Kaum zu glauben, aber Runrig haben bald auch schon vierzig Jahre auf dem Buckel. Die schottische Folk-Rock-Band wurde 1973 von den Brüdern Rory und Calum MacDonald gegründet. In den Rocksongs der Gruppe treten starke schottische, gälische und keltische Einflüsse zutage, dazu Popelemente, und diverse ihrer Texte sind in Gälisch verfaßt.
Es muß 1994 gewesen sein, als ich Runrig zum ersten Mal live auf der Bühne gesehen habe, und zwar bei einem Open Air-Konzert am Kölner Tanzbrunnen. In den folgenden Jahren besuchte ich einige ihrer Konzerte, auf der Loreley-Freilichtbühne, in der Düsseldorfer Philipshalle, im Kölner E-Werk und auf dem Museumsplatz in Bonn. Nun traten die Schotten endlich wieder am Tanzbrunnen auf, und der Konzertbesuch hat sich mehr als gelohnt.
Die Band brachte alte Songs ebenso wie neue Stücke vom letzten Album, und die Jungs waren in richtig guter Spiellaune. Ein Runrig-Auftritt ist mehr als nur ein Rockkonzert. So gibt es akustische Stücke neben gälisch gesungenen Liedern, der Sänger sitzt allein mit seiner akustischen Gitarre auf der Bühne oder vier Mann spielen ohne Text und sonstige musikalische Begleitung auf vier umgehängten Trommeln. Hingegen haben zu meinem Bedauern diesmal leider die Dudelsäcke gefehlt.
Natürlich wurde bei Stücken wie Beat the Drum oder Clash the Ash ordentlich abgerockt, dazwischen herrschte Gänsehautstimmung bei Every River. Ein Runrig-Konzert kann man kaum beschreiben, man muß es miterleben. Nach zwei Stunden war Schluß mit dem hymnischen Loch Lomond und Going Home, der hingebungsvollen Liebeserklärung an die schottische Heimat.
Apropos Loch Lomond. Wer immer noch glaubt, die Höhner hätten die Musik zu ihrer Fußballhymne Mir stonn zu dir, FC Kölle selbst komponiert, lebt fernab jeglicher musikalischer Realität.
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