Zugegeben, ein bisschen hüftsteif ist Ian Gillan mittlerweile schon, doch wen will das verwundern? Immerhin hat der Sänger der britischen Hardrock-Legenden mittlerweile 70 Jahre auf dem Buckel. In einem Alter, in dem andere längst in Rente sind, ist er von der Bühne ebenso wenig wegzudenken wie seine Weggefährten. Und Gillans Stimme ist bestens in Schuss, wie sich in der Arena zeigte.
Vor jedem von mir besuchten Deep Purple-Konzert schließe ich mit mir selbst eine Wette ab, mit welchem Lied sie wohl beginnen werden. Ich tippe stets auf Highway Star und liege meistens richtig. So auch diesmal - was allerdings keine große Kunst ist, denn mit diesem Stück legen sie schon seit vielen Jahren los.
Es folgt ein bestens sortiertes Paket von Klassikern, vorwiegend, aber nicht nur aus den Siebziger Jahren. Strange Kind of Woman und Lazy, Bloodsucker und Demon's Eye. Erfreulicherweise immer noch im Programm ist auch das herausragende Perfect Strangers vom grandiosen gleichnamigen Reunion-Album aus dem Jahr 1984. Bis damals glaubte ich, Deep Purple niemals live sehen zu können, da sich die Band 1976 aufgelöst hatte. Ein großer Irrtum - zum Glück!
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Auch vom aktuellen Album, in das ich noch nicht reingehört habe, spielten sie etwas. Das hat mir gefallen, und die Scheibe muss her. Ein Stück erinnerte mich ein wenig an Black Sabbath. Doch egal ob bei den vielen alten oder den wenigen neuen Liedern, die fünf Herren waren in bester Spiellaune und glänzend aufgelegt. Angesichts von soviel Qualität und musikalischem Können müsste jeder heutige Chart-Depp vor Scham im Boden versinken. Macht aber leider keiner. Deep Purple jedenfalls lieben, was sie tun, und sie lieben ihre Songs, das merkt man.
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Insgesamt spielten Deep Purple 16 Stücke in rund zwei Stunden, ohne dass auch nur einen Moment lang Langeweile aufkam. Sie sind halt nicht nur absolute Profis, sondern mit Begeisterung bei der Sache. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die älteren Herren ans Aufhören denken. Dazu machen ihnen ihre Auftritte unübersehbar viel zu viel Spaß. Ich hoffe es jedenfalls nicht, denn ich freue mich schon auf die nächste Tour und das nächste Konzert von Deep Purple.
Gerd Lange 22. November 2015 um 01:59
AntwortenLöschenHallo Achim,
herzlichen Dank für diese ausführliche Konzertkritik, die nicht allzu überrascht, denn so kennt man Purple-Konzerte. Schließlich wird das am kommenden Dienstag in Berlin mein 18. Purple-Konzert. Aber diesmal wird es deshalb interessant sein, weil ich gerade ganz frisch das einzige deutsche Whitesnake-Konzert zu deren "Purple-Album" gesehen habe, bei dem diverse Purple-Songs gespielt wurden. Bin gespannt, welches der beiden Konzerte mir im Nachhinein besser gefallen hat - obwohl ich glaube, die Antwort nach Deiner sehr positiven Kritik schon im Voraus zu kennen. ;-)
Liebe Grüße
Gerd Lange
Ja Achim, es war ein großartiges Konzert. Schöner Bericht.
AntwortenLöschenDas Schöne ist ja, dass sich gerade in der letzten Zeit wieder viele junge Bands auf die ganzen alten Hardrocker beziehen.
AntwortenLöschenUnd Bands wie Siena Root oder Hypnos 69 bieten den für mich großen Vorteil, dass man sie sich auf kleinen Festivalbühnen oder in Clubs angucken kann ...
Das geht mit den alten Helden leider nicht.
Hier mal ein Häppchen Siena Root - https://www.youtube.com/watch?v=rKttTNn2vNg
Noch was gefunden, ein Mini-Sommerfestival am Strand; statische Kameraeinstellung, aber Eins-a-Ton offensichtlich direkt vom Mischpult:
Löschenhttps://www.youtube.com/watch?v=00KtEVtMOoI