Samstag, 12. Februar 2011

5 Euro - des Wahnsinns fette Beute

Wäre die Posse um die Hartz IV-Reform nicht so traurig und demütigend für die betroffenen Empfänger, könnte man stundenlang darüber lachen. Das Taktieren von Regierung und Opposition ist ein Schlag ins Gesicht der wirklich Bedürftigen. Zweifellos sind darunter Sozialschmarotzer, die tatsächlich nicht arbeiten wollen und mit ihrem Einkommen aus der Staatskasse zufrieden sind, doch die meisten Hartz IV-Empfänger sind auf das Geld angewiesen und drehen jeden Euro mehrmals um.
Und, man kann im Grunde nur den Kopf schütteln, es geht um eine Erhöhung von mal eben 5 Euro. Angesichts der gewaltigen Finanzspritzen für Pleitebanken ist dieses monatelange Tauziehen der reinste Zynismus. Unsere Politiker monieren die Politikverdrossenheit im Land? Sie ist durchaus nachvollziehbar, wenn eben diese Politiker den Menschen gegenüber ein Mindestmaß an Respekt missen lassen.
Geradezu wie Realsatire mutet es da an, daß das Hartz-Konzept nach dem ehemaligen Volkswagen-Personalvorstand Peter Hartz benannt wurde.
Dieser Mann wurde 2007 wegen Untreue und Begünstigung in 44 Fällen - es ging um einen Gesamtschaden in Höhe von 2,6 Millionen Euro - vom Landgericht Braunschweig zu einer Freiheitsstrafe von 2 Jahren verurteilt. Daß die Verhandlung auf lediglich zwei Tage angesetzt wurde, es gleich zu Beginn eine Absprache zwischen Staatsanwaltschaft und Verteidigung gab und die Strafe zur Bewährung ausgesetzt wurde, was in meinen Augen ohnehin einem Freispruch gleichkommt, spricht jedem gesunden Rechtsempfinden hohn. Seit seinem Ausscheiden aus dem Vorstand bezieht Peter Harz, statt hinter Gittern zu sitzen, eine altersbedingte Rente, über deren Höhe spekuliert werden darf.
Ich nehme an, über 5 Euro wird er herzlich lachen. Manchmal könnte ich kotzen.

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