Mittags hatte ich genug gearbeitet. Drei Ren Dhark-Manuskiptseiten reichen für einen Karnevalssonntag. Als ich aus dem Haus trat, kam mir Batman entgegen, gefolgt von Slash und einem Jedi-Ritter. Ein guter Anfang.
Mein erster Weg führte mich in die Alte Griechenschänke. Bekannte getroffen, ein paar Kölsch getrunken und Karnevalsmusik im Ohr. Wo denn meine Verkleidung sei? Ich gehe so wie jedes Jahr, als Kölner. Das ist wahr, das ist authentisch, deshalb brauche ich keine andere Verkleidung. Das leuchtete ein.
Anschließend ging's ins Reissdorf-Brauhaus. Reissdorf ist mein Lieblingskölsch, Reissdorf bleibt mein Lieblingskölsch. Leider gab es zuviel Hol das Lasso raus und YMCA-Geträller. Das hat für mich nichts mit Karneval zu tun, das mag ich nicht. Kölscher Karneval ist Brauchtumspflege, sollte es auch bleiben. An Schlagerpartys habe ich generell kein Interesse, Ballermann-Feten sind mir widerwärtiger Graus.
Am frühen Abend fuhr ich ins Haus Stüsser im Agnesviertel. Drei Euro Eintritt wollte der Türsteher haben, weil extra ein DJ engagiert worden war. Sowas sehe ich bei einem Brauhaus nun gar nicht ein, auch auf Karneval nicht. Zum Glück kam genau in dem Moment, als ich vor der Tür stand, DJ Giovanni. Ich kenne ihn von früher, aus dem Reissdorf. Kein Eintritt, komm rein. Wunderbar.
Das Haus war voll, die Stimmung prächtig. Und vor allem - kölsche Musik. Viel Bläck Fööss, eine Menge Räuber und Paveier, dazu Kölsch vom Faß und kräftig mitsingen. So liebe ich es.
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