenn Hughes und Joe Bonamassa ließ mich aufhorchen, dazu Jason Bonham und Derek Sherinian, dieses Line-Up wurde der Bezeichnung durchaus gerecht. Die Musik hielt, was die Namen versprachen. Grandioser Seventies Rock, mühelos in die Jetztzeit transportiert. Mehr noch als auf den Scheiben wurde mir das beim BCC-Konzert bewusst, das ich im Sommer 2011 in Bonn besuchte. Der tolle Auftritt festigte mein Faible für die Band. Doch dann folgte ein Live-Mitschnitt der Europa-Tour und ein drittes Studioalbum, und BCC trennten sich – und zwar nicht in bestem Einvernehmen Hughes' und Bonamassas.
 
Die Ankündigung einer Wiedervereinigung vor einige Monaten freute mich sehr, das inzwischen erschienene neue Album wird den hohen Erwartungen gerecht. In der Plattenbesprechung in Classic Rock hört sich das folgendermaßen an: „ … lieben den Blues-getränkten Hardrock, der einst Led Zeppelin und Deep Purple groß gemacht und seither nie wieder so spektakulär geklungen hat wie bei Black Country Communion.“ Na also, ganz meine Meinung.
 
Und nun schmückt das Quartett nicht nur das Cover der Oktober-Ausgabe von Classic Rock, sondern dient auch noch als Aufmacher. In Joe Bossos zehnseitigem Mix aus Artikel und Interview kommen die Musiker ausführlich zu Wort. Sie erzählen, wie es zu dem vorübergehenden Aus kam und was sie nach der mehrjährigen Pause besser und klüger machen wollen. Allein für diesen Artikel hat sich die Anschaffung gelohnt. Danke, Classic Rock, und bei Gelegenheit gern mehr über Black Country Communion – solange es sich nicht um neuerliche Streitigkeiten oder gar Auflösungserscheinungen dreht.
 
Doch natürlich gibt es in der 64. Ausgabe des Musikmagazins noch viel mehr. Mick Wall beschäftigt sich auf ebenfalls zehn Seiten mit Led Zeppelin und der Zeit, in der ihr drittes Album entstand. Das Interview mit Dave Grohl bestätigt den Kopf der Foo Fighters als den nettesten Mann in der Rockmusikszene, Kadavar führen durch Berlin, Marilyn Manson, der mir immer ein wenig suspekt war, antwortet im Interview auf mir sehr sympathische Weise, die Rock-Mythen erinnern an den Oktober 1977 und den Flugzeugabsturz von Lynyrd Skynyrd, und und und. Sogar des verstorbenen Geoffrey Bayldon wird gedacht. Als Druide Catweazle war er einer der Helden meiner Kindheit.

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