Zuweilen ereignen sich die wunderlichsten Zufälle, wie ich gestern wieder einmal feststellen durfte. Sonntags gehe ich häufig spazieren, meistens irgendwo in der Südstadt, im Vringsveedel, in Zollstock oder Raderthal. Dabei mache ich nicht selten einen Abstecher auf den Südfriedhof, wo meine Großmutter liegt, zu der ich ein sehr inniges Verhältnis hatte. Ich nehme dann eine Blume mit oder zünde eine Kerze an. Die Krux an der Sache ist nur, daß ich an die Kerze zwar immer denke, die Streichhölzer oder ein Feuerzeug jedoch mit schöner Regelmäßigkeit vergesse. So auch gestern.
Zufällig kam ein Mann in meinem Alter vorbei, den ich um Feuer bat. Er schaute mich kurz an, dann fragte er: "Sind Sie nicht der bekannte Science Fiction-Autor Achim Mehnert?" Ich stutzte und antwortete ein wenig verlegen: "Bekannt zwar nicht wirklich, aber Achim Mehnert stimmt."
Daraufhin gab er sich als mein Mitabiturient Max zu erkennen. Ich war schlicht baff und mußte zugeben, ihn meinerseits nicht erkannt zu haben. Dennoch freuten wir uns beide, denn wir haben zu Oberstufenzeiten des öfteren zusammengehockt. Max war damals zwar nicht aktiv in der SF-Szene involviert, ließ sich aber wohl davon ein wenig mitnehmen. So war er eins der ersten Mitglieder des Kölner SF-Clubs "Die Terraner", und er besuchte anfangs auch den einen oder anderen Coloniacon.
Nach dem Humboldt-Gymnasium haben wir uns dann völlig aus den Augen verloren. Und nun plötzlich wärmten wir neben dem Grab meiner Großmutter ein paar Erinnerungen auf und verabredeten, demnächst mal zusammen ein Bier trinken zu gehen. Unverhofft kommt oft. Gegen derlei zufällige Zusammenstöße habe ich nicht das geringste einzuwenden.
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