Ich hatte noch nie einen Feencon besucht, obwohl er gleich nebenan in Bonn stattfindet. Dieses Jahr beschloss ich, für einige Stunden in die Bad Godesberger Stadthalle zu fahren. Meine Erwartungen gingen dabei in keine spezielle Richtung. Mir war bewußt, daß sich auf dem Feencon hauptsächlich Rollenspieler tummeln. Was genau dort passiert, war mir aber nicht klar.
Ich begriff es, kaum daß ich die Stadthalle betrat. Waren im Foyer noch ein paar Händlertische aufgebaut, empfing mich der große Saal mit einer unüberschaubaren Fülle von Tischen, an denen - ja, richtig, gespielt wurde. Im Untergeschoß, das ich irgendwann aufsuchte, weil dort die Toiletten untergebracht sind, sah es nicht anders aus. Tisch reihte sich an Tisch, manche klein und mit gerade einmal drei ins Spiel versunkenen Besuchern besetzt, andere mehrere Quadratmeter groß und mit fremden Landschaften und Armeen miniaturisierter Krieger bestückt.
Ganze Spielwelten waren aufgebaut, der überwiegende Teil der Fantasy zugehörig. Die Spieler waren teilweise gewandet, was durchaus meine Blicke auf sich zog. Ebenso bestaunte ich einen Tisch, auf dem eine Westernstadt errichtet war. Zwischen den diversen Gebäuden mit verschiedenem netten Zubehör kämpften mehrere Reitergruppen um was auch immer. Zu meiner Verwunderung waren es Preußen, Bayern und andere - in einer Westernstadt wohlgemerkt. Es wurde gewürfelt, mit einem Zollstock Gelände vermessen und Figuren in bestimmte Richtungen in Bewegung gesetzt. Ich habe eine Weile zugeschaut, aber nicht das geringste begriffen. Die Welt der Tablespiele ist wirklich nicht die meine.
Zum Glück traf ich ein paar Bekannte, was zu dem einen oder anderen netten Plausch führte. Der Händler Wolfgang Kratz hatte seinen Stand aufgebaut. Ebenso der Medienexperte Robert Vogel und der Ulisses-Verlag, bei dem die Atlan-Taschenbücher erscheinen. Der Autor Bernhard Craw und Roger Murman vom Science Fiction Club Deutschland liefen mir über den Weg.
Dennoch verabschiedete ich mich recht schnell wieder aus Bonn. Die Veranstaltung war richtig gut besucht, was mich für die Veranstalter freut. Mein Ding ist der Feencon zwar nicht, wie ich festgestellt habe, aber was macht das schon? Hauptsache, das eigentliche Zielpublikum hatte seinen Spaß.
Anschließend fuhr ich ins Refugium in der Kölner Südstadt zum monatlich stattfindenden Science Fiction-Stammtisch. Bei den Jungs fühlte ich mich dann wesentlich besser und passender aufgehoben.
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