Einmal mehr eine randvolle, lesenswerte Ausgabe des Musikmagazins, das ich mag. Vom Titelbild sieht einem Eric Clapton entgegen, und das nicht ohne Grund. Clapton is God, diesen Spruch kennt jeder Clapton-Fan. Nun ist der Jahrhundertmusiker 70 Jahre alt geworden. In ihrem Leitartikel beschäftigt sich die aktuelle Ausgabe von Classic Rock mit dem herausragenden Gitarrenhelden, seiner Musik und seinen Bands. In einem Alter, in dem Normalsterbliche längst in Rente sind, denkt Mister Slowhand anscheinend nicht ans Aufhören, und das ist auch gut so.
Noch mehr interessierte mich der Artikel über die Dire Straits, speziell über Mark Knopfler und seine ans Diktatorische grenzenden Anwandlungen, mit denen er sogar seinen Bruder aus der Band vertrieb. Es wird schön nachvollzogen, wie der immer größer werdende Erfolg und der alle Grenzen sprengende Ruhm, den Mark Knopfler nie wollte, sich verselbständigte bis schließlich zu dem Monster-Album "Brothers in Arms". Mitte der Achtziger waren die Dire Straits dank der großen Hits und noch größeren Melodien, die Knopfler reihenweise aus dem Ärmel schüttelte, eine der größten Bands des Planeten. Sah ich sie zum ersten Mal live in der alten Kölner Sporthalle, so geschah es zuletzt im rappelvollen Müngersdorfer Stadion. Nicht viel später war es vorbei mit den Straits, doch eine meiner Lieblingsbands sind sie allein schon wegen Sultans of Swing und Telegraph Road bis heute.
In den Zeitzeichen bekennt sich Dylan-Jünger Wolfgang Niedecken zu den Ramones. Hey, ho, let's go, Wolfgang, das war nun doch eine Überraschung für mich. Die Rock-Meilensteine werfen Schlaglichter auf Ray Davies' Rücktritt bei den Kinks 1973 und die zweimonatige Residenz von AC/DC 1976 im Marquee Club. Außerdem gibt es einen Nachruf auf den größten Blues Boy, der diese Welt verlassen hat. B.B. King starb im Alter von 89 Jahren, der letzte Vertreter der alten Blues-Garde, den zu sehen ich leider nie das Vergnügen hatte. Billy Wyman gräbt nach seinen Wurzeln, die Rock-Mythen thematisieren Bob Dylans Verrat in Newport, als er 1965 beim dortigen Folk-Festival zum Entsetzen der Folk-Gemeinde mit elektrischer Gitarre statt mit akustischer Klampfe auf die Bühne stieg, und die Rückblende beleuchtet Carl Perkins' Blue Suede Shoes.
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