Der durchaus kritische Ren Dhark-Leser Reinhard Dorn schrieb einen Brief zu dem jüngst erschienenen neuen Roman von Weg ins Weltall. Da die Bücher erst kürzlich an die Abonnenten verschickt wurden, war Herr Dorn wirklich fix mit dem Lesen von Pyrrhussieg. Ich habe mich über seinen Leserbrief sehr gefreut, was sicher auch für meine Kollegen gilt.
Mit seiner freundlichen Genehmigung veröffentliche ich seine Reaktion für die Dhark-Leser, die sich in meinem Blog tummeln, an dieser Stelle. Natürlich auch für alle anderen, die sich dafür interessieren.
Werte Redaktion!
Zweimal habe ich mich kritisch zu einzelnen Bänden der Ren-Dhark-Reihe und ein bisschen auch zur Konzeption, wie die Handlung ausgestaltet ist und zu verschiedenen Abläufen geäußert. Dabei war mir sehr wohl bewusst, dass eine so lange laufende Serie ein gehöriges Maß an Koordination, Kreativität und Systematik erfordert. Leser wollen halt immer wieder etwas Neues, noch nie Dagewesenes, den Kick.
Mir ist auch klar, dass veränderte Einstellungen der Leserschaft, wandelnder Zeitgeist und neue Errungenschaften in der Technik und Forschung auf Stil und Inhalt Einfluss nehmen, ebenso, wie Autoren ihre eigene Schreibe haben.
Ich räume freimütig ein, dass ich in den letzten beiden Jahren mehrfach ernsthaft darüber nachgedacht habe, mich aus der Serie zu verabschieden. Letztendlich hat aber mein jugendliches Nostalgiedenken die Oberhand behalten. Von einer lieb gewordenen Gewohnheit trennt man sich eben nicht so gern.
Nun kann ich sagen: Das Warten hat sich gelohnt! Pyrrhussieg war für mich wieder einmal ein Highlight. Keine Seite langweilig, kein Moralisieren, abwechslungsreiche Handlung in den unterschiedlichen Erzählsträngen - diesmal kann ich dem letzten Teilsatz des Rückentextes "Spannungs-SF, wie sie heute nur noch selten geschrieben wird" zustimmen. Es gibt für mich nur wenige Bände, die mich so gefesselt haben wie dieser. Hier ist es gelungen, Spannungsbögen aufzubauen und zum richtigen Zeitpunkt an einen anderen Schauplatz zu wechseln, was richtig Appetit macht auf die Fortsetzung. Ich bin endlich einmal wieder gespannt, wie die Geschichte in jedem einzelnen Passus weitergeht.
Wie ich vor einigen Jahren in meiner ersten E-Mail geschrieben habe: Offene Fragen machen neugierig, regen die Fantasie an, das Mitdenken, das Spekulieren. Das macht Spaß! Dieser Band kommt aus meiner Sicht der Erzählkunst von Kurt Brand sehr nahe, ist ihr wohl gleichwertig. Für diesen Band kann ich uneingeschränkt Danke sagen.
Mit freundlichem Gruß
Reinhard Dorn
Der Mann hat Recht. Moralisieren ist die übelste Kacke, die man um 1968 in Deutschland erfunden hat.
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