Wenn Aufnahmen der Highlands, von Möwen über gischtender Küste und einsamen Landstraßen inmitten grüner Hügel über die Leinwand flimmern, wenn im Publikum schottische Fahnen geschwenkt und Schals gehoben werden und wenn Männer in Kilts an einem vorbeilaufen, dann weiß man, daß Runrig auf der Bühne stehen. So wie gestern Abend auf dem Open Air Gelände des Kölner Tanzbrunnens, wo ich sie schon Mitte der Achtziger live gesehen habe. Nach einer achtzehnmonatigen Tourneepause sind die schottischen Folkrocker wieder unterwegs.
Los ging es mit Stamping Ground und zu Ende mit Loch Lomond und And We'll Sing. Dazwischen lagen rund zwei Stunden mit bekannten und weniger bekannten Songs. Es gab ein Wiederhören mit Alba, Protect and Survive, mit Everything You See, Skye und Beat The Drum. Mal wurde auf Gälisch gesungen, mal gab es einen akustischen Ausflug mit Gitarre oder Tasten. Zu einem Lied kamen sie mit umgeschnallten Trommeln auf die Bühne, zu einem anderen mit Akkordeons. Einige der alten Stücke waren zudem völlig neu arrangiert.
Selten habe ich den Tanzbrunnen so gut gefüllt gesehen. Jung und Alt hatten ihre Freude an den Musikern, denen man wieder einmal anmerkte, welchen Spaß ihnen das macht, was sie auf der Bühne präsentieren. Schön war's, musikalisch klasse, frenetisch, ergreifend. Diesmal gefehlt haben mir nur die Dudelsäcke. Nächstes Jahr feiern Runrig ihr vierzigjähriges Bestehen. Dann bitte mit einer Jubiläumstour, liebe Schotten.
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