Montag, 23. Juni 2014

Namensfindung für Romanfiguren

Kurz nachdem ich mit dem Schreiben am aktuellen Manuskript für Ren Dhark begonnen hatte, fiel mir auf, daß ich eine neue Figur einführen muß. Oder wollte, weil sie mir vom Storyaufbau her gut in den Kram paßte. Und zwar sollte es der Nachfolger sein für eine andere Figur, die aus gewissen dramaturgischen Gründen aus der Geschichte ausgeschieden war. Um das abzuklären, telefoniert ich kurz mit dem Exposé-Autor. Er war einverstanden und meinte nur: "Mach einen Holländer draus."

Gesagt getan. Nun habe ich schon seit langem eine Verfahrensweise, Namen für Figuren zu generieren, die zu deren Nationalität passen. Einen Spanier beispielsweise nenne ich eher Pedro als Pierre. Bei den Nachnamen wird es meist schwieriger als bei den Vornamen. Das gilt besonders für Namen aus skandinavischen Ländern oder dem osteuropäischen Raum. In solchen Fällen helfe ich mir auf ganz einfache Weise, indem ich eins mein Fußballalben zur Hand nehme und die Spieler eben jenes Landes durchschaue. Von einem nehme ich den Vornamen, von einem anderen den Nachnamen. Das mag nicht allzu phantasievoll sein, hat mich aber schon vor dem ein oder anderen Fallstrick bewahrt.

Doch in diesem Fall war das nicht nötig. "Mach einen Holländer draus." Na sicher, das war einfach. Wenige Tage zuvor hatte ich nämlich das erste Gruppenspiel der Holländer gegen Spanien gesehen. Ich war baff und hingerissen von der spielerischen Klasse, mit dem Oranje den amtierenden Weltmeister von der iberischen Halbinsel in seine Einzelteile zerlegt hatte. Zwei Spieler hatten dabei besonderen Eindruck bei mir hinterlassen, Arjen Robben und Robin van Persie. Robin Robben klingt doof, fand ich. Also entschied ich mich kurzerhand für Arjen van Persie. So simpel und doch praktisch geht das.

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